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Pressemitteilung

Nr. 274 vom 02.07.2025

Gemeinsame Pressemitteilung des Landratsamts Ostalbkreis und der Kliniken Ostalb: Umsetzung des Zukunftskonzepts 2035 schreitet weiter voran - Verwaltungsrat beschließt die nächsten wichtigen Umsetzungsschritte zur zukunftsfähigen Ausrichtung der Kliniken


  • Medizinkonzept: Standort Ellwangen baut neue ambulante orthopädische Rehabilitation auf.

  • Ausbildung: Gesundheitsakademie erhält ab 1. Januar 2026 neue moderne Räumlichkeiten im Gebäude der EATA GmbH in Ellwangen.

  • Führung: Verwaltungsrat bestellt neuen Chefarzt der Urologie ab 1. März 2026. Weitere Chefarztneubesetzungen legen Grundstein für den Aufbau der Neuroradiologie.

  • Restrukturierung: Dreifachvorhaltung der Viszeralchirurgie wird abgebaut. Ab 1. Juli 2025 wird das viszeralchirurgische Leistungsangebot an den Standorten Aalen und Mutlangen konzentriert. Proktologie-Sprechstunde in Ellwangen bleibt erhalten.

  • Spezialisierung: Onkologisches Zentrum in Mutlangen mit Organzentren erfolgreich rezertifiziert.

  • Baumaßnahmen:
    Für den zukünftigen Regionalversorger in Essingen starten die Vergabeverfahren für Architektur und Projektsteuerung noch vor der Sommerpause.


Im September 2024 hatte der Kreistag mit klarer Mehrheit das Zukunftskonzept 2035 der Kliniken Ostalb beschlossen, um die Krankenhausversorgung im Ostalbkreis auch in Zukunft in öffentlicher Trägerschaft zu erhalten. Das Zukunftskonzept ist darauf ausgelegt, die Krankenhausversorgung im Ostalbkreis angesichts der großen Herausforderungen – Personalmangel, verschärfte gesetzliche Vorgaben, Unterfinanzierung – hochwertig und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig aufzustellen. Im Zentrum der Neuausrichtung steht der Neubau des Regionalversorgers in Essingen sowie damit einhergehend die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Standorte in Mutlangen und Ellwangen.
Seither treiben die Kliniken Ostalb die Umsetzung des Zukunftskonzepts konsequent voran. In seiner gestrigen Sitzung hat der Verwaltungsrat der Kliniken Ostalb weitere wegweisende Beschlüsse gefasst. Nachdem der Kreistag in seiner Sitzung vom 24. Juni bereits einstimmig dem Start der europaweiten Vergabeverfahren für die Objektplanung (Architektur) und Projektsteuerung für den neuen Regionalversorger in Essingen zugestimmt hat, wurden die nächsten wichtigen Entscheidungen insbesondere mit Blick auf die Standorte in Ellwangen und Mutlangen auf den Weg gebracht.

„Als Landkreis setzen wir alles daran, unsere Krankenhäuser so aufzustellen, dass die Menschen im gesamten Ostalbkreis auch in Zukunft bestmöglich versorgt werden“, sagt Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Joachim Bläse. „Mit dem Zukunftskonzept 2035 haben wir dafür die Grundlage geschaffen und zudem unser Bekenntnis bekräftigt, die Krankenhäuser auch in Zukunft in öffentlicher Trägerschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln. Der Verwaltungsrat hat erneut gezeigt, dass wir auf diesem Weg – auch wenn er anspruchsvoll ist – als Träger gemeinsam mit den Kliniken weiter entschlossen und konsequent voranschreiten. Angesichts der weiterhin schwierigen Lage und der großen Herausforderungen dürfen wir keine Zeit verlieren.“

Christoph Rieß, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Ostalb, betont: „Seit dem Kreistagsbeschluss im September 2024 arbeiten wir mit Hochdruck daran, unser Zukunftskonzept 2035 für die Kliniken Ostalb umzusetzen. Unser Ziel ist klar: Die Krankenhausversorgung im Ostalbkreis für die Zukunft in hoher Qualität und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig aufzustellen. Die Erfolge dieses langfristigen Transformationsprozesses kommen nicht von heute auf morgen, aber wir haben bereits wichtige Grundlagen gelegt und sehen erste Fortschritte. Wir setzen unseren Plan weiter Schritt für Schritt konsequent um und kommen gut voran. Ich bin überzeugt davon, dass sich die Anstrengungen lohnen. Mein großer Dank gilt allen Mitarbeitenden, die diesen Weg engagiert mitgestalten und gleichzeitig mit großem Einsatz tagtäglich dafür sorgen, dass die Patienten in unseren Krankenhäusern gut versorgt werden.“

