Nr. 124 vom 11.03.2024

Bundesweiter Tag des Gesundheitsamtes

Der vom Robert Koch-Institut (RKI) ausgerufene "Tag des Gesundheitsamtes" findet am 19. März 2024 unter dem diesjährigen Motto "Soziale Ungleichheit und Gesundheit" statt.
Das Gesundheitsamt des Ostalbkreises nutzt diesen Anlass, um über den Einfluss von Einkommen, Bildung und Beruf auf die individuelle Gesundheit zu informieren.

Lebensumstände beeinflussen Lebenserwartung
Soziale Unterschiede hinsichtlich des Gesundheitszustandes einzelner Bevölkerungsgruppen sind weltweit ein zentrales Thema. Zahlreiche Studien haben den Einfluss des sozialen Status auf die Gesundheit und Lebenserwartung bestätigt. Insbesondere Menschen mit niedrigem sozialen Status und Berufen, die mit wenig Entscheidungsspielräumen und geringer Verantwortung ausgestattet sind, stehen vor vielfältigen gesundheitlichen Herausforderungen. Diese leiden häufiger an chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen oder auch Behinderungen. Zudem schätzen sie ihre eigene Gesundheit als schlechter ein und sind von einer früheren Sterblichkeit betroffen.

So wurde in einer Studie des Robert-Koch Instituts aus dem Jahr 2019 deutlich, dass Frauen in den höchsten Einkommensgruppen im Durchschnitt eine um fünf Jahre längere Lebenserwartung haben als Frauen in den niedrigsten Einkommensgruppen. Männer aus den höchsten Einkommensgruppen leben im Durchschnitt sogar neun Jahre länger als Männer aus den niedrigsten Einkommensgruppen. In Krisen- oder Umbruchzeiten verstärken sich diese gesundheitlichen Ungleichheiten. Auch Kinder aus Familien mit einem niedrigen sozialen Status sind von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit betroffen. Dabei ist fast jedes fünfte Kind in Baden-Württemberg von Armut bedroht.

Ostalb-Gesundheitsamt wird präventiv tätig für gesundheitliche Chancengleichheit
Angesichts dieser Herausforderungen spielen Bevölkerungsgruppen mit niedrigem sozialen Status eine entscheidende Rolle als Zielgruppe für die Gesundheitsämter. Deshalb werden im Ostalbkreis im Rahmen des Projekts "Gesunde Chancen für Kinder und Familien - Präventionsnetzwerk gegen Kinderarmut im Ostalbkreis" verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit umgesetzt. Das Projekt wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert. Das Präventionsnetzwerk zielt dabei auf die Erhöhung der Teilhabechancen sowie der Verbesserung der Gesundheit von armutsgefährdeten und von Armut betroffenen Kindern ab. Zudem soll unter Einbeziehung aller für das Thema Kinderarmut relevanten Akteure und Organisationen flächendeckend ein Präventionsnetzwerk für den gesamten Ostalbkreis aufgebaut werden.

Das Gesundheitsamt ist Teil der Landkreisverwaltung und des Öffentlichen Gesundheitsdiensts. Zentrale Aufgabe ist es, die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger im Ostalbkreis zu schützen und zu fördern. Auch die Beratung der im Ostalbkreis lebenden Bevölkerung zu allen Fragen rund um die Themen Gesundheit und Hygiene stellt eine zentrale Aufgabe des Gesundheitsamtes dar.

Weitere Informationen, die detaillierte Beschreibung der Aufgaben und weitere Projekte finden Sie auf der Homepage des Geschäftsbereiches Gesundheit.

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