Nr. 549 vom 22.10.2024
Längere Fehlzeiten in der Schule überbrücken
Kreismedienzentrum Ostalbkreis verleiht Teleroboter
Das Kind ist krank und kann deshalb länger nicht am Schulunterricht teilnehmen. Für diesen Fall bietet das Kreismedienzentrum des Landratsamts Ostalbkreis jetzt mit dem Telepräsenzroboter AV1 eine Möglichkeit, wie abwesende Schülerinnen und Schüler in Präsenz im Klassenzimmer dabei sein können.
"Selbstredend, dass diese Form der Distanzlehre nur bei längeren krankheitsbedingten Ausfällen sinnvoll ist, da es in solchen Fällen nicht nur Unterrichtsstoff aufzuholen gilt, sondern auch die Integration in den Klassenverbund schwinden kann. Hier kommt AV1 ins Spiel, der dazu beitragen kann, die Beziehung zur Klasse trotz Abwesenheit zu stärken", so Benjamin Elser, Leiter des Kreismedienzentrums.
Und so funktioniert's: Über eine App kann der Roboter aus der Ferne gesteuert werden. Der Schüler bzw. die Schülerin kann sich im Klassenzimmer umsehen und den Lehrkräften zuhören. Dank des eingebauten Mikrofons und Lautsprechers ist es sogar möglich, Fragen zu stellen oder sich mit den Mitschülerinnen und -schülern zu unterhalten, als wäre man vor Ort.
Erfahrungsberichte mit dem Telepräsenzroboter zeigen, dass neben der Teilnahme am Unterricht auch die Motivation und das Wohlbefinden von erkrankten Heranwachsenden gestärkt werden, da sie sich weniger isoliert fühlen und so Freundschaften besser aufrechterhalten, was sich positiv auf ihre sozial-emotionale Gesundheit auswirkt. Durch die stellvertretende Anwesenheit des Roboters in der Klasse fällt es den Mitschülerinnen und Mitschülern leichter, mit dem abwesenden Kind zu interagieren und es als präsentes Mitglied der Klassengemeinschaft wahrzunehmen.
Auch wenn der Teleroboter den persönlichen Kontakt nicht ersetzen kann, bietet er eine datenschutzkonforme Möglichkeit, langzeiterkrankte Kinder und Jugendliche zu unterstützen.
Seit dem Schuljahr 2024/25 bietet das Kreismedienzentrum Ostalbkreis insgesamt drei AV1-Roboter als längerfristige Verleihgeräte für erkrankte Kinder an. Interessierte Eltern können sich an ihre Schule wenden, die den Kontakt mit dem Kreismedienzentrum herstellt und den Roboter entleihen kann. Ein genereller Anspruch auf das Angebot besteht nicht. Eine Anfrage kann grundsätzlich nur durch die Leitung der betroffenen Schule an das Kreismedienzentrum gestellt werden.
"Ob und in welcher Form der Einsatz eines Telepräsenzroboters sinnvoll ist, stellt alle Beteiligten vor eine sensible Abwägung der individuellen Rahmenbedingungen", betont Elser. "Die grundsätzliche Entscheidung, ob der Einsatz eines Gerätes in Betracht gezogen werden kann und sollte, liegt bei der Lehrkraft und beim Kreismedienzentrum."
Wie der Telepräsenzroboter eingesetzt wird, zeigt dieses Video: www.noisolation.com/de#av1-video
Die Kontaktdaten und Öffnungszeiten des Kreismedienzentrums gibt es unter www.kmz-ostalbkreis.de
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