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Pressemitteilung

Nr. 486 vom 13.11.2025

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November - Gleichstellungsbeauftragte des Ostalbkreises macht mit Aktionen auf das Thema aufmerksam

Beflaggung mit der Fahne "Frei leben - ohne Gewalt" vor den Landkreisgebäuden und Plakatierungen in Bussen im gesamten Kreisgebiet - mit diesen Aktionen macht die Gleichstellungsbeauftragte der Landkreisverwaltung, Carmen Venus, auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Gleichzeitig gibt es Infos über Hilfsangebote für betroffene Frauen und Mädchen. Die Aktionen laufen ab dem 25. November, der seit über 40 Jahren als Gedenk- und Aktionstag abgehalten wird.

"Gewalt gegen Frauen ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, die auch in Deutschland täglich vorkommt. Hinter jedem Übergriff steht ein persönliches Schicksal. Übergriffe spiegeln Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse wider und treten in allen Lebensbereichen und Gesellschaftsschichten auf. Es ist wichtig, dass wir am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen darauf aufmerksam machen. Und es ist noch wichtiger, dass es Unterstützungsangebote für Betroffene gibt," so Landrat Dr. Joachim Bläse.

Um aus Gewalt heraus zu kommen und damit das Leben von Frauen sicherer wird, braucht es Strukturen, die Sicherheit geben. Die Gleichstellungsbeauftragten der Großen Kreisstädte und des Ostalbkreises laden jährlich alle Expertinnen und Experten zum Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen. Dieser Fachaustausch sichert das Netzwerk im Ostalbkreis und ermöglicht eine schnelle Zusammenarbeit unter allen Institutionen.

"Wir wollen gleichzeitig auf die Hilfsangebote, die Frauen und Mädchen in Not in Anspruch nehmen können und auf die präventive Arbeit, beispielsweise mit "nachtsam.", aufmerksam machen“, betont Carmen Venus. Besonderes Augenmerk liegt seit zwei Jahren auf "Der Ostalbkreis feiert nachtsam."

Die Wege aus der Gewalt brauchen eine starke Netzwerkarbeit durch Institutionen mit der vielfältigen Unterstützung vor allem bei Partnerschaftsgewalt. Auch nach einer Trennung bleibt die Gefahr groß – fast jeden zweiten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Damit das Leben von Frauen nicht am seidenen Faden hängt, müssen Justiz, Polizei, Beratungsstellen, medizinische und pflegende Fachkräfte und das persönliche Umfeld aufmerksam sein, schützen und helfen. „Je mehr Menschen hinschauen und handeln, desto stabiler wird das Netz, das Frauen in ein gewaltfreies, selbstbestimmtes Leben trägt, in dem sie selbst die Fäden in der Hand halten,“ so die Kampagne #WegAusDerGewalt mit der Fahnenaktion "Frei leben - ohne Gewalt". Das Netz wird stärker und größer, je mehr Menschen für das Thema sensibilisiert und bereit sind, hinzuschauen, nachzufragen und Hilfe anzubieten.

Angebote für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen
Der Ostalbkreis bietet eine Beratungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt und das Wohnungsverweisverfahren (Tel. 07361 503-1562) an und betreibt eine Frauen- und Kinderschutzeinrichtung. Bei der Beratungsstelle wird im persönlichen Gespräch zunächst die Gefahrensituation eingeschätzt, die jeweilige persönliche Situation wird gemeinsam erfasst und es werden Handlungsschritte vorgeschlagen. Dazu gehören bei Bedarf auch alle Kontakte zu Frauen- und Kinderschutzeinrichtungen sowie zu geeigneten weiteren Beratungsstellen.

Ein sofortiges, niederschwelliges und anonymes Angebot stellt das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" dar, das unter der Nummer (08000) 116 016 rund um die Uhr und kostenfrei erreichbar ist. Es bietet Betroffenen eine erste Anlaufstelle, die zu jeder Zeit anonym, kompetent, sicher und auch barrierefrei am Telefon, im Chat oder per E-Mail berät. Mit seinem mehrsprachigen, jederzeit verfügbaren und barrierefreien Beratungsangebot schließt das Hilfetelefon Beratungslücken und versteht sich auch als Lotse zu den Fachberatungsstellen sowie anderen Einrichtungen vor Ort. Bei Bedarf geben die Beraterinnen daher Adressen und Telefonnummern der örtlichen Beratungsstellen weiter. "Auch Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Fachkräften steht das Hilfetelefon für Fragen und Informationen zur Verfügung", so Carmen Venus. "Viele wissen einfach nicht, welche Anlaufstelle für sie die richtige ist." Die Beraterinnen leisten psychosoziale Erstberatung und Unterstützung in akuten Gewalt- und Krisensituationen und gehen auf die jeweilige Situation der ratsuchenden Person ein. Eine längerfristige Begleitung im Einzelfall bietet das Hilfetelefon jedoch nicht. Hier wird auf die professionellen Einrichtungen und Fachberatungsstellen vor Ort verwiesen.

Auch dieses Jahr haben sich wieder viele Busunternehmen im Ostalbkreis dazu bereit erklärt, das Hilfetelefon und die Kampagne nachtsam. bekannter zu machen und hängen Infoplakate in allen Linienbussen aus.

"nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern"
Der Verein Frauen helfen Frauen und die Gleichstellungsbeauftragten der Großen Kreisstädte sowie Carmen Venus arbeiten an der Kampagne und haben bereits einige Unternehmen und Vereine für die Aktion gewinnen können. Für diese Präventionskampagne gegen Gefahren für Frauen im Nachtleben werben der Ostalbkreis sowie Frauen helfen Frauen bei Veranstaltern von Vereinen, Gastronomie und Unternehmen. Die kostenfreien Schulungen vermitteln den Umgang mit beobachteter sexueller Belästigung, bei vermuteter Gabe von KO-Tropfen oder zu viel Alkohol. Ziel ist es, durch Vernetzung und Sensibilisierung sowie gezielte Schulungen zu den Themen sexuelle Belästigung, Bedrohung und Grenzüberschreitung die Sicherheit von Frauen effektiv zu verbessern und das individuelle Sicherheitsempfinden zu erhöhen. In diesem Jahr wird anlässlich des Starts in die Faschingszeit am 11.11.2025 über die Social Media-Kanäle des Landratsamts Ostalbkreis mit Veranstaltern aus Faschingsvereinen für weitere nachtsame. Faschingsveranstaltungen geworben. Mit dem Appell "Frag doch, statt einfach zu machen." wird für den gegenseitigen Respekt für persönliche Grenzen sensibilisiert. Geschulte Veranstaltungen sind am gelben Mond mit dem Schriftzug nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern. zu erkennen.

"Gut, dass es diese Hilfs- und Unterstützungsangebote gibt", sind sich Landrat Dr. Bläse und Gleichstellungsbeauftragte Carmen Venus einig. "Besser wäre es allerdings, wenn wir alle wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen würden - unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Ethnie oder Glauben. Dafür treten wir im Ostalbkreis ein!", so der Landrat abschließend.

Informationen zu allen genannten Kampagnen und Themen gibt Carmen Venus unter 07361 503-1798 oder carmen.venus[at]ostalbkreis.de.

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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312