Nr. 472 vom 23.09.2024
Ostalbkreis und Landkreis Donau-Ries:
Landräte stimmen sich landkreisübergreifend zur Krankenhausversorgung ab
Am kommenden Dienstag, 24.09.2024, soll der Kreistag des Ostalbkreises das Zukunftskonzept 2035 der Kliniken Ostalb beschließen. Im Vorfeld haben sich der Landrat des baden-württembergischen Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Landrat des bayerischen Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle, zur Zukunft der Krankenhausversorgung in ihren beiden Landkreisen ausgetauscht. Beide Landräte sind sich darüber einig, dass vor dem Hintergrund der zwingend erforderlichen Konzentration in der Krankenhauslandschaft die Abstimmung über Landkreis- und Landesgrenzen immer wichtiger wird.
Die existenziellen Herausforderungen im deutschen Krankenhauswesen erlauben es nicht mehr, dass jedes Krankenhaus alles anbieten kann. Denn dafür fehlen sowohl der medizinische Bedarf, das Personal als auch die finanziellen Mittel. Auch wird dies in Zukunft gesetzlich immer weniger erlaubt sein. Nicht zuletzt ist die Qualität in spezialisierten Teams mit hohen Fallzahlen größer als in kleinen Abteilungen, die eine bestimmte Behandlung nur gelegentlich durchführen. Der Schlüssel ist daher die Konzentration von Leistungen an einzelnen Standorten, die untereinander eng verzahnt werden.
Genau da setzt das Zukunftskonzept 2035 der Kliniken Ostalb an. Während es auch in Zukunft wohnortnah eine Grund- und Notfallversorgung 24/7 an allen drei Klinikstandorten geben wird, müssen spezielle und komplexe Leistungen in größeren Abteilungen konzentriert werden. Dies erfolgt im Ostalbkreis zunächst in Mutlangen und Aalen, langfristig dann am Standort des neuen Regionalversorgers in Essingen.
"Mit Essingen haben wir für den neuen Regionalversorger den Standort ausgewählt, der für den gesamten Ostalbkreis die bestmögliche Erreichbarkeit der hochspezialisierten Leistungen ermöglicht. Gleichzeitig bieten wir mit unseren drei Krankenhäusern auch in Zukunft flächendeckend eine 24/7 Grund- und Notfallversorgung. Darüber hinaus sind wir auch über Landes- und Landkreisgrenzen hinweg im Dialog, um in allen Bereichen des Landkreises möglichst wohnortnah eine hervorragende Versorgung zu sichern. So spielt das Krankenhaus in Nördlingen mit seiner starken Notaufnahme eine wichtige Rolle in der Versorgung des östlichen Teils des Ostalbkreises", sagt Landrat Dr. Joachim Bläse.
Landrat Stefan Rößle erläuterte die Rolle des Stiftungskrankenhaus in Nördlingen, welches als systemrelevantes Krankenhaus ausgewiesen ist und als bedarfsnotwendiges Krankenhaus im ländlichen Raum gilt: "Wir sind stolz darauf, dass unser Stiftungskrankenhaus mit seinen Schwerpunkten in der Kardiologie, der Schmerztherapie und der Palliativstation sowie die Regelversorgung in der Chirurgie, Innere und Frauenheilkunde eine hervorragende medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung, auch über die Landkreisgrenzen hinweg, anbietet."
Umgekehrt sind die Krankenhäuser des Ostalbkreises wichtig für die Versorgung der Bewohner des westlichen Teils des Landkreises Donau-Ries. Im Gespräch erläuterte Landrat Bläse das Zukunftskonzept der Kliniken Ostalb sowie die im Übergang geplanten Verlagerungen zwischen den Häusern. Dabei ging er insbesondere auf die Kinderklinik, die Urologie und die Onkologie ein.
Landrat Stefan Rößle: "Das Medizinkonzept für unsere drei Kliniken, das zur Gründung des gemeinsamen Kommunalunternehmens 2008 entwickelt und zuletzt 2022 fortgeschrieben wurde, ist Grundlage für die medizinische Ausrichtung unserer Kliniken mit der jeweiligen Schwerpunktsetzung. Ich befürworte es ausdrücklich, dass unsere beiden benachbarten Landkreise sich bei der stationären Versorgung der Bevölkerung abstimmen." Landrat Dr. Joachim Bläse bekräftigt: "Wir Landräte sind weiter im engen Austausch und wollen unsere Krankenhausversorgung zukunftsfähig aufstellen und dabei auch berücksichtigen, was in unserer unmittelbaren Nachbarschaft passiert."
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