Ellwangen setzt neuen Schwerpunkt mit ambulanter orthopädischer Rehabilitation
Als sektorenübergreifender Gesundheitsversorger, an dem sowohl stationäre als auch ambulante Leistungen angeboten werden, erhält der Standort Ellwangen eine langfristig tragfähige Zukunftsperspektive und wird auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Krankenhausversorgung einnehmen. Für den Ausbau der neuen Schwerpunkte fasste der Verwaltungsrat weitere wegweisende Beschlüsse. Vorstand Christoph Rieß erklärt dazu: „Bereits im kommenden Jahr 2026 etablieren wir am Standort Ellwangen eine ambulante orthopädische Rehabilitation, die die nahtlose und wohnortnahe Nachversorgung der Patienten des Endoprothetikzentrums in Mutlangen sicherstellt. In Ellwangen wird es auch in Zukunft die Endoprothetik-Sprechstunde geben.“

Mit der ambulanten Rehabilitation in Ellwangen wird Patienten nach Hüft- und Knieendoprothesen sowie Wirbelsäulenerkrankungen eine spezialisierte Nachsorge geboten. Damit wird eine Versorgungslücke in der Region geschlossen und eine patientenorientierte Alternative zur stationären Versorgung geschaffen - insbesondere für Patienten, die im gewohnten Umfeld bleiben möchten. Ziel ist es, Mobilität, Lebensqualität und die Rückkehr in den Alltag und Beruf nachhaltig zu fördern, unter Berücksichtigung moderner rehabilitativer Standards und effizienter Versorgungsstrukturen. Das Angebot umfasst Physiotherapie, Bewegungstraining, Ergotherapie, Schulungen sowie individuelle Beratung. Dabei soll ein moderner Gerätepark mit Biofeedback-Systemen eingesetzt werden, um die Therapie optimal zu unterstützen. Nicht zuletzt leistet die Ansiedlung der orthopädischen Rehabilitation einen wichtigen Beitrag zur Weiternutzung freiwerdender Räumlichkeiten in Ellwangen.

Gesundheitsakademie zieht in neue Räumlichkeiten
Ebenfalls im Verwaltungsrat beraten wurde der Umzug der Gesundheitsakademie Ostalb in Ellwangen in neue Räumlichkeiten. Angesichts des dringenden Sanierungsbedarfs der aktuellen Gebäude für die Aus- und Weiterbildung der pflegerischen Fachkräfte der Kliniken Ostalb wurden verschiedene Optionen geprüft und bewertet. Der Verwaltungsrat sprach sich dafür aus, ab 1. Januar 2026 moderne Räumlichkeiten in der Europäischen Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) in Ellwangen anzumieten.

Dies bietet auch langfristig strategische Entwicklungsperspektiven. Die vorhandenen räumlichen, technischen und organisatorischen Strukturen ermöglichen eine schrittweise Erweiterung des Ausbildungsangebots und die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten.
Zudem schaffen die großzügige Raumstruktur sowie die moderne Ausstattung der EATA attraktive Rahmenbedingungen für die Gewinnung von Nachwuchskräften. Je nach Bedarf können weitere Schulungsräume oder Lernbereiche integriert werden. So können mittelfristig die Anzahl der Ausbildungsteilnehmenden erhöht, neue Fachbereiche aufgenommen oder kooperative Bildungsformate mit weiteren Partnern in der Region etabliert werden.
Zudem stehen in direkter Anbindung moderne Wohnmöglichkeiten unmittelbar auf dem Gelände zur Verfügung. Damit kann ein Bildungsstandort realisiert werden, der Lernen und Leben an einem Ort vereint.

Neuer Chefarzt für Urologie wird spezialisiertes Kompetenzzentrum entwickeln
Das Zukunftskonzept der Kliniken Ostalb sieht vor, die urologische Fachabteilung, derzeit noch am Standort Ellwangen, voraussichtlich im April 2026 nach Mutlangen zu verlagern. Damit einhergehend hat der Verwaltungsrat jetzt die Besetzung der Chefarztposition dieser wichtigen Abteilung beschlossen. „Ich freue mich sehr, dass wir einen hochqualifizierten Experten gewonnen haben, der die Urologie im Ostalbkreis weiterentwickeln und ausbauen wird“, erklärt Christoph Rieß. „Über die vom Verwaltungsrat bestellte Personalie werden wir ausführlich informieren, sobald die Formalitäten abgeschlossen sind.“

Ziel ist es, ein hochqualitatives und spezialisiertes Kompetenzzentrum für Urologie im Ostalbkreis zu etablieren und zudem die urologische Onkologie mit einem Prostatazentrum sowie einer Erweiterung um ein Nieren-/Blasenzentrum zu stärken. „Durch die Zusammenlegung aller onkologischen Fächer in Mutlangen ergeben sich nicht nur Vorteile für die interdisziplinäre Patientenversorgung, auch bei Beschaffungen können wir optimale Synergien nutzen“, so Rieß weiter. Dabei setzen die Kliniken Ostalb insbesondere auch auf innovative Technologien wie die roboterassistierte Chirurgie.

