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Pressemitteilung

Nr. 640 vom 21.12.2023

Mit Gemeinschaftssinn und Optimismus ins neue Jahr - Landrat Dr. Joachim Bläse blickt zurück auf 2023

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

kürzlich hat die Gesellschaft für deutsche Sprache das Wort des Jahres 2023 bekannt gegeben: Es ist Krisenmodus. Und tatsächlich taumeln wir zumindest gefühlt von einer Krise in die nächste, wenn man die täglichen Nachrichten sieht - dort ist von Inflation, von Energie- und Klimakrise zu hören. Hinzu kommen Kriege in der Ukraine und jetzt im Nahen Osten sowie schrumpfende Wirtschaftsprognosen.

Doch haben auch wir im Ostalbkreis Grund zur Depression? Ich meine nein, denn viele Termine und persönliche Begegnungen vor Ort im Landkreis anlässlich unseres Jubiläumsjahres "50 Jahre Ostalbkreis" haben mir eines verdeutlicht: Die Menschen hier sind realistisch, stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden und sie packen Herausforderungen aktiv und gemeinsam an! Das haben auch die fast dreijährige Corona-Pandemie und zuvor die globale Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2009 gezeigt.

Ehrenamt als wichtige gesellschaftliche Stütze
Zum Fundament unserer Gesellschaft gehören unzählige Ehrenamtliche etwa im Blaulichtbereich, im Sport, in der Bildung, der Pflege oder im Natur- und Klimaschutz, die sich engagieren und staatliche Institutionen unterstützen, dafür ein ganz herzliches Dankeschön! Als Modelllandkreis können wir seit August unseren Ehrenamtlichen nun endlich mit der Ehrenamtskarte eine öffentliche Anerkennung in Form von Vergünstigungen bei der Nutzung von Einrichtungen zukommen lassen.

Integration von Geflüchteten und Entwicklungshilfe
Auch die Integration von Geflüchteten wäre ohne Mithilfe von Ehrenamtlichen nicht denkbar. Inzwischen haben rund 4400 Menschen aus der Ukraine bei uns vorübergehend oder auch für immer eine zweite Heimat gefunden. Geflüchtete aus vielen weiteren Konfliktherden dieser Erde sind unterwegs nach Europa, und mit dem Wegfall des LEA-Privilegs Anfang 2026 müssen wir unsere Aufnahmequote wieder voll erfüllen. Deshalb arbeiten wir heute bereits mit den Kommunen an einem Unterbringungskonzept. Gleichzeitig müssen wir aber auch die Fluchtursachen in den Blick nehmen und die Lebenssituation der Menschen in ihren Heimatländern verbessern. Wir tun dies, indem wir einen Fokus auf die Förderung sozialer Projekte in Afrika legen, um die Bildungschancen und damit die wirtschaftliche Lage vor Ort zu verbessern. In diesem Jahr haben wir Hilfsprojekte in Höhe von insgesamt 60.000 Euro in Entwicklungsländern und Projekte in Krisengebieten mit 40.000 Euro unterstützt.

Vorsorge und Resilienz
Und wir legen mit unserem Klimareferat, dem Resilienzzentrum und dem Gesundheitsamt einen Schwerpunkt auf Klimaschutz und Klimafolgenanpassung. Dazu gehört der Hitzeaktionsplan genauso wie das Vorreiterkonzept, mit dem wir unsere Kreisverwaltung bis 2035 klimaneutral machen wollen. Dass der Ausbau Erneuerbarer Energien samt Netzen und die Abkehr von fossilen Brennstoffen essenziell sind, wurde beim Besuch von Landesumweltministerin Thekla Walker im August und beim Netzausbaugipfel des Landes im September nochmals deutlich. Die Vorbereitungen zur Gründung unserer Gesellschaft für eigene Erneuerbare-Energien-Projekte im Ostalbkreis im Verbund mit der Kreissparkasse und Kommunen sind in den letzten Zügen.

Digitaler Wandel
Im Zuge der Verwaltungsdigitalisierung bieten wir auf unserem Portal www.ostalbkreis.de inzwischen rund 100 Verwaltungsdienstleistungen, die online beantragt werden können. Auf große Resonanz stoßen beispielsweise die angebotenen Online-Services aus den Bereichen Ausländerrecht, Unterhaltsvorschuss, Kindertagespflege, Güterkraftverkehr, Ehrenamtskarte und Kfz-Zulassung. Um für Infektionswellen wie die jährliche Grippewelle besser gerüstet zu sein, wurde die Erfassung von Infektionsmeldungen beim Gesundheitsamt automatisiert. Wir sind damit eines der ersten Gesundheitsämter im Land, die KI einsetzen. Außerdem erarbeiten wir gemeinsam mit dem Zentrum für digitale Entwicklung ZDE eine digitale Kreisentwicklungsstrategie. Den Ausbau unseres kreisweiten Glasfasernetzes werden wir gemeinsam mit allen Kreiskommunen im neuen Jahr in einer eigenen Kommunalanstalt forcieren.

