Facebook
Youtube
X (Twitter)
Instagram
Social Wall

Pressemitteilung

Nr. 534 vom 16.12.2025

Gute Zukunftschancen trotz schwieriger geopolitischer Bedingungen - Landrat Dr. Joachim Bläse blickt auf das Jahr 2025 zurück

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

die aktuelle weltpolitische Lage zeigt zunehmend spürbare Auswirkungen auf unsere Region. Insbesondere die Handelspolitik der Vereinigten Staaten, etwa die Einführung oder Ausweitung von Zöllen, aber auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine beeinflussen internationale Lieferketten und damit letztlich die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im Ostalbkreis. Auch die veränderten sicherheits- und bündnispolitischen Rahmenbedingungen wirken bis in die kommunale Ebene hinein.

Im November ist die Zahl der Arbeitslosen zuletzt den zweiten Monat in Folge wieder leicht gesunken, lag aber mit 3,9 Prozent noch leicht über der Quote des Vorjahres. Auch in diesem Jahr war die Finanzlage der Kommunen allgemein und die Haushaltslage des Ostalbkreises angespannt. Nach wie vor drückt uns die Last des Klinikdefizits, das sich erst in 2027 spürbar verringern wird, und auch die Last an Sozialausgaben liegt weiterhin bei gut 200 Mio. Euro pro Jahr und muss vom Kreis finanziert werden. Sind wir noch mit geplanten -11,7 Mio. Euro ins Haushaltsjahr gestartet, so zeichnet sich am Ende des Jahres jedoch eine leichte Besserung ab, die uns hoffen lässt, das Defizit im Kreishaushalt zumindest auf einen einstelligen Millionenbetrag reduzieren zu können.

Gleichzeitig sind wir bei der Umsetzung des vom Kreistag im September 2024 beschlossenen Zukunftskonzepts der Kliniken Ostalb und bei den Restrukturierungs- und Übergangsmaßnahmen gut vorangekommen. Wir haben die wegen Fachkräftemangel, Finanzdruck und gesetzlichen Vorgaben notwendige Konzentration von medizinischen Schwerpunkten in Aalen und Mutlangen weiterbetrieben: Das Ostalb-Klinikum wird zum regionalen Notfallschwerpunkt für Herz, Kopf und Trauma ausgebaut, inklusive Erweiterung der Notaufnahme, OP-, Intensiv- und Intermediate-Car-Ausbau und neuer Neuroradiologie. In Mutlangen wird die onkologische und endoprothetische Versorgung konzentriert und die Aufnahme der Urologie vorbereitet. Ellwangen entwickeln wir zum sektorenübergreifenden Gesundheitsstandort mit ambulanten und stationären Angeboten. Der Neubau des Regionalversorgers in Essingen kommt voran, erste europaweite Ausschreibungen haben wir bereits getätigt.

Offiziell eingeweiht werden konnte im Januar im Beisein von Minister Peter Hauk auch die Europäische Ausbildungs- und Transferakademie in Ellwangen. Diese ist ein wichtiger Baustein, um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in der Region zu decken. Wir haben zudem die Zusammenarbeit mit den Schulen weiter verstärkt und das „Bündnis Schule der Zukunft“ gegründet. Ziel ist es, die schulische Bildungslandschaft durch innovative pädagogische Konzepte, praxisnahe Umsetzung und enge Vernetzung in allen Phasen der Lehrerbildung zu stärken und die Bildungsregion strategisch weiterzuentwickeln. Hochbegabte sowie sehr leistungsstarke Schülerinnen und Schüler optimal zu fördern, ist zudem das Ziel der Kooperationsvereinbarung zwischen dem gemeinsamen Schulverband von Ostalbkreis und Stadt Schwäbisch Gmünd für das Landesgymnasium für Hochbegabte und der Landeshauptstadt Stuttgart.

Am 23. Februar fanden die vorgezogenen Bundestagswahlen statt. Der Ostalbkreis ist durch den Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd mit drei Abgeordneten – Dr. Ingeborg Gräßle, Ricarda Lang und Ruben Rupp – und durch den Wahlkreis Aalen-Heidenheim mit Roderich Kiesewetter vertreten.

Als Zeichen der Anerkennung für großes bürgerschaftliches Engagement hat sich der Kreistag dazu entschieden, die zunächst testweise eingeführte Ehrenamtskarte im Zuge des landesweiten Ausrollens ab dem 1. April weiterlaufen zu lassen. Mittlerweile freuen sich über 5.000 Karteninhaberinnen und -inhaber über die Benefits. Seit 1. Dezember gibt es dazu für das Smartphone die App „Ehrenamtskarte“. Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement waren auch 2025 wieder das Fundament des Zusammenlebens im Ostalbkreis, sodass nicht Individualinteressen, sondern Für- und Miteinander im Vordergrund standen.