Neue Chefarztbesetzungen für Aufbau der Neuroradiologie in Aalen
Das Zukunftskonzept 2035 sieht für die Kliniken Ostalb die Etablierung eines neuroradiologischen Schwerpunkts am Standort Aalen vor. Um diesen Fachbereich aufzubauen und zukunftsfähig zu entwickeln, starteten zum 1. Juli 2025 zwei neue Chefärzte am Ostalb-Klinikum. Dr. Cristian Capatana ist neuer Chefarzt der Allgemeinen Radiologie und Neuroradiologie in Aalen. Er war zuletzt als Oberarzt für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Ulm tätig und bringt ausgewiesene Expertise auf dem Fachgebiet mit. Zudem konnten die Kliniken Ostalb Dr. Susanne Müller als neue Chefärztin der Neurologie in Aalen gewinnen. Auch sie bringt umfangreiche Erfahrung aus dem Universitätsklinikum Ulm mit, wo sie als Oberärztin der Neurologie tätig war.

Onkologisches Zentrum in Mutlangen erfolgreich durch die Deutsche Krebsgesellschaft rezertifiziert
Das interdisziplinäre Zentrum für die Behandlung von Krebspatienten wurde am 1. Juli im regulären Turnus erfolgreich durch die Deutsche Krebsgesellschaft und die Zertifizierungsgesellschaft OnkoZert auditiert und rezertifiziert. Seit seiner ersten Zertifizierung 2015 wurde das Zentrum mit allen zugehörigen Organzentren nun bereits zum dritten Mal geprüft und bestätigt.

Christoph Rieß betont: „Mit der erfolgreichen Rezertifizierung haben wir erneut nachgewiesen, dass unsere hochspezialisierten Fachkräfte höchste Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Krebs liefern. Das Netzwerk des Onkologischen Zentrums und den überregionalen onkologischen Schwerpunkt am Standort Mutlangen werden wir auch mit den Umsetzungsmaßnahmen unseres Zukunftskonzepts weiter stärken und ausbauen.“

Im onkologischen Zentrum der Kliniken Ostalb unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Holger Hebart arbeiten die Fachdisziplinen der Organzentren interdisziplinär und fachbereichsübergreifend für die hochqualitative Versorgung der Patienten zusammen. Dazu gehören das Darmkrebszentrum, das Gynäkologische Krebszentrum, die Brustkrebszentren, das Zentrum für hämatologische Neoplasien und das Pankreaszentrum. Im Rahmen des Audits des onkologischen Zentrums wurden auch alle einzelnen Organzentren erfolgreich rezertifiziert.
Mit dem Netzwerk aus Experten verschiedener Fachrichtungen bieten die Kliniken Ostalb neue und individuelle Behandlungsmethoden, umfangreiche therapeutische und auch seelsorgerische Begleitung und bestmögliche Nachsorge im Kampf gegen die Krebserkrankung.

Allgemein- und Viszeralchirurgie wird in Mutlangen und Aalen konzentriert
Mit der Konzentration der Allgemein- und Viszeralchirurgie zum 1. Juli 2025 in Mutlangen und Aalen unternehmen die Kliniken Ostalb einen wichtigen Schritt zum notwendigen Abbau der Doppel- und Dreifachstrukturen. Patienten der Viszeralchirurgie aus Ellwangen werden damit seit Juli von den Teams unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Marco Siech an den Standorten in Aalen und Mutlangen operiert und behandelt. Die Proktologie-Sprechstunde am Standort Ellwangen bleibt weiterhin erhalten, um mögliche Therapie- oder OP-Indikationen fachärztlich abzuklären und zu besprechen.

Vergabeverfahren für Klinikneubau Essingen starten noch vor der Sommerpause
Neben den aktuellen Beschlüssen der Übergangs- und Restrukturierungsmaßnahmen, wurden auch die nächsten Schritte im Planungsverfahren des Neubaus Essingen eingeleitet. Nach der einstimmigen Empfehlung des Betriebsausschusses Klinikimmobilien und den Beschlüssen des Kreistags vom 24. Juni starten noch vor der Sommerpause die europaweiten Ausschreibungen für die Architektenleistungen sowie die Projektsteuerung. Die Auftragsvergabe an ein erfahrenes Architektur-Team soll über einen zweistufigen europaweiten Wettbewerb erfolgen. Begleitet wird der Wettbewerb durch eine interdisziplinäre Auswahlkommission. Parallel wird das Verfahren für die Projektsteuerung angestoßen, um die terminliche, qualitative und finanzielle Steuerung des Neubauprojekts optimal aufzustellen.

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