Nr. 38 vom 06.02.2025
Einschulungsuntersuchung im Ostalbkreis setzt auf Früherkennung - Prävention ist wichtig für gesundheitliche Chancengleichheit
Nachdem während der Corona-Pandemie die Einschulungsuntersuchung, kurz ESU, ausgesetzt werden musste, führt das Gesundheitsamt des Landratsamts Ostalbkreis diese inzwischen wieder flächendeckend durch. Insgesamt waren 2022/2023 3.246 Kinder des Einschulungsjahrganges 2024 untersucht worden. Positiv ist die Zunahme der Impfquoten bei Masern-Mumps-Röteln, Windpocken und Meningokokken C. Angestiegen ist der Sprachförderbedarf bei den 4- bis 6-Jährigen, so das Fazit des Gesundheitsamts.
Die Ergebnisse 2022/2023 sind mittlerweile im Gesundheitsatlas Baden-Württemberg veröffentlicht www.gesundheitsatlas-bw.de. Da es sich bei der ESU um eine Pflichtuntersuchung handelt, die jährlich stattfindet, ergibt sich eine gute Datengrundlage, um Änderungen der kindlichen Gesundheit zu erkennen und Versorgungslücken aufzuzeigen. Als Folge der Pandemie entstand in Baden-Württemberg allerdings eine Datenlücke für die Jahre 2020 und 2021. Ab 2022 ist landesweit und auch im Ostalbkreis wieder eine Datenerhebung für die ESU gelungen. Im Vergleich zu den Untersuchungsdaten der Jahre vor der Pandemie ergeben sich daraus auszugsweise folgende Ergebnisse für den Ostalbkreis:
Über-/Untergewicht und Adipositas
Der Anteil übergewichtiger Kinder im Alter von 4-6 Jahren lag 2023 bei 7,3 Prozent und ist leicht rückläufig. Auch die Zahl der extrem übergewichtigen (adipösen) Kinder ist um 0,5 Prozent auf aktuell 3,1 Prozent gesunken. Die Zahl der untergewichtigen Kinder liegt bei 9,1 Prozent.
Impfquoten
2023 waren 96 Prozent der Kinder mindestens zweimal gegen Masern geimpft, 87 Prozent waren gegen Poliomyelitis grundimmunisiert und haben mindestens vier Impfungen erhalten. Die Verbesserung bei der Masernimpfquote (2019 noch bei 88,8 Prozent) dürfte auf die Einführung des Masernschutzgesetzes im März 2022 zurückzuführen sein.
Früherkennungsprogramme werden gut genutzt
Das gesetzliche Früherkennungsprogramm für Kinder ist ein mehrteiliges Screening-Programm, das eine möglichst frühzeitige Aufdeckung wesentlicher Entwicklungsstörungen und Erkrankungen zum Ziel hat. Dadurch werden Therapiemöglichkeiten früher einsetzbar. Die Inanspruchnahme und Ergebnisse dieser Früherkennungsuntersuchungen werden in einem Vorsorgeheft dokumentiert. Die ersten beiden Untersuchungen werden in der Regel noch in der Geburtsklinik durchgeführt. Die folgenden Untersuchungen werden von niedergelassenen Ärzten angeboten. 2023 wurden die Früherkennungsuntersuchungen im Ostalbkreis von der U3 bis zur U8 zwischen 90 und rund 94 Prozent der Kinder durchgeführt und liegen im Landesdurchschnitt. Die Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung U8 zeigt eine stabile Durchführungsquote von 90 Prozent.
Sprachförderbedarf, Grobmotorik und visuomotorische Störungen
Der Anteil der 4-6 jährigen Kinder mit intensivem Sprachförderbedarf lag in 2023 bei stabilen 31 Prozent und damit leicht unter dem Landesdurchschnitt mit 33,1 Prozent. Insgesamt steigt der Sprachförderbedarf über die Jahre hinweg leicht (Anteil 2010: 25,3 Prozent). Landesweit haben den höchsten Sprachförderbedarf Kinder, die in den ersten drei Lebensjahren eine andere Familiensprache als Deutsch gesprochen haben (80 Prozent), gefolgt von den Kindern, die Deutsch und eine andere Sprache gesprochen haben (50 Prozent). Aber auch 13 Prozent der Kinder mit ausschließlich deutscher Familiensprache zeigen einen intensiven Sprachförderbedarf.
Der Anteil der 5-jährigen Kinder mit auffälliger Grobmotorik stieg von 23,5 Prozent in 2022 auf 27,6 Prozent. Im langjährigen Vergleich ist jedoch eine kontinuierliche positive Entwicklung zu sehen, so wiesen 2013 noch 33,5 Prozent aller untersuchten Kinder Probleme im Bereich Grobmotorik auf. Wie bei der Visuomotorik schneiden die Jungen auch in der Grobmotorik insgesamt schlechter ab als die Mädchen.
Bei 10,4 Prozent der 4-6-jährigen Kinder wurde eine visuomotorische Störung festgestellt (Vorjahr: 9,8 Prozent). 2019 lag der Anteil hier noch bei 6,4 Prozent der Kinder. Seit dem Beginn der Datenerfassung 2013 finden sich in diesem Bereich doppelt so viel auffällige Jungen wie Mädchen.
Gesundheitsamt fördert Prävention
Weil schon im Kindes- und Jugendalter die Weichen für die spätere Gesundheit und gesunde Verhaltensweisen gestellt werden, setzt die Landkreisverwaltung gemeinsam mit Kooperationspartnern wie den Krankenkassen oder dem Sportkreis Ostalb und Vereinen auf Prävention. Dazu zählen Projekte und Initiativen wie "Ostalb bewegt Kinder", das Präventionsnetzwerk "Gesunde Chancen für Kinder und Familien", "Ich kann kochen" oder auch das Programm "BeKi - Bewusste Kinderernährung" und das STARKIDS-Programm (Stufenmodell Adipositasprävention und -therapie im Kindes und Jugendalter).
INFO:
Die Einschulungsuntersuchung ist eine wichtige Datenquelle für das Monitoring der Kindergesundheit im Vorschulalter. Jährlich untersucht der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in der ESU etwa 100.000 Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren im vorletzten Jahr vor der termingerechten Einschulung. Dabei werden die Daten aller Kinder eines Jahrgangs zu den relevanten Entwicklungsfeldern sowie Daten zu Impfungen und Früherkennungsuntersuchungen erhoben, wodurch ein Monitoring zur Kindergesundheit im Zeitverlauf ermöglicht wird. Alle Kinder durchlaufen ein Screening durch sozialmedizinische Assistenzkräfte und bei Bedarf eine schulärztliche Nachuntersuchung durch Ärztinnen und Ärzte der Gesundheitsämter.
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