Nr. 208 vom 21.05.2025
Vom Strafvollzug zur Busfahrerin – Irina Panich findet auf der Ostalb ihre Berufung
Als Irina Panich auf dem Weg zur Sprachschule zum ersten Mal eine Frau hinter dem Steuer eines Linienbusses sah, wusste sie sofort: "Das ist zu 100 Prozent mein Beruf." Heute, rund ein Jahr später, sitzt die 40-jährige Ukrainerin selbst am Steuer – mit festem Blick nach vorn, einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und jeder Menge Leidenschaft im Gepäck.
Gemeinsam mit ihren Eltern kam sie nach Deutschland, nachdem sie in der Ukraine im Bereich der Strafverfolgung tätig gewesen war. In der Fremde begann sie nicht nur ein neues Leben, sondern entdeckte auch eine völlig neue berufliche Leidenschaft: das Busfahren.
Dank der Unterstützung des Jobcenters erhielt sie ab Januar 2024 die Möglichkeit, einen B2-Sprachkurs zu besuchen und parallel an einer Maßnahme für Migrantinnen beim Bildungsträger BBQ in Aalen teilzunehmen. Dort wurde ihr Talent früh erkannt – doch es war ein Vorstellungsgespräch im Mai bei der Firma Beck & Schubert in Ebnat, das ihr Leben veränderte. "Ich will Bus fahren – das ist meine Leidenschaft", sagte sie dort mit solch überzeugender Entschlossenheit, dass Geschäftsführer Joachim Schubert keine Zweifel mehr hatte: "Wir haben uns sehr gefreut, dass sich eine Frau für diesen Beruf interessiert und beworben hat. Ihre Motivation war sofort spürbar." Schubert betont, dass der Beruf der Busfahrerin kein leichter sei: "Man braucht neben der technischen Qualifikation auch Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein und vor allem Freude an der Begegnung mit Menschen. Irina bringt all das mit – und das ist nicht selbstverständlich."
Nachdem Irina den Geschäftsführer von sich überzeugt hatte, erhielt sie die notwendige Unterstützung durch ihren Integrationsberater beim Jobcenter. Sie begann im Sommer 2024 die aufwendige und langwierige Ausbildung zur Busfahrerin bei Bus & Truck und stieg im Februar 2025, kaum zwei Tage nach dem Erhalt ihres Führerscheins, in Vollzeit in den Beruf ein. Seither ist sie unabhängig und auf keine staatliche Unterstützung mehr angewiesen.
Heute fährt sie zuverlässig auf der Linie zwischen Aalen, Neresheim und dem gesamten Härtsfeld. Der direkte Kontakt mit den Fahrgästen bereitet ihr ebenso viel Freude wie die Kameradschaft im Kollegenkreis: "Ich liebe den Umgang mit Menschen. Alle sind nett, wir helfen uns gegenseitig und in den Pausen sprechen wir viel miteinander." Trotz sprachlicher Hürden – besonders der schwäbische Dialekt stellte sie anfangs vor Herausforderungen – meistert sie ihren neuen Alltag mit bewundernswerter Offenheit: "Wenn ich etwas nicht verstanden habe, habe ich einfach freundlich gefragt. Die Leute waren sehr geduldig."
Irina Panich ist vollständig angekommen: in Westhausen, wo sie lebt, und im Team von Beck & Schubert, wo sie als einzige Frau am Steuer nicht nur respektiert, sondern geschätzt wird. "Sie ist unfallfrei, zuverlässig und bringt mit ihrer positiven Art viel gute Stimmung mit", sagt Schubert stolz. Doch die Ukrainerin hat noch mehr vor: Sobald sie genügend Erfahrung gesammelt hat, möchte sie auch Reisebusse fahren. Hier bietet das Unternehmen mit über 300 Reiseterminen im Jahr viele Möglichkeiten. "Mir gefällt es einfach, mit diesem großen Bus unterwegs zu sein. Viele Kunden kennen mich inzwischen schon – manche steigen ein, bevor sie überhaupt die Route geprüft haben", erzählt sie lachend. Joachim Schubert bringt es auf den Punkt: "Man benötigt unbedingt Leidenschaft für diesen Beruf – und Irina hat sie."
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