Nr. 528 vom 17.10.2023
Kommunale Gesundheitskonferenz des Ostalbkreises thematisiert Übergewicht und Adipositas
Bei der diesjährigen Kommunalen Gesundheitskonferenz des Ostalbkreises, die am 11. Oktober im Berufsschulzentrum in Aalen stattfand, wurde über die Krankheitsbilder Übergewicht und Adipositas informiert. Etwa 90 Personen folgten den Vorträgen der Expertinnen und Experten. Landrat Dr. Joachim Bläse freut sich über die rege Teilnahme und berichtete in seiner Begrüßung, dass öffentliche Gesundheitskonferenzen bereits seit 2003 zu verschiedenen gesellschaftlich relevanten Themen im Ostalbkreis veranstaltet werden. Dabei gehe es nicht nur um Gesundheitsversorgungsstrukturen, sondern auch um Gesundheitsförderung und Prävention. In seiner Einleitung betonte er die Bedeutung der Sportvereine im Hinblick auf einen gesunden Lebensstil. Erschütternd sei, dass Kinder aus Familien mit geringem Einkommen schon in jungen Jahren häufiger übergewichtig sind als bessergestellte Kinder. „Beim Sport ist es aber egal, woher du kommst und wer du bist“, so Bläse.
Im ersten Vortrag des Abends führte Dr. Hans-Georg Schreiner, leitender Arzt in der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin am Ostalb-Klinikum Aalen, ins Thema ein. Er erklärte, dass Adipositas der Begriff für starkes Übergewicht ist und anhand des Body-Mass-Index, also dem Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße, definiert wird. Übergewicht entstehe dann, wenn dem Körper durch Ernährung mehr Energie zugeführt werde als durch Bewegung wieder verbraucht wird. Dr. Schreiner berichtete, dass in Deutschland etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig und etwa sechs Prozent adipös sind, wobei die Anzahl der Betroffenen seit Jahren stark ansteigt. Aus übergewichtigen Kindern würden dann meist übergewichtige Erwachsene, deren Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Knie- und Rückenschmerzen stark erhöht ist. Um dem entgegenzuwirken, fordert der Kinderarzt u.a. die Einschränkung von an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel, die Reduzierung der Mediennutzung und den Ausbau von Radwegen.
Prof. Dr. Petra Lührmann, die als Ernährungswissenschaftlerin an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd tätig ist, informierte in ihrem Vortrag über die Bedeutung der Ernährung bei der Prävention von Übergewicht. Problematisch sei in unserer modernen Konsumgesellschaft vor allem das umfangreiche Angebot hochverarbeiteter Lebensmittel, die ständig verfügbar sind. Sie empfiehlt, sich an den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu orientieren und reichlich pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte zu verzehren. Als wissenschaftlich erwiesene Maßnahmen zur erfolgreichen Vorbeugung von Übergewicht nennt sie unter anderem die Verbesserung der Kita- und Schulverpflegung und die Herstellerabgabe auf Softdrinks, die in Großbritannien bereits umgesetzt wurde.
Prof. Dr. Marco Siech, der das Adipositas-Zentrum am Ostalb-Klinikum Aalen leitet, stellte in seinem Vortrag verschiedene chirurgische Eingriffe vor, die bei stark adipösen Patientinnen und Patienten durchgeführt werden können. Dazu zählen beispielsweise die Schlauchmagen-Operation oder der Magenbypass, die aber immer erst dann zum Einsatz kommen, wenn eine konservative Therapie ohne Erfolg blieb.
Ein Programm, das aktuell in ganz Baden-Württemberg zur Prävention und Therapie von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt wird, präsentierten Dr. Rebecca Erschens und Anne Herschbach vom Universitätsklinikum Tübingen. Bei „STARKIDS“ werden betroffene Familien ein Jahr lang von Kinderarztpraxen bei der Entwicklung eines gesunden Lebensstils unterstützt. Zudem gibt es ein Online-Portal, in dem etwa ein Gewichts- und Ernährungstagebuch geführt, informative Videos angeschaut, Spiele gespielt oder Rezepte ausprobiert werden können. Ob das Programm wirkt, wird nun in einer großen Studie untersucht.
Zum Schluss stellte Leonie Schönsee vom Gesundheitsamt die Initiative „Ostalb bewegt Kinder“ vor, im Rahmen derer die Bewegung und die Gesundheit von Kindergartenkindern gefördert werden sollen. Gemeinsam mit dem Turngau Ostwürttemberg, dem Sportkreis Ostalb und der AOK Ostwürttemberg werden beispielsweise Aktionstage mit Sportvereinen und Kindergärten durchgeführt und pädagogische Fachkräfte zum Thema Bewegungsförderung geschult. Und das mit Erfolg: „Aktuell gibt es in den Sportvereinen im Ostalbkreis so viele 0- bis 6-jährige Mitglieder wie noch nie zuvor“, berichtet Schönsee.
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