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Pressemitteilung

Nr. 266 vom 31.05.2024

gemeinsam. besser. vorbereitet - Richtiges Verhalten bei Überflutung rettet Leben

Informationen des Resilienzzentrums zur Überflutungsvorsorge
Mit den steigenden Temperaturen steigt auch die Freude auf den Frühling und Sommer und allen Aktivitäten, wie Grillen oder Ausflüge zu Fuß und mit dem Rad. Zu diesen Jahreszeiten treten aber auch gehäuft Wetterlagen auf, die mit starken Niederschlägen verbunden sind und zu Überflutungen führen können. Das Resilienzzentrum möchte die Bürgerinnen und Bürger über mögliche Vorsorgemaßnahmen informieren und einige Fragen beantworten.

Woher kommen die Überflutungen?
Überflutungen können verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Starkregen, Schneeschmelze, langanhaltende Niederschläge, verstopfte Abläufe. Von Hochwasser spricht man, wenn das Wasser nicht mehr in den Gewässern abfließen kann, sondern über die Uferkanten hinausgeht und angrenzende Bereiche überflutet. Bei Überflutungen durch Sturzfluten und Starkregen fließt das Wasser nicht in die Gewässer oder in den Kanal, sondern oberirdisch ab. Durch Hanglagen kann sich das Wasser schneller zu reißenden Strömen entwickeln, das manchmal auch viel Schlamm und Unrat, wie zum Beispiel Holz, Heuballen, und Geröll mit sich führen kann. Überlastete Abwasserkanäle können durch einen Rückstau zusätzliche Schäden in Gebäuden verursachen und auch Grundwasser kann durch starke Niederschläge stark ansteigen, sodass Gebäude, die nicht ausreichend gegen drückendes Grundwasser geschützt sind, überflutet werden.

Welche Gefahren bestehen bei Überflutungen?
Es besteht grundsätzlich Gefahr für Leib und Leben. Je nach Ursache können Gebäude und Straßen überflutet oder unterspült werden. Das Wasser ist häufig verunreinigt (Fäkalien, Giftstoffe aus Öltanks oder in Kellern, Garagen und Firmen gelagerten Gefahrstoffen), so dass ein Kontakt damit gefährlich sein kann. Treibgut, wie Heuballen, Holz oder anderes gelagertes Material kann mitgerissen werden. Dieses Material kann Einläufe von Verrohrungen verstopfen oder sich an Brücken sammeln. Durch diese Verstopfung kann ein Rückstau entstehen und zu Überflutungen führen. Versorgungsleitungen für die Kommunikation oder auch die Strom-, Wasser- und Gasversorgung können beeinträchtigt werden. In Senken kann das Wasser über längere Zeit stehen und zu Vernässungen von Gebäuden führen.

Woher weiß ich, ob ich betroffen sein kann?
Grundsätzlich können alle Regionen durch extreme Niederschläge betroffen sein und es kann an vielen Stellen zu Überflutungen kommen. Aber es gibt einige Möglichkeiten festzustellen, ob ein erhöhtes Risiko vorliegt.
Hochwassergefahrenkarten wurden für viele größere Gewässer erstellt, im Ostalbkreis vor allem für Kocher, Lein und die Rems und einige Nebenflüsse. Diese Karten zeigen, welche Gebiete überflutet werden können, wie tief das Wasser sein kann und ggf. auch die Fließgeschwindigkeit. Diese Karten sind im Internet zum Beispiel über die Internetseite www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de/hochwassergefahrenkarten abrufbar.

Ob ein Gebiet durch Überflutung durch Starkregen und Sturzfluten betroffen sein kann, können, wenn vorhanden, Starkregengefahrenkarten aufzeigen. Deutlich wird in diesen Karten, dass vor allem die Muldenlagen und Senken betroffen sind.

Hinweise auf mögliche Überflutungen können auch Straßennamen sein, wie zum Beispiel: Uferstraße, Niederweg, Mühlweg, In den Kocherwiesen, und viele mehr.

Erkundigen Sie sich auch mal bei Nachbarn oder älteren Personen im Ort, die häufig von vergangenen Ereignissen berichten können. Einige wissen vielleicht auch, ob es im Ort Hochwassermarken gibt, also Markierungen an Gebäuden, die zeigen, wie hoch bei einer vergangenen Überflutung einmal das Wasser stand.

Vorsorgemaßnahmen und Verhalten vor, während und nach einem Überflutungsereignis
Je früher Sie sich mit der Vorsorge auseinandersetzen, desto wirksamer können die Maßnahmen sein. Vor allem deshalb, weil es in manchen Gebieten nur eine geringe Vorwarnzeit von wenigen Minuten gibt. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit der Gefahr einer Überflutung auseinanderzusetzen.

