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Pressemitteilung

Nr. 588 vom 16.11.2023

Land fördert Kommunale Pflegekonferenzen - Pflegekonferenz Ostalbkreis profitiert von zweiter Fördertranche

Rund zwei Millionen Euro stellt das Land in einer zweiten Fördertranche für Kommunale Pflegekonferenzen zur Verfügung. Auch die Pflegekonferenz des Ostalbkreises gehört zu den geförderten Projekten. "Damit können wir unseren im April 2021 gestarteten Prozess, der die Weiterentwicklung von quartiersnahen Pflege- und Unterstützungsstrukturen zum Ziel hat, auch im nächsten Jahr fortsetzen", so Landrat Dr. Joachim Bläse.

Federführend für die Pflegekonferenz Ostalbkreis ist die Altenhilfefachberatung bei der Landkreisverwaltung. Das Land bezuschusst bis zu 80 Prozent der Projektausgaben, maximal 40.000 Euro, der Ostalbkreis erbringt die restlichen 20 Prozent in Form von Personalkosten. Bereits in den Jahren 2020 bis 2022 waren Pflegekonferenzen, so auch die des Ostalbkreises, vom Land gefördert worden.

Bei den Pflegekonferenzen geht es darum, die Pflege- und Unterstützungsangebote vor Ort zu gestalten, altersgerechte Quartiere zu schaffen sowie Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Kurzzeitpflege und Beratungsangebote sollen weiterentwickelt werden. Auch die digitale Transformation in der Langzeitpflege ist eine wichtige Aufgabe. Die Teilnehmenden der Pflegekonferenzen arbeiten eng mit den Kommunalen Gesundheitskonferenzen, den Koordinierungsstellen für Pflegeberufe und auch innerhalb der Quartiersentwicklung zusammen.

"Angesichts des demografischen Wandels ist uns der dezentrale Ansatz besonders wichtig. Mit Hilfe der Landesförderung können wir vor Ort kommunale Strukturen aufbauen. Entgegen ursprünglicher Prognosen wird die Bevölkerung des Ostalbkreises zukünftig zwar zumindest geringfügig wachsen. Dennoch wird uns das Thema Lebensqualität im Alter und Pflege spätestens 2035 massiv einholen, denn dann werden die ersten Babyboomer-Jahrgänge ein entsprechendes Alter haben. Pflegevorausberechnungen zeigen, dass dann rund 16 Prozent mehr Menschen auf Pflege angewiesen sein werden als heute", so der Landrat, der auf ein breites und flächendeckendes Netzwerk im gesamten Ostalbkreis setzt.

Pilotprojekt Caring Community in Waldstetten
Vorbildcharakter soll in diesem Zusammenhang ein Pilotprojekt mit der Gemeinde Waldstetten und der Stiftung Haus Lindenhof haben. "Wir wollen gemeinsam eine sogenannte Caring Community entwickeln und dabei testen, ob ein solches System mit größerer kommunaler Verantwortung, entsprechenden Finanzströmen und örtlichen Akteuren dazu beiträgt, dass die Menschen länger zuhause, gegebenenfalls mit Unterstützung, leben können." Denn Städte und Gemeinden tragen aus Sicht von Landrat Dr. Bläse eine hohe Verantwortung bei der Pflegeplanung und müssen deshalb vermehrt in die Pflegeversorgung eingebunden werden. Im Herbst kommenden Jahres wird zudem die Creative Hall Assisted Living, kurz CHAL, an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd an den Start gehen. Spatenstich für den Bau war Ende Oktober. Die CHAL soll ein Ort der Innovation sein, an dem neue Ideen zur Pflegewissenschaft und Gesundheitswirtschaft entwickelt werden.

Das plant die Pflegekonferenz Ostalbkreis sonst noch für 2024
Bei der Weiterentwicklung der Pflegekonferenz Ostalbkreis im kommenden Jahr werden der Ausbau des Ehrenamts, die Gewinnung von Ehrenamtlichen für Angebote im Vor- und Umfeld der Pflege und die Vernetzung von quartiersnahen Pflege- und Unterstützungsstrukturen als Schwerpunkte gesetzt. Dazu ist je ein Fachtag für Kommunen, Organisationen und Vereine in den Raumschaften Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen geplant. Dort wird der Bereich Sozialplanung des Landratsamts auch aktuelle Pflegebedarfszahlen präsentieren.
Außerdem wird die Pflegekonferenz gemeinsam mit dem Pflegestützpunkt Ostalbkreis, dem Kreisseniorenrat Ostalb und Kommunen die Veranstaltungsreihe "Pflege im ländlichen Raum" anbieten. Bei dieser Veranstaltungsreihe stellen der Pflegestützpunkt und örtliche Akteure ihre Unterstützungsangebote vor.

INFO:
Das Landespflegestrukturgesetz bildet die rechtliche Grundlage für die Einrichtung einer oder mehrerer Pflegekonferenzen innerhalb eines Landkreises. Im Ostalbkreis gibt es die Pflegekonferenz Ostalbkreis und die gemeinsame Pflegekonferenz Aalen/Schwäbisch Gmünd der beiden Großen Kreisstädte.

Für die Pflegekonferenz Ostalbkreis fanden im April 2021 vier digitale Auftaktveranstaltungen, aufgeteilt nach Raumschaften, statt. Teilgenommen hatten stationäre und ambulante Träger, Kommunen, Anbieter von Betreuungs- und Unterstützungsangeboten, Nachbarschaftshilfen, der Kreisseniorenrat Ostalb e.V., Seniorenräte, Krankenpflegevereine, VdK-Ortsverbände, Seniorengruppen, Selbsthilfegruppen (pflegende Angehörige), Pflegekassen und die Patientenfürsprecherin. Von Juni bis September fanden Online-Workshops mit Kommunen, Pflegekassen und den Akteuren im Vor- und Umfeld der Pflege, der Seniorenarbeit und des bürgerschaftlichen Engagements statt. Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter von ambulanten und stationären Trägern, Pflegekassen, Beratungsstellen, Kommunalverwaltungen und aus dem Ehrenamt trafen sich im September 2022 zur zweiten Pflegekonferenz Ostalbkreis im Aalener Landratsamt.

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Pflegekonferenz Ostalbkreis

Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
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Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312