Nr. 612 vom 17.12.2024
Biotopverbund in Böbingen dank Flurneuordnung
Nachdem sich im Herbst 2023 Eigentümer im Flurneuordnungsverfahren Böbingen an der Rems über die neuen Grundstücke freuten, sind diesen Herbst Flora und Fauna dran.
Unter Leitung des Geschäftsbereichs Flurneuordnung des Landratsamts Ostalbkreis wurden zwischen September und Dezember neben der flächenhaften und streifigen Ansaat zusätzlich Gehölze und Bäume gepflanzt, die von einigen Steinriegeln im Gemeindegebiet flankiert werden und das Biotopvernetzungskonzept der Gemeinde Böbingen an der Rems real umsetzen. Verwendet wurden dabei gebietsheimische Samen- und Baumarten.
Das Biotopvernetzungskonzept, das zwischen der Naturschutzbehörde, dem Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis, ehrenamtlichen Naturschutzvereinigungen, dem Land Baden-Württemberg, der Gemeinde Böbingen und der Flurneuordnungsbehörde aufgestellt wurde, vereint unterschiedlichste Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Planungsträger: Zum Ausgleich des Wegebaus im Flurneuordnungsverfahren sind naturschutzfachliche Maßnahmen geplant worden, die den Baueingriff kompensieren und die Folgen minimieren. Zum Erhalt der Biodiversität und Stärkung diverser Lebensraumtypen sind sowohl die Gemeinde Böbingen an der Rems als auch das Land Baden-Württemberg an der Überführung hochwertiger naturschutzfachlicher Flächen in öffentliches Eigentum interessiert, das durch die Flurneuordnung umgesetzt wurde. Durch gezielte Pflanzmaßnahmen soll das UNESCO Weltkulturerbe obergermanisch-rätischer Limes für die Bevölkerung wieder erlebbar gemacht werden.
All diese Einzelplanungen wurden in einem übergeordneten Biotopvernetzungskonzept miteinander kombiniert und abgestimmt, um den Anforderungen des Fachplans landesweiter Biotopverbund zu entsprechen. Ziel dessen ist die Ausweisung landesweiter Offenlandachsen und -korridore zur Sicherung und Fortentwicklung der Artenvielfalt im Ostalbkreis.
Gemeinsam wurden im Verfahrensgebiet Böbingen an der Rems mit über 400 Kilogramm Samen rund 18 Hektar Flächen neu eingesät, über 100 Bäume und 300 Sträucher an ausgewählten Stellen gepflanzt sowie gezielt ein Insektenhochhaus, Totholzhäufen und Steinriegel gesetzt.
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