Neues Verwaltungsgebäude rückt näher
Mit der Ausschreibung der Rohbauarbeiten für den zweiten Verwaltungsstandort auf dem Union-Areal in Aalen haben wir einen Meilenstein erreicht. Baustart soll im Frühsommer nächsten Jahres sein. Gebaut werden zwei Verwaltungsgebäude für 473 Arbeitsplätze, die durch ein Bauteil im Erdgeschoss verbunden sind, sowie eine Park- und Mobilitätsstation für 326 PKW-Stellplätze.

Bildung und Schulentwicklung
Nach rund fünf Jahren Bauzeit konnten wir kürzlich gemeinsam mit Staatssekretärin Sandra Boser das generalsanierte und erweitere Berufliche Schulzentrum Schwäbisch Gmünd einweihen. Die Gesamtkosten betrugen rund 41 Mio. Euro. Gemeinsam mit den drei Schulleitungen, dem Lehrerkollegium, dem Planungsteam und engagierten Fachfirmen konnten wir auch den letzten Bauabschnitt fristgerecht zum neuen Schuljahr 2023/2024 fertigstellen und übergeben. Die inhaltliche Zukunft unserer Beruflichen Schulzentren gestalten wir in unserem Schulentwicklungskonzept 2030, das der Kreistag jüngst beschlossen hat.

Gesundheitsversorgung und Klinikstruktur
Unser Ziel ist eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Einwohner im Kreis. Dafür arbeiten wir - an unseren Kliniken, mit den niedergelassenen Ärzten, den Kommunen und vielen anderen Akteuren im Gesundheitswesen. Programme zur Nachwuchsförderung und -gewinnung gehören ebenso dazu, wie die Gründung von Genossenschaften und MVZ oder die Vergabe von Stipendien. Wir wollen Ärzte vor allem in Bereichen mit niedrigem Versorgungsgrad entlasten. Deshalb wurden neue nicht-ärztliche Gesundheitsberufe geschaffen, so beispielsweise der Case Manager/Patientenlotse, die Community Health Nurse oder der Physician Assistant.

In der Kreistagssitzung Ende Juli hat sich das Gremium mit überwältigender Mehrheit dafür entschieden, die Kliniken Ostalb neu zu strukturieren und das sogenannte Regionalversorger-Konzept umzusetzen. D. h. mit einem starken, zentralen Haus im Raum Aalen/Essingen sowie Grundversorgern u. a. mit Notfallversorgung in Mutlangen und Ellwangen und einem Gesundheitszentrum in Bopfingen. Derzeit arbeiten mehrere Arbeitsgruppen an verschiedenen Themenkomplexen, zu denen auch die flächendeckende Notfallversorgung gehört. Im ersten Quartal des neuen Jahres wollen wir eine Standortentscheidung im Kreistag treffen. Christoph Rieß wird ab Februar die Kliniken Ostalb als neuer Vorstandsvorsitzender führen und die Neustrukturierung umsetzen.

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
jede Generation wird vor ihre ganz besonderen Herausforderungen gestellt. Lassen Sie uns diese im Dialog und nicht gegeneinander angehen. Und lassen wir uns nicht von Hass und Hetze vereinnahmen!
Nach dem Schwung, den wir in unserem Jubiläumsjahr erleben durften, freue ich mich auf die Heimattage Härtsfeld 2024 und die Deutschlandtour, die im Sommer bei uns Station macht!

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr wünscht Ihnen

Ihr
Dr. Joachim Bläse
Landrat des Ostalbkreises

Weihnachtsgrüße von Landrat Dr. Joachim Bläse


Jahresrückblick 2023

Mit Gemeinschaftssinn und Optimismus ins neue Jahr - Landrat Dr. Joachim Bläse blickt zurück auf 2023 ©Thomas Zehnder - Hostrup Fotografie

Mit Gemeinschaftssinn und Optimismus ins neue Jahr - Landrat Dr. Joachim Bläse blickt zurück auf 2023 ©Thomas Zehnder - Hostrup Fotografie
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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312