Nr. 646 vom 27.12.2023
Bundestagsabgeordnete im Gespräch mit der Ärzteschaft des Ostalbkreises
Kurz vor Weihnachten fand im Aalener Landratsamt bereits zum zweiten Mal eine Austauschveranstaltung statt, zu der die Ärztinnen und Ärzte sowie die Bundestagsabgeordneten aus dem Ostalbkreis, wie auch Vertreter der Krankenkassen eingeladen waren. Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über Herausforderungen und Lösungsansätze für die ambulante ärztliche Versorgung.
Landrat Dr. Joachim Bläse begrüßte Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen), Leni Breymaier (SPD), Dr. Inge Gräßle (CDU), Winfried Mack (CDU), die Vorsitzenden der Kreisärzteschaften, Dr. Sebastian Hock und Dr. Bertold Schuler, sowie Hans-Joachim Seuferlein (AOK Ostwürttemberg) und Annabell Burdiak (Bündnis 52-Verbändekooperation). Nach einer kurzen inhaltlichen Einführung durch Leonie Schönsee vom Gesundheitsamt betonten Dr. Hock und Dr. Schuler in ihren Redebeiträgen die Relevanz einer hochwertigen ambulanten ärztlichen Versorgung, die aktuell durch schwierige Rahmenbedingungen bedroht ist. Sie machten deutlich, dass in Baden-Württemberg schon jetzt fast 1.000 Hausarztsitze unbesetzt sind und es in den kommenden Jahren, auch aufgrund des demografischen Wandels, zu weiteren Praxisschließungen kommen wird.
Ein thematischer Fokus wurde in der anschließenden Diskussion auf die langsam voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens gelegt. Vonseiten der Ärzteschaft wurde anschaulich geschildert, dass die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder des elektronischen Rezepts bislang keine Entlastung, sondern aufgrund von Softwareproblemen sogar zu einer Mehrbelastung in den Praxen geführt hat. Zwar waren sich die Anwesenden einig, dass die Digitalisierung einen großen Nutzen bringen kann, gefordert wurden aber dringende Nachbesserungen in der Umsetzung.
Durch eine immer größer werdende Anzahl an bürokratischen Vorgaben bleibe den Ärztinnen und Ärzten immer weniger Zeit für die Patientenversorgung. Beispielsweise müssen Patientendaten in einem aufwändigen Prozess in die elektronische Patientenakte eingespeist werden, die ab Januar 2025 für jeden Versicherten angelegt wird. Da die niedergelassenen Medizinerinnen und Mediziner aber weder IT-Spezialisten, noch Verwaltungsfachkräfte sind, wünschen sie sich für diese Themen mehr Unterstützung.
Diskutiert wurde außerdem die Frage, ob dem Ärztemangel vor allem in ländlicheren Regionen mit der Schaffung weiterer Medizinstudienplätze entgegengewirkt werden sollte. Sogar die Idee, eine neue medizinische Fakultät in der Region Nordwürttemberg aufzubauen, wurde in den Raum geworfen. Winfried Mack bestätigte, dass auf Landesebene eine Initiative zur Schaffung weiterer Studienplätze vorbereitet wird.
Für viel Aufruhr sorgte vor einigen Wochen das Urteil des Bundessozialgerichts zur Sozialversicherungspflicht der sogenannten Poolärzte im ärztlichen Notdienst. Infolgedessen wurden die Öffnungszeiten vieler Notfallpraxen in Baden-Württemberg reduziert - einige sogar ganz geschlossen. Einigkeit bestand unter den Anwesenden, dass von gesetzgeberischer Seite schnellstens eine Lösung gefunden werden sollte, damit Notdienste wieder unkompliziert an Poolärzte abgegeben werden können. Auch, weil manche Fachärztinnen und -ärzte, wie z. B. Radiologen, ärztliche Psychotherapeuten oder Augenärzte unter Umständen nicht die fachliche Kompetenz haben, um Dienste in einer Notfallpraxis zu übernehmen.
Die Abgeordneten bedankten sich abschließend für die wichtigen Impulse, die sie von der Ärzteschaft erhalten haben. Der Handlungsbedarf sei deutlich und werde ernst genommen. Dass sich die Kreisärzteschaften gemeinsam mit dem Ostalbkreis, neben ihrer wichtigen Tätigkeit in der Patientenversorgung, ehrenamtlich für die Sicherstellung in der Region engagieren, sei nicht selbstverständlich. Gelobt wurden etwa die Maßnahmen im Bereich der Nachwuchsgewinnung oder beim Einsatz neuer Gesundheitsberufe, wie Physician Assistants, Patientenlotsen und Gemeindeschwestern. Landrat Dr. Bläse kündigte an, die Austauschveranstaltung auch im kommenden Jahr zu wiederholen.
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