Nr. 311 vom 22.07.2025
Parlamentarischer Staatssekretär Ulrich Lange besucht den Ostalbkreis zum Verkehrsgespräch der CDU-Bundestagsabgeordneten
Landrat wirbt um Unterstützung bei Ausbau von Schiene und Straße
Eine umfangreiche Agenda erwartete Ulrich Lange bei seinem ersten Besuch im Aalener Landratsamt als Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium. Auf Initiative der CDU-Bundestagsabgeordneten hatte Landrat Dr. Joachim Bläse den CSU-Politiker aus dem benachbarten Donau-Ries-Kreis in den Ostalbkreis eingeladen, um die wichtigsten Straßen- und Schienenprojekte zu besprechen. Am Termin nahmen auch die CDU-Landtagsabgeordneten sowie die Bürgermeister der Anrainerkommunen der Straßen- und Schienenvorhaben teil.
Schieneninfrastruktur hat erheblichen Ausbaubedarf
Durch vier Bahnlinien wird der Flächenlandkreis schienenmäßig erschlossen und überregional angebunden - die Remsbahn Richtung Stuttgart, die Brenzbahn Richtung Ulm, die Obere Jagstbahn Richtung Crailsheim-Nürnberg-Berlin und die Riesbahn Richtung Donauwörth-München. Thomas Wagenblast, für den Schienenverkehr zuständiger Dezernent im Landratsamt, und Lukas Dreher von Geschäftsbereich Nachhaltige Mobilität informierten über den aktuellen Sachstand, Gutachten und Planungen. Die Liste der Verbesserungsbedarfe ist lang. „Insgesamt muss die Infrastruktur nicht nur inner- sondern auch außerhalb des Ostalbkreises zur Steigerung der Kapazität und zur Beschleunigung der Verkehre ertüchtigt werden“, so das Fazit des Landrats, der dem Staatssekretär die Zielvorstellungen des Ostalbkreises an die Hand gab.
Auf der Rems- und der Oberen Jagstbahn müssen die Kapazitäten gesteigert, der Betrieb stabilisiert und die Fahrzeiten beschleunigt werden. Die Brenzbahn muss ausgebaut und elektrifiziert werden und es braucht mehr Kapazitäten für den Schienengüterverkehr. Das Zielbild „Digitale Schiene Deutschland“ muss berücksichtigt und mit ETCS (European Train Control System) Level 2 umgesetzt werden. Außerdem fordert der Ostalbkreis die Weiterentwicklung der Express-Anbindung an die Metropolregionen Stuttgart und Nürnberg inklusive Anschluss Berlin sowie Ulm und Richtung Donauwörth und München. Und es braucht ein bundesländerübergreifendes Konzept für Infrastruktur und Angebote auf der Riesbahn einschließlich Bahnhof Lauchheim und Knoten Nördlingen.
Der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Lange dankte dem Ostalbkreis für das große Engagement und die enge Partnerschaft: „Beide sind ein starkes Zeichen für das gelingende Miteinander von Bund, Ländern und Kommunen, um spürbare Verbesserungen für die Region zu erzielen.“ Lange sagte: „Die Gespräche insbesondere zur Riesbahn werden unter dem Aspekt einer Umleiterstrecke im Rahmen der Korridorsanierung Ulm-Augsburg im Herbst fortgesetzt. Darüber hinaus wird geprüft, welche Maßnahmen im Rahmen der Bestandssanierung und der durch die Sondermittel vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten auf den vier Bahnlinien des Ostalbkreises realisierbar sind.“ Der Staatssekretär sprach von einem bevorstehenden Jahrzehnt der Sanierung.
