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Pressemitteilung

Nr. 281 vom 05.06.2024

Landrat setzt sich für Verbleib der Firma Schleich in Schwäbisch Gmünd ein - Dr. Joachim Bläse wendet sich an die Geschäftsleitung und signalisiert Unterstützungs- und Gesprächsbereitschaft

Aus der Presse hat Landrat Dr. Bläse erfahren, dass Gesellschafter und Geschäftsleitung der Schleich GmbH planen, den Standort Schwäbisch Gmünd-Herlikofen zu schließen und die Arbeitsplätze nach München und Prag zu verlagern. Aus Sicht des Landrats ist diese Entscheidung ein schwerwiegender Schlag für den Wirtschaftsraum Ostalbkreis und ganz besonders für den Raum Schwäbisch Gmünd, vor allem jedoch für die beschäftigten. Die Schleich GmbH hat eine fast 90-jährige Tradition am Stammsitz in Schwäbisch Gmünd-Herlikofen und beschäftigt derzeit 241 Mitarbeiter. Bläse hat sich deshalb in einem Schreiben an den CEO der Schleich GmbH gewandt.

Im Einzelnen schreibt der Landrat:

"Natürlich steht es jedem Unternehmen als Wirtschaftsunternehmen frei, solche Entschlüsse zu fassen, bzw. die eigenen Ziele im Hinblick auf Standort und Märkte neu zu definieren.
Ihre Begründung, zumindest die öffentlich kommunizierte, kann ich aber nicht nachvollziehen und kann diese vor allem als Landrat des Ostalbkreises auch so nicht stehen lassen. Denn Sie bzw. die Presseabteilung gab als Grund für diesen Schritt "Vertriebswege, Produktion, Märkte und die Nähe zu Universitäten und Hochschulen" an.
Diese Gründe wären eher ein Grund gewesen, im Ostalbkreis zu bleiben und Abteilungen in den Ostalbkreis bzw. nach Schwäbisch Gmünd zurückzuholen. So bewertet auch der Zukunftsatlas 2022 des Prognos Institutes den Landkreis als eine der Top-Wachstumsregionen der Zukunftsbranchen in Deutschland mit hohem wirtschaftlichen Potenzial.

Der Ostalbkreis bietet als nach wie vor produktionsorientierter und exportstarker Wirtschaftsraum, sowie als Technologie- und Hochtechnologiestandort die besten Rahmenbedingungen für unsere Weltmarkführer, aber auch klein- und mittelständische Betriebe. Starke Hochschul- und Forschungseinrichtungen ergänzen die industrielle Struktur und tragen gleichzeitig zu einer herausragenden Startup- und Gründerszene bei. Und egal ob Global Player, Hidden Champions, KMU oder Handwerk: die Unternehmen in unserem Kreis zeichnen sich alle durch hohe Kooperationsbereitschaft aus, die als Basis für die Innovationsfähigkeit gilt. Gleichzeitig ist das Netzwerk der regionalen Wirtschaftsförderung enorm stark aufgestellt mit engagierten Akteuren aus Politik, Verbänden, Kammern, Wissenschaft und Verwaltung. Nicht zuletzt durch diese enge und vertrauensvolle strategische Zusammenarbeit ist es uns gelungen, zahlreiche Leuchtturmprojekte mit Unterstützung des Landes und der Europäischen Union umzusetzen, die in ihrer Zielrichtung den Unternehmen im Landkreis zu Gute kommen. Als Beispiele seien das Innovationszentrum an der Hochschule Aalen, das Zentrum Technik für Nachhaltigkeit, die KI-Werkstatt Mittelstand oder die eule gmünder wissenswerkstatt und das Innovationslabor K15 des fem Forschungsinstituts in Schwäbisch Gmünd genannt.
Ich möchte auf diese Kooperationsbereitschaft zurückkommen und gerne mit Ihnen den Dialog suchen.
Warum streben Sie an, alles nach München zu verlagern? Welche Rahmenbedingungen werden vor Ort erwartet?

Die gesamte Gesellschaft steht aktuell vor der Herausforderung, einen umfassenden Wandel von einer energie- und ressourcenintensiven hin zu einer smarten, nachhaltigen und inklusiven Lebens- und Wirtschaftsweise zu vollziehen.

Kern einer jeden Entwicklung werden aber grade beim umkämpften Fachkräftemarkt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein, die innovative und mit dem Unternehmen verbunden sind. Gerade diese haben Schleich zum Weltmarktführer im Segment Spielfiguren gemacht, daher kann ich Ihre Entscheidung nicht nachvollziehen. Dies ist eine Entscheidung gegen die Firmentradition sowie die Mitarbeitende und die Stadt Schwäbisch Gmünd.

Der Ostalbkreis hat exzellente Vertriebswege und eine sehr gute Markterschließung. Durch unsere Hochschulen, wie die Hochschule Aalen oder die Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd, oder das Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie fem hat die Schleich GmbH jederzeit Zugang zu Forschungseinrichtungen.

Als Landrat des Ostalbkreises bin ich zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse Ostalb. Daher möchte ich Ihnen auch anbieten, dass die Kreissparkasse Ostalb einen Weg unterstützend begleiten wird, der die Zukunft des Standortes Schwäbisch Gmünd-Herlikofen weiterentwickelt und sichert.

Eine der großen Stärken des Landkreises und der Region ist es, Interessen zu bündeln und gemeinsam Konzepte, Projekte und Lösungen zu erarbeiten. Ich bitte Sie daher um ein Gespräch, in dem wir gemeinsam erörtern, was der Ostalbkreis tun kann, um den Standort Schwäbisch Gmünd-Herlikofen zu erhalten."

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Der Landrat

Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312