Nr. 537 vom 16.10.2024
Wie Mütter die Volkswirtschaft stabilisieren könnten – Veranstaltung im Palais Adelmann inspiriert zu kreativen Lösungen
Am vergangenen Freitagabend (11. Oktober 2024) fand im Palais Adelmann die Veranstaltung "Fachkräftemangel vs. tradierte Rollenbilder – Wie Mütter die Volkswirtschaft retten könnten, wenn man sie nur ließe" im Rahmen der Frauenwirtschaftstage statt, organisiert von der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostalbkreis, der Beauftragten für Chancengleichheit im Ostalbkreis und mit freundlicher Unterstützung der Stadt Ellwangen und der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Landkreisverwaltung.
Es las zunächst die Autorin Anne Theiss, gebürtige Aalenerin, aus ihrem Buch "Die Abwertung der Mütter – wie uns überholte Familienpolitik den Wohlstand kostet" mit einem Plädoyer für mehr ernst gemeinte Solidarität und Unterstützung für Mütter, die einer Vielfachbelastung im Alltag ausgesetzt sind. Voraussetzung sei die Erkenntnis, dass Mütter immense personelle Ressourcen für die Wirtschaft sein könnten, wie auch der internationale Vergleich vielfach zeige. Deutschland reproduziere jedoch ein Mutterbild, das nach wie vor zu sehr auf den häuslichen Bereich reduziert ist, sodass das weibliche Potenzial am Arbeitsmarkt viel zu oft verspielt werde.
Anschließend bezogen drei interessante Talk-Gäste auf unterhaltsame Weise Stellung zu Aussagen auf Spielkarten zum Thema. Hüttlingens Bürgermeisterin Monika Rettenmeier positionierte sich für Strukturen, die Eltern in herausfordernden Lebenssituationen umfängliche Unterstützung bieten, wie etwa flexible und umfassende Kinderbetreuung. Als Rathauschefin ermutigt sie Mütter als Role Model, ihre beruflichen Ziele im Blick zu behalten und trifft als Arbeitgeberin kreative Personalentscheidungen, um das Potenzial von Müttern in ihrer Kommunalverwaltung auszuschöpfen. Der Fachbereichsleiter Nachwuchswerbung und Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Ulm, Dominik Maier, begrüßte innovative Modelle, um dem Fachkräftemangel insbesondere im Handwerk entgegen zu wirken. Eingefahrene Vorstellungen von Berufen, die traditionell nur Männer ausüben, seien dabei hinderlich und lenkten ab von Interessen und Talenten des einzelnen Menschen. Viel mehr gäbe es häufig die Möglichkeit, Mütter in Teilzeit auszubilden, über Praktika vorurteilsfrei Handwerksluft zu schnuppern oder auch Vätern wohlwollend Elternzeit zu gewähren, um Familien in ihrer Partnerschaftlichkeit zu stärken. Carmen Reicherter, Führungskraft eines DAX-Unternehmens und Vorstandsmitglied im Kreisfrauenrat Ostalbkreis, betonte die Haltung von Arbeitgebern, die individuelle Lebensentwürfe und Realitäten anerkennen sollten. Sätze wie "Wir sind doch schon lange alle gleichberechtigt.", meist von Männern gesprochen, stünden der Erwerbstätigkeit von Müttern – und somit der Bekämpfung des Fachkräftemangels – im Wege. Wichtig war ihr dabei der Aspekt Wahlfreiheit: Ganztagesbetreuung muss nicht von allen Familien in Anspruch genommen werden. Wer sie aber braucht und wünscht, sollte diese auch bekommen, um selbst gewählte Wege umsetzen zu können.
Besonderen Anklang fanden zwei Lösungsansätze bei allen Anwesenden: Erstens staatliche Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen, um Menschen den Rücken frei zu halten, die in die Arbeitswelt einsteigen oder ihre Arbeitszeit aufstocken möchten. Zweitens die Einführung zweier sozialer Pflichtjahre für alle Geschlechter: das erste Jahr würde nach dem Schulabschluss, das zweite mit Renteneintritt geleistet werden.
Fazit der Veranstaltung: Ein neues Rollenverständnis, das ein Gewinn für Mütter und Väter ist und mehr echte Solidarität – unter Müttern selbst, seitens Gesellschaft und Wirtschaft und auch zwischen den Generationen – scheinen die Schlüssel zu sein zur Fachkräftesicherung, der Aufwertung von Müttern und letztendlich auch für sozialen Zusammenhalt und eine funktionierende Volkswirtschaft.
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