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Pressemitteilung

Nr. 464 vom 29.09.2022

Not for Sale – Menschen sind keine Ware - Bannerkampagne rund um den internationalen Tag gegen Prostitution und Menschenhandel am 5. Oktober 2022

Auch auf der Ostalb gibt es sexuelle Ausbeutung von Menschen, von Mädchen, Frauen und Kindern. Anlässlich des internationalen Tages gegen Prostitution und Menschenhandel am 5. Oktober 2022 macht das Ostalb-Bündnis gegen Menschenhandel und (Zwangs-) Prostitution auf das Thema mit einer Bannerkampagne an den Bauzäunen des Parkplatzes auf dem Union-Areal in der Wilhelm-Merz-Straße in Aalen aufmerksam.

Dem Ostalb-Bündnis ist die Präventionsarbeit ein wichtiges Anliegen: Vor allem junge Menschen sollen durch Vorträge und Diskussionen in Schulen, Vereinen, Ausbildungsstätten, Betrieben und Unternehmen aufgeklärt und sensibilisiert werden. Dazu leistet die Kampagne "not for sale" einen wichtigen Beitrag.

Im Herbst 2018 haben auf Initiative des Landratsamts die Großen Kreisstädte Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd, die Clubs der Soroptimistinnen der Kreisstädte und das Kloster der Franziskanerinnen gemeinsam mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern das Ostalb-Bündnis gegen Menschenhandel und (Zwangs-) Prostitution gegründet.

"Es gilt Zeichen zu setzen, zu sensibilisieren und zu informieren!", so die Organisatorinnen der Freiluft-Kampagne, Carmen Venus, Beauftragte für Chancengleichheit im Ostalbkreis, und Marietta Hageney, Geschäftsstelle des Ostalb-Bündnisses gegen Menschenhandel und (Zwangs-)Prostitution.

Im Frühjahr 2021 hat das Ostalb-Bündnis die Kampagne "Not for sale" der Menschenfotografin Lena Reiner übernommen und Bauzäune in der Region mit großen Bannern versehen: Menschen sind keine Ware, Mädchen sind keine Ware – und auch kein Sexspielzeug

Die Banner bestehen aus einem Maschengewebe, sind äußerst strapazierfähig und damit sehr nachhaltig. Sie wurden zwischenzeitlich mehrfach verliehen, u.a. an den Nachbarkreis Heidenheim, an die Stadt Ulm und an den Landkreis Göppingen. Jetzt sind sie wieder im Ostalbkreis und hängen bis zum 6. November 2022 an den Bauzäunen entlang des Parkplatzes am ehemaligen Union-Areal.

Hintergrund:
Die erste globale groß angelegte Studie zur sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus wurde 2016 veröffentlicht und hatte das ernüchternde Fazit: Kein Land dieser Welt ist von diesem Verbrechen ausgenommen, in jedem Land dieser Welt gibt es Opfer und Täter. Deutschland gehört dabei zu einem der führenden Herkunftsländer von Tätern – 400.000 deutsche Männer machten vor der Corona-Pandemie jährlich sogenannten Sexurlaub - in vielen der Zielländer werden Minderjährige zum Sexkauf angeboten. Es handelt sich bei dem Begriff Sexurlaub also um einen gefährlichen Euphemismus für bezahlte Vergewaltigungen.

Doch man muss gar nicht so weit schauen, um Betroffene zu finden. Mit der Loverboy-Methode werden auch in Deutschland Minderjährige in die Prostitution gezwungen: junge Männer täuschen die große Liebe vor und nutzen die entstehende Bindung schamlos und kriminell aus. Cybergrooming, also die virtuelle Annäherung an Minderjährige, um sie sexuell auszubeuten, ist ebenfalls auf dem Vormarsch. In Deutschland wächst die Zahl der Betroffenen von Kinderhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung daher an. Das Bundeslagebild des Bundeskriminalamts zum Menschenhandel zum Jahr 2020 – veröffentlicht im September 2021 – zeigt einen deutlichen Anstieg der Fälle der Ausbeutung Minderjähriger während der Corona-Pandemie. 2020 gab es in Deutschland 178 Ermittlungsverfahren wegen der kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen; rund 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Rahmen der Verfahren wurden 251 minderjährige Opfer festgestellt (mehr als 60 % mehr als im Vorjahr), 42 davon waren Kinder, also unter 14 Jahre alt. Dabei, so heißt es in dem Bericht, habe die Pandemie die Möglichkeiten eingeschränkt, solche Fälle festzustellen.

Mehr zu diesem Thema

Beauftragte für Chancengleichheit

Not for Sale - Menschen sind keine Ware: (V. l. n. r.) Die Beauftragte für Chancengleichheit des Kreises Carmen Venus, Marietta Hageney von der Geschäftsstelle des Ostalb-Bündnisses und Tobias Kley vom Landratsamt.

Not for Sale - Menschen sind keine Ware: (V. l. n. r.) Die Beauftragte für Chancengleichheit des Kreises Carmen Venus, Marietta Hageney von der Geschäftsstelle des Ostalb-Bündnisses und Tobias Kley vom Landratsamt.
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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312