Im Mai eröffnete Ministerialdirigent Rühmkorf vom Bundesverkehrsministerium mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann den vierspurigen Ausbau der B 29 Essingen-Aalen - ein wichtiger Meilenstein für unsere leistungsfähige Verkehrsanbindung an die Region Stuttgart. Ein weiterer Meilenstein war Anfang November der Abschluss der Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Brenzbahn. Damit ist nach jahrelangem Ringen der Weg frei für die Vorplanung sowie die Entwurfs- und Genehmigungsplanung des Schienenverkehrs Richtung Heidenheim und Ulm. Weitere Ausbaubedarfe auf Schiene und Straßen im Kreis konnten wir beim Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Ulrich Lange bei einem Verkehrsgespräch im Juli platzieren.

Nach der Schließung des Energieberatungszentrums Energiekompetenz Ostalb Ende 2024 gibt es seit Juli wieder eine gemeinsame Anlaufstelle für Klimaschutz und Energieberatung. Die regionale, gemeinnützige Energieagentur ZEKK – die Zentrum für nachhaltige Energieversorgung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung gGmbH – ist für die gesamte Region zuständig. Der Ostalbkreis ist als gleichberechtigter Partner in die bisher ausschließlich im Landkreis Heidenheim tätige Agentur eingetreten und hat die Hälfte der Gesellschaftsanteile übernommen.

Richtfest gefeiert wurde beim Bau des Zweiten Verwaltungsstandorts des Landratsamts auf dem Aalener Union-Areal Ende Juli. Bis Mitte 2027 soll der Neubau fertiggestellt werden.

Angesichts der anhaltend schwierigen konjunkturellen Bedingungen haben wir daran weitergearbeitet, die Gründungsdynamik im Ostalbkreis zu stärken und unterstützen vor allem technologie- und wissensbasierte Gründungen: Das Forschungsinstitut fem stärkt mit dem neu entstehenden Innovationsökosystem INC’BEAT technologieorientierte Gründungen. Die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd bietet mit der Creative Hall Assisted Living ein Kreativlabor für digitale Innovationen im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd fördert kreative und designorientierte Gründungsideen.
Die Hochschule Aalen bringt ihre langjährige Erfahrung in der Förderung von technologieorientierten Start-ups über den INNO-Z Incubator und den INNO-Z AAccelerator ein. Fortbildung und Innovation in der Landwirtschaft fördern wir durch das im Oktober gestartete Innovationszentrum Landwirtschaft 4.0 an der Justus-von-Liebig-Schule am Beruflichen Schulzentrum Aalen.

Hoffnungsvoll stimmt und bestätigt uns in unserem kreis- und wirtschaftspolitischen Kurs, dass wir laut aktuellem Prognos Zukunftsatlas zu den zukunftsstärksten Regionen Deutschlands zählen. Wir liegen auf Rang 27 von 400 bewerteten Kreisen und kreisfreien Städten und bekommen hohe Zukunftschancen attestiert. In Zeiten von Transformation, demografischem Wandel und internationalen Krisen müssen wir deshalb weiterhin gezielt in Bildung, Infrastruktur, Innovation und Lebensqualität investieren.

Der veränderten Sicherheitslage tragen wir im Ostalbkreis durch einen engen Kontakt mit der Bundeswehr über das Kreisverbindungskommando, behördeninterne Austausche zum sogenannten OPlan Deutschland sowie Übungen mit unseren regionalen Akteuren im Katastrophen- und Zivilschutz Rechnung. Anfang April übten rund 70 Einsatzkräfte auf 20 Fahrzeugen das Fahren im geschlossenen Verband, um Einsatzmaterial und Einsatzkräfte bei Bedarf schnell in die betroffenen Gebiete verlegen zu können. Ein flächendeckender Stromausfall wurde Ende Oktober bei einer Führungsstabübung mit Fachberatern und der Netze ODR simuliert.

Und schließlich wollen wir als Dienstleister für Sie schneller und einfacher werden. Wir nutzen KI, haben unsere Online-Services weiter ausgebaut und bieten inzwischen rund 170 Antragsverfahren digital an – dazu gehört neben vielen Services wie etwa der Kfz-Zulassungsstellen ganz neu der Online-Führerschein-Umtausch. Zusätzlich nutzen wir die Möglichkeiten, die uns das Regelungsbefreiungsgesetz des Landes bietet, um Prozesse und Verfahren schlanker und einfacher zu machen. Welche Themen uns sonst noch beschäftigt haben, finden Sie im digitalen Jahresrückblick auf unserer Website ostalbkreis.de und unseren Social Media-Angeboten auf Facebook, Instagram, YouTube ( Jahresrückblick 2025 ) und TikTok.

Ihnen allen wünsche ich erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2026!

Ihr
Dr. Joachim Bläse
Landrat des Ostalbkreises

Mehr zu diesem Thema

Der Landrat

Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312