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Pressemitteilung

Nr. 614 vom 17.12.2024

Zuversicht trotz schwieriger Rahmenbedingungen - Ein Blick zurück auf 2024 von Landrat Dr. Joachim Bläse

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

im zu Ende gehenden Jahr sehen wir uns einmal mehr mit Krisenherden und militärischen Auseinandersetzungen auf dem europäischen Kontinent und im Nahen Osten konfrontiert. Zudem ist vor wenigen Wochen die Ampel-Koalition zerbrochen, Neuwahlen im Februar 2025 stehen an. Sorgen um den Wirtschaftsstandort Deutschland, steigende Preise und die Angst, den aktuellen Lebensstandard nicht halten zu können, treiben viele Menschen um.

Trotz Insolvenzen und Stellenstreichungen ist die Arbeitslosenquote im Ostalbkreis stabil und lag im November bei 3,5 Prozent. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Beschäftigten, für die Kurzarbeit angemeldet wurde, in den vergangenen Wochen verdreifacht. Die wirtschaftliche Flaute wirkt sich auch auf die öffentlichen Haushalte aus: Erstmals in der Geschichte des Ostalbkreises mussten wir mit einem Defizit in das Haushaltsjahr 2024 starten. Angesichts des hohen Klinikdefizits von rund 60 Mio. Euro, welches wir dieses Jahr abdecken müssen, und einem Höchststand an Sozialausgaben von gut 200 Mio. Euro werden wir im kommenden Jahr erneut mit einem Minus starten. Außerdem waren und sind wir gezwungen, schmerzhafte finanzielle Einschnitte in den Bereichen ÖPNV und Schülerbeförderung, Landkreis-Personal und im Sozialbereich vorzunehmen.

Unter schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen arbeiten wir gemeinsam mit vielen Akteuren im Kreis und der Region daran, den Ostalbkreis als Bildungs- und Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten und zu gestalten und Unternehmensgründungen zu fördern. Forschung und Innovation als konjunkturelle Treiber unterstützen wir angesichts des in vollem Gange befindlichen Transformationsprozesses ganz bewusst.

Über 33 Mio. Euro Fördermittel sind allein in diesem Jahr für den Glasfaser-Breitbandausbau auf Gigabit-Niveau in den Kreis geflossen. Für den Anschluss an das überregionale Wasserstoffnetz haben wir gemeinsam mit dem Kreis Heidenheim die Feinplanung gestartet. Gestartet ist auch die KI-Allianz mit Community Managerin, die mittelständische Unternehmen fit machen soll für den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Gemeinsam mit den Hochschulen, Forschungs- und kommunalen Einrichtungen haben wir das Netzwerk zur Förderung von innovativen und technologieorientieren Unternehmensgründungen gestärkt. Die bereits bestehenden Strukturen der Gründungsförderung im Raum Aalen ergänzen der Kreis, die drei Hochschulen, das fem in Gmünd und die Stadt Schwäbisch Gmünd um die in:it Innovationsgesellschaft für den Raum Schwäbisch Gmünd.

Mit der endgültigen Fertigstellung des vierspurigen Ausbaus der B 29 Essingen-Aalen im Frühjahr kommenden Jahres ist ein weiterer Meilenstein für die leistungsfähige Verkehrsanbindung an die Region Stuttgart geschafft. Die Ertüchtigung unserer Schieneninfrastruktur steht ebenfalls oben auf unserer Agenda.

Eine wegweisende und historische Entscheidung zur Neuordnung der Krankenhauslandschaft im Ostalbkreis hat der Kreistag getroffen. In Essingen wird ein Regionalversorgerklinikum entstehen, das Stauferklinikum Mutlangen wird zum Basisversorger und die St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen zum sektorenübergreifenden Versorger. Für den Raum Bopfingen ist ein ambulantes Gesundheitszentrum angedacht. Bis zur Fertigstellung des Neubaus in Essingen in zehn Jahren werden die medizinischen Leistungen, die heute teils an mehreren Klinikstandorten angeboten werden, konzentriert. Damit wollen wir mittelfristig das Klinikdefizit deutlich verringern und gleichzeitig die qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sichern.

Wie groß das Interesse ist, in unserer Gesellschaft aktiv mitzuwirken und zu gestalten, hat sich bei den Kommunalwahlen im Juni gezeigt. Nie zuvor haben sich mehr Bewerberinnen und Bewerber für die Kreistagswahl zur Verfügung gestellt. Und noch nie zuvor in der Geschichte des Ostalbkreises setzte sich der Kreistag aus zehn Parteien und Wählervereinigungen zusammen. Auch bei der Europawahl war das Wählerinteresse mit einer Wahlbeteiligung von zwei Dritteln enorm.

Schwer getroffen hat ein heftiges Unwetter Anfang Juni Teile des Kreisgebiets. So waren wir gezwungen, die Tallagen der Gemeinden entlang der Lein von Täferrot bis nach Abtsgmünd zu evakuieren. Starkregen und Hochwasser haben auch in Gschwend, Ellenberg, Essingen, Heubach, Lorch, Waldstetten, Aalen und Schwäbisch Gmünd hohe Sachschäden verursacht. Dank einer gemeinsamen Spendenaktion mit unseren Nachbarkreisen konnte schnell und unbürokratisch Soforthilfe für Betroffene geleistet werden. Die Relevanz von Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Resilienz wurde hier einmal mehr deutlich.

Lassen Sie uns gemeinsam angesichts dieser vielfältigen Herausforderungen unsere Zukunft mit neuen Ideen und zuversichtlich gestalten! Diese Zuversicht dürfen wir im Ostalbkreis haben, weil wir Kraft schöpfen dürfen aus Gemeinschaft, Identität und Heimat. Und weil wir im Ostalbkreis auch bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Prioritäten - gerade in finanziell schwierigen Zeiten - setzen können. Was zusammen erreicht werden kann, haben nach unserem letztjährigen Kreisjubiläum nun die Heimattage Härtsfeld 2024 eindrucksvoll gezeigt.

Was sonst noch auf Kreisebene wichtig war, finden Sie im digitalen Jahresrückblick auf unserer Website.

Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage und ein gesundes neues Jahr!

Ihr
Dr. Joachim Bläse
Landrat des Ostalbkreises

Weihnachtsgrüße von Landrat Dr. Joachim Bläse


Jahresrückblick 2024


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