Nr. 462 vom 14.09.2023
Woche der Demenz anlässlich Welt-Alzheimer-Tag am 21. September
Am 21. September ist Welt-Alzheimer-Tag. Deshalb machen die Altenhilfefachberatung der Landkreisverwaltung, der Pflegestützpunkt Ostalbkreis und die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg vom 18. bis 26. September auf das Thema Demenz im Ostalbkreis aufmerksam. „Ziel ist es, Demenz sichtbar zu machen“, so Landrat Dr. Joachim Bläse. „Denn eine Demenzdiagnose verändert nicht nur das Leben der Erkrankten, sondern auch das ihrer Angehörigen, Freunde und Nachbarn. Deshalb informieren wir in der Woche der Demenz über die Medien, täglich über unsere Social Media-Kanäle Facebook und instagram und unter www.ostalbkreis.de über Aspekte der Demenz.“
Demenz – mehr darüber erfahren
Die Zahl der Menschen steigt, die an einer Demenz erkranken. Aktuell sind das etwa 8,5 Prozent der über 65-Jährigen – 1,8 Mio. in ganz Deutschland. Und die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter. "Das gilt auch für den Ostalbkreis. Deshalb ist es wichtig, Informationen darüber zu bekommen, was es heißt, mit einer Demenz zu leben und darüber nachzudenken, was das für das Zusammenleben bedeutet – jetzt und in Zukunft", betonen Rebecca Waldenmeier, Altenhilfefachberaterin und Leiterin des Pflegestützpunkts im Landratsamt, und die Alzheimer Gesellschaft. "Über Demenz informiert zu werden, hilft allen: Wer sich Sorgen macht oder erkrankt ist, erfährt Grundsätzliches über Demenz. Wer Veränderungen an anderen bemerkt, kann besser reagieren und unterstützen. Es fällt leichter, darüber zu reden und fördert Verständnis und gegenseitige Unterstützung."
Menschen mit Demenz ziehen sich oft zurück und fehlen – im Sportverein und beim Sommerfest. Ihre Angehörigen werden durch Aufgaben der Betreuung, Unterstützung und Pflege zunehmend beansprucht und gefordert. Freunde, Nachbarn und solche, die in ihrem beruflichen Alltag Menschen mit Demenz begegnen, sind häufig unsicher, wie sie mit wahrnehmbaren Veränderungen umgehen und Unterstützung anbieten können.
Ist das nur Vergesslichkeit oder schon Demenz?
Wer übersieht nicht gelegentlich einen Termin oder verlegt die Schlüssel? Und was wollte ich eigentlich in der Garage holen? Sich etwas merken zu können, ist immer auch abhängig von der momentanen Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, der seelischen und der geistigen Belastung. Außerdem wird es mit zunehmendem Alter allgemein schwieriger, sich Dinge zu merken, und wir denken und antworten langsamer.
Sobald die Gedächtnisprobleme sich aber spürbar negativ auf den Alltag auswirken, sollten sie ernstgenommen nehmen. So kann es z.B. sein, dass ein wöchentlicher Vereinstermin nicht mehr erinnert wird, dass etwas sehr Wichtiges wie das Abholen eines Kindes vergessen wird oder eingeübte Verrichtungen wie Kochen oder handwerkliche Tätigkeiten plötzlich nicht mehr leicht von der Hand gehen. All das sind mögliche Anzeichen für eine Demenzerkrankung und sollten zunächst mit dem Hausarzt besprochen und gegebenenfalls weiter fachärztlich abgeklärt werden.
Auch Beratungsstellen bieten einen guten ersten Anlaufpunkt, um das Thema, die eigenen Sorgen und vielleicht weitere Schritte zu besprechen. Beratung erhält man beispielsweise in den Pflegestützpunkten, in regionalen Demenz-Beratungsstellen oder telefonisch bei der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg.
Demenz – mehr darüber erfahren
Wie entsteht eine Demenz und wie verläuft sie?
Eine Demenzerkrankung entsteht durch Veränderungen im Gehirn, die mit dem Verlust von Nervenzellen und deren Verbindungen einhergehen. Der Begriff Demenz beschreibt den Verlust bestimmter geistiger Funktionen wie Denken, Orientierung und Lernfähigkeit, Sprache, Auffassung und Urteilsvermögen, für den es verschiedene Ursachen gibt. Die Alzheimer-Demenz ist mit 60 bis 70 Prozent die bekannteste und häufigste Demenzform, daneben gibt es viele weitere Formen.
Die erste Phase einer Demenzerkrankung ist von auffälliger, zunehmender Vergesslichkeit vor allem im Bereich des Kurzzeitgedächtnisses geprägt. Fragen werden immer wieder gestellt, Dinge nicht gefunden, Kleinigkeiten im Alltag nicht mehr bewältigt. Die Erkrankten versuchen häufig, andere nichts von diesen Problemen merken zu lassen.
Die zweite Phase verstärkt alle Symptome. Die Bewältigung des Alltags wird deutlich schwieriger und ist ohne Hilfe von außen kaum mehr möglich. Diese Phase bringt häufig auch Veränderungen des Verhaltens mit sich – Unruhe, Rastlosigkeit, gereizte oder sogar aggressive Reaktionen, meist ausgelöst durch die eigene Unsicherheit oder das Unverständnis der Umgebung.
In der dritten Phase schreitet der geistige Abbau weiter voran und wird nun auch begleitet von zunehmenden körperlichen Symptomen. Die Betroffenen benötigen häufig rund um die Uhr Pflege und Versorgung. Eine Verständigung über Worte ist kaum mehr möglich – die Gefühlswelt bleibt aber bis zuletzt erhalten!
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Diagnose ist wichtig!
Die ersten Anzeichen für eine Demenz werden oft verdrängt, doch irgendwann ist nicht mehr zu übersehen, dass etwas nicht stimmt. So verständlich es ist, einer Diagnose auszuweichen: Es ist wichtig, die Ursachen zu klären, zumal es auch andere Gründe für die kognitiven Schwierigkeiten geben kann. Nach einem ersten Gespräch mit dem Hausarzt ist eine Memoryklinik oder eine Gedächtnisambulanz die richtige Anlaufstelle, um zu klären, ob eine Demenz vorliegt. Wo sich in der Region solche Einrichtungen befinden und wie die Diagnose gestellt wird, wissen der Pflