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Pressemitteilung

Nr. 528 vom 11.12.2025

Drei Jahre nach der Flucht: Familie Yehorova fühlt sich in Ellwangen zuhause

Vor drei Jahren floh die Familie Yehorova aus der Ukraine nach Ellwangen. Heute leben Olha und Oleksiy mit ihren beiden Töchtern unabhängig, haben Arbeit gefunden und fühlen sich angekommen. Dahinter stehen viel Mut, Durchhaltevermögen – und die enge Begleitung durch das Jobcenter.

Ein neuer Alltag in der Fremde
Wenn Olha und Oleksiy Yehorova Hand in Hand durch Ellwangen gehen, strahlen sie Ruhe und Zuversicht aus. Dabei war der Anfang alles andere als einfach. "Wir hatten in der Ukraine ein gutes Leben: ein eigenes Haus, leitende Stellen. Aber mir war klar, dass meine Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um in Deutschland daran anzuknüpfen", sagt Olha. Die Flucht aus Kiew dauerte fünf Tage. Gemeinsam mit ihrer Mutter und den beiden Töchtern Maiia und Anastasia fand Olha zunächst Zuflucht bei einer Familie in Ellwangen – aus ein paar geplanten Nächten wurden drei Jahre. "Wir haben dort nicht nur eine Unterkunft, sondern auch Freunde fürs Leben gefunden", erzählt sie. Ihr Mann Oleksiy konnte erst ein Jahr später nachkommen, nutzte die Zeit in der Ukraine aber schon, um Deutsch zu lernen.

Sprache, Arbeit, Eigeninitiative
Die Integration der Familie klingt heute wie eine Erfolgsgeschichte – doch sie war harte Arbeit. Olha absolvierte 2024 ein Praktikum bei Pentagonsports in Ellwangen und überzeugte durch Einsatz und Ideen. "Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind, als ich die Zusage bekam", sagt sie. Seit Juli arbeitet sie dort fest, hat ein Statistik-Programm eingeführt und wird von ihrem Arbeitgeber durch Sprachkurse und eine geplante Weiterbildung im Bereich Datenanalyse unterstützt. "Es gefällt mir einfach sehr. Man gibt mir die Chance, mich zu entwickeln, und ich fühle mich als Teil eines Teams." Ihr Mann Oleksiy zeigte nicht weniger Tatendrang: Über 200 Bewerbungen schrieb er, klingelte bei Kanzleien und Banken, stellte sich persönlich vor. "Am schwersten war die Sprache, aber aufgeben kam nie in Frage." Der Durchbruch kam im September 2024: Er erhielt eine Stelle als Lohn- und Finanzbuchhalter in der Bopfinger Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei Oelmayer & Brenner. Das Jobcenter finanzierte im Anschluss eine passgenaue Qualifizierung, die er als bester Teilnehmer abschloss und seine neuen Kolleginnen und Kollegen unterstützten ihn tatkräftig bei der Einarbeitung. "Frau Frick war so stolz auf mich", erinnert er sich.

Die verlässliche Begleiterin
Eine Schlüsselrolle spielte die Integrationsberaterin Gudrun Frick vom Jobcenter Ellwangen. "Wir haben wöchentlich telefoniert. Am Anfang war ich immer aufgeregt, wenn ihr Name auf meinem Handy erschien – ich hatte Angst, nichts zu verstehen. Aber das hat sich schnell geändert", erzählt Olha. Für die Yehorovas war Frick mehr als eine Integrationsberaterin. "Sie war einfach immer da und unsere erste Ansprechpartnerin. Sie hat uns Ratschläge gegeben, Mut gemacht und sofort reagiert, wenn wir Hilfe brauchten." Frick selbst hebt hervor, wie wichtig die Eigenbemühungen der Familie waren: "Die Yehorovas haben jede Chance genutzt und waren unglaublich motiviert. So konnte Integration gelingen."

Angekommen – mit Blick nach vorn
Heute leben die Yehorovas in einer eigenen Wohnung in Ellwangen. Die ältere Tochter besucht das Gymnasium, die jüngere fühlt sich in ihrer Grundschulklasse zuhause. "Manchmal übersetzen wir das Schwäbische ins Deutsche und dann ins Ukrainische", sagt Oleksiy lachend. Streit gibt es höchstens bei der Mülltrennung – "Das ist unser Streitpunkt Nummer eins in Deutschland", ergänzt Olha mit einem Schmunzeln.
Die Familie reist gerne ins Allgäu oder an den Bodensee und schmiedet Pläne für die Zukunft. "Wir sind dankbar für all die Unterstützung, die wir bekommen haben. Jetzt möchten wir eigenständig leben, weiter lernen und uns entwickeln", sagt Olha. Ihr Mann nickt zustimmend: "Wir fühlen uns angekommen."

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