Bundes- und Landesstraßen: Umfahrungen, Ausbau auf drei oder vier Spuren sowie bauliche Verbesserungen von Anschlussstellen
Die aktuellen Straßenbau-Planungen und -Maßnahmen erläuterten Finanzdezernent Karl Kurz und Timo Schneider, Geschäftsbereichsleiter Verkehrsinfrastruktur. Im westlichen Kreisgebiet stehen für einen durchgängigen leistungsfähigen Ausbau der B 29 noch die Streckenabschnitte zwischen Schwäbisch Gmünd und Böbingen samt Umbau der Anschlussstelle Böbingen mit dem Neubau eines Tunnels an. Die Nordumfahrung Heubach im Zuge der L 1161 ist im Stadium der Genehmigungsplanung.
Eine deutlich längere Planungs- und Maßnahmenliste gibt es im östlichen Kreisgebiet: Im Zuge der B 29 stehen der Umbau der Anschlussstellen Affalterried und Hüttlingen aus. Zwischen Oberalfingen und Westhausen soll vierspurig ausgebaut werden, zwischen Lauchheim und Bopfingen-Aufhausen soll ein dreispuriger Ausbau kommen. In Vorplanung ist der dreispurige Ausbau der B 29n zwischen Röttingen und Nördlingen. Für die Trasse der B 29a zwischen Unterkochen und Ebnat läuft die Vorplanung mit Variantenuntersuchung, und der Umbau des Knotenpunkts B 19 Anschlussstelle Oberkochen ist in der Genehmigungsplanung. Im Nordosten des Kreises befinden sich die Ortsumfahrungen Röhlingen und Zöbingen im Stadium der Vorplanung bzw. Variantenuntersuchung.
"Wir sind dankbar für den inzwischen abgeschlossenen Ausbau der B 29 zwischen Essingen und Aalen. Dennoch müssen wir konsequent am weiteren Ausbau der genannten Strecken arbeiten, um die Leistungsfähigkeit unseres qualifizierten Straßennetzes aufrechtzuerhalten und auszubauen. Neben der Kapazitätserweiterung des Angebots auf der Schiene ist eine funktionierende Straßeninfrastruktur immens wichtig für uns als Standort des produzierenden Gewerbes. Wir müssen inner- und außerhalb des Kreises ein gutes Mobilitätsangebot schaffen, um als Wirtschaftsstandort und Lebensraum auch künftig attraktiv zu sein", betonte der Landrat unter Verweis auf das jüngste Ranking des Ostalbkreises im Prognos-Atlas mit einem hervorragenden Platz 27 von 400 Stadt- und Landkreisen.
Der Ostalb-Landrat begrüßt den geplanten Baubeginn für den Ausbau der B 29 zwischen Schwäbisch Gmünd und Böbingen / Mögglingen. Was die B 29-Knotenpunkte Affalterried und Hüttlingen betrifft, geht der Ostalbkreis von der Einleitung des Planfeststellungverfahrens im Frühjahr 2026 aus. Die Genehmigung des sogenannten RE-Entwurfs für den vierspurigen Ausbau zwischen Oberalfingen und Westhausen soll bei Anfang 2026 vorliegen. Der Anschluss des Linienbestimmungsverfahrens für die B 29n Röttingen - Nördlingen wird bis 2028 erwartet.
Bläse bat Staatssekretär Lange, die Ziele des Ostalbkreises zu unterstützen. Lange habe sich dankenswerter Weise ja bereits in seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter insbesondere für die Aufnahme der B 29n in den Bundesverkehrswegeplan erfolgreich eingesetzt, so Bläse weiter.
Bezüglich der B 29 verwies der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Lange auf den derzeit gültigen Bundesverkehrswegeplan, der in dieser Legislaturperiode weiter umgesetzt werden soll. Dabei sei die Aufnahme von wesentlichen Abänderungen laufender Maßnahmen im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen. Der Staatssekretär sagte: "Die Straße als Verkehrsträger Nummer Eins in Deutschland bleibt auch für das neue Bundesverkehrsministerium absolut im Fokus." Lange unterstrich die große Bedeutung der gesamten B 29 als Ost-West-Achse bis Stuttgart.
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