Nr. 152 vom 04.04.2024
Risikogebiet Ostalbkreis - Start der Zeckensaison
Sobald die Außentemperaturen 7 Grad Celsius und mehr erreichen, werden Zecken aktiv. So auch im Ostalbkreis, der wie fast alle Regionen in Süddeutschland zu den vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen FSME-Risikogebieten gehört. Zum Start der Zeckensaison informiert das Gesundheitsamt des Landratsamts Ostalbkreis deshalb über die wichtigsten Fakten.
Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Parasit und ernährt sich vom Blut der Wirbeltiere. Viele Menschen glauben, dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen. Dies stimmt allerdings nicht, da Zecken sich gerne in hohem Gras oder feuchtem Laub, in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern, aufhalten. Menschen und Tiere fangen sich Zecken meist im Gras ein, beispielsweise beim Hindurchgehen durch Wiesen. In Deutschland beginnt die Zeckensaison im Frühjahr und endet im Spätherbst. Aufgrund der milden Winter startet die Saison an vielen Orten jedoch bereits im Januar und erstreckt sich bis in den Dezember hinein.
Übertragung von Krankheiten durch Zecken
Zecken können in Deutschland die Krankheiten Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Auch der Ostalbkreis ist FSME-Risikogebiet:
www.zecken.de/de/neue-fsme-risikogebiete
Eine Borreliose-Infektion kann jedoch sowohl innerhalb als auch außerhalb von Risikogebieten auftreten. Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht und kann unterschiedliche Symptome hervorrufen. Neben Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit können um die Einstichstelle und andere Körperstellen ringförmige Rötungen auftreten. Diese Wanderröte wird meist einige Tage bis Wochen später sichtbar. Im fortgeschrittenen Stadium können Symptome wie Gesichtslähmungen, Gelenkentzündungen, starke Schmerzen oder auch Hirnhautentzündungen auftreten. Borreliose kann jedoch mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Die FSME hingegen ist eine Virusinfektion und kann Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen verursachen. Bei dieser Erkrankung können sich die Hirnhäute und das Gehirn entzünden. In schweren Fällen kann es zu Sprach-, Schluck- oder Bewusstseinsstörungen und Lähmungen mit langanhaltenden oder bleibenden neuropsychologischen Schäden kommen. 85 Prozent der FSME-Fälle treten in Baden-Württemberg und Bayern auf. Allerdings kann man sich gegen FSME durch eine wirksame und sichere Impfung schützen. Diese Impfung wird allen Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder dorthin verreisen. Vor allem für Personen, die sich gerne in der freien Natur aufhalten, ist die Impfung zu empfehlen. Impfstoffe sind sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ab einem Jahr verfügbar. Die Impfung kann vom Haus- oder Kinderarzt vorgenommen werden. Weitere Informationen zur Impfung gibt es unter www.impfen-info.de.
Schutz vor Zeckenstichen
Zur Vermeidung von Zeckenstichen, FSME und Borreliose gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen. Bei Spaziergängen ist es wichtig, auf festen Wegen zu bleiben und Unterholz, hohes Gras und Kontakt zu bodennahen Pflanzen zu vermeiden. In Zeckengebieten, wie im Gras, Gebüsch oder Unterholz, sollten zudem feste Schuhe getragen werden. Durch helle Kleidung, die den Körper weitestgehend bedeckt, können Zecken schneller gefunden werden. Nach dem Aufenthalt in der Natur ist es wichtig, den Körper sorgfältig nach Zecken abzusuchen. Bevorzugte Stellen der Zecken sind am Kopf, Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen. Zudem können insektenabweisende Mittel, wie z.B. Mückensprays, verwendet werden.
Was tun beim Stich einer Zecke?
Ein Zeckenstich kann, trotz aller Vorsicht, nicht zu hundertprozentiger Sicherheit vermieden werden. Eine Zecke sollte so schnell wie möglich mit einer Pinzette oder einem Zeckenentfernungsinstrument wie etwa einer Zeckenkarte oder Zeckenzange entfernt werden. Dabei ist wichtig, dass die Zecke so nah wie möglich am Kopfbereich gefasst wird. Die Zecke darf niemals am vollgesogenen Körper gefasst werden. Sie sollte dann vorsichtig mit gleichmäßigem Zug herausgezogen und nicht gequetscht werden. Durch eine Quetschung könnten Krankheitserreger durch infizierten Speichel übertragen werden. Nachdem die Zecke entfernt wurde, ist es ratsam, die Wunde zu desinfizieren. Bei Symptomen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Wanderröte muss unbedingt ein Arzt kontaktiert werden.
Weitere Informationen rund um das Thema Zecken finden sich unter www.gesundheitsinformation.de/zeckenstich.html oder www.zecken.de.
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