Die wichtigsten Informationen in kompakter Weise sind auf folgender Internetseite zu finden:
Hochwasser aktuell – Umfangreiche Informationen des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de/aktuelle-hochwassersituation

Und wie bereite ich mich vor?

Warnungen beachten
Auf vielen Kanälen erhalten Sie aktuelle Warnhinweise. Über das Internet, Rundfunk oder auch Warn-Apps (z. B. NINA, DWD Wetter-App, Meine Pegel-App) bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten weitere Informationen über die aktuelle Wetter- bzw. Hochwasserlage.

Eigene Notfallpläne machen
Es hilft, sich bereits im Voraus folgende Gedanken zu machen:
- Gibt es Personen im Haushalt, die rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht werden müssen?
- Besteht bei Kranken bzw. Hilfebedürftigen ein besonderer Aufwand zum Schutz bzw. bei einer Evakuierung? Benötigen Sie dafür Unterstützung?
- Haben Sie auch schon an Ihre Haustiere gedacht? Denken Sie hierbei nicht nur an die Evakuierung, sondern auch an die Verpflegung der Tiere.
- Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn, wie Sie sich bei einem Ausfall des Telefons unterstützen können und verabreden Sie Notzeichen.
- Weiß jede Person im Haushalt was bei Hochwasser zu tun ist? Wer macht was?

VOR dem Hochwasser
- Stellen Sie Abdichtungsmaterialien zusammen, wie zum Beispiel Schalbretter, Sandsäcke, wasserfeste Sperrholzplatten, Silikon usw. oder schauen Sie in dem LINK zum Thema „Mobile Hochwasserschutzsysteme“, welche Möglichkeiten es noch gibt.
- Sind Gefahrstoffe in Ihrem Haushalt bereits hochwassersicher aufbewahrt, so dass das Wasser diese nicht erreichen kann?
- Bei ausreichender Vorlaufzeit können Möbel oder andere wichtige Gegenstände in hochwassersichere Räume gebracht werden.
- Sichern Sie Heizöltanks gegen Auftrieb (siehe auch: Hochwasserschutzfibel)
- Haben Sie alle allgemeinen Vorsorgemaßnahmen getroffen?
- Ist Ihr Notgepäck auf dem aktuellen Stand und griffbereit?

Was mache ich, wenn meine Umgebung bereits überflutet ist oder eine Überflutung kurz bevorsteht?
- Handeln Sie ruhig und überlegt!
- Der Schutz von Menschenleben hat absolute Priorität! Menschenrettung hat Vorrang vor dem Erhalt von Sachwerten.
- Bringen Sie rechtzeitig Kinder, Kranke und hilfebedürftige Personen in Sicherheit, am besten außerhalb der Gefahrenzone, und am besten auch sich selbst.
- Bei drohender Überflutung: Begeben Sie sich in ein höher gelegenes Stockwerk und denken Sie an die wichtigsten Sachen (am besten den gepackten Notfallrucksack).
- Wenn die Gefahr einer Überschwemmung droht, gehen Sie NICHT in Keller oder Tiefgaragen. Es besteht eine große Gefahr, dass Sie einen Stromschlag bekommen oder aufgrund des Wasserdruckes Türen nicht mehr öffnen können. Es besteht Ertrinkungsgefahr!
- Wasserkontakt vermeiden! Das Wasser kann mit Gefahrstoffen oder Fäkalien belastet sein.
- Das Hochwasser fließt oft mit hoher Geschwindigkeit ab. Halten Sie Abstand!
- In überfluteten Bereichen ist nicht zu erkennen, ob Stolperfallen, ein rutschiger Untergrund, Treibgut oder fehlende Kanaldeckel zu einer großen Gefahr werden können. Betreten Sie überflutete Bereiche nur, wenn es absolut nicht vermeidbar ist.
- Betreten Sie keine Uferbereiche! Das Ufer kann unterspült sein - es besteht Abbruchgefahr.
- Fahren Sie nicht in überflutete Bereiche. Das Fahrzeug kann weggespült werden.
- Wenn Ihr Auto durch Unterwasserhindernisse stecken bleibt, besteht bei weiter steigendem Wasserstand die Gefahr des Ertrinkens!
- Informieren Sie bei austretenden Gefahrstoffen oder Gasgeruch umgehend die Feuerwehr.
- Warten Sie mit dem Auspumpen des Kellers bis das Hochwasser abgelaufen ist, um zusätzliche Gebäudeschäden zu vermeiden.
- Rufen Sie die Feuerwehr nur in Notfällen.

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Resilienzzentrum Ostalbkreis

Bild einer Hochwassermarke an einem Gebäude in Waldstetten.

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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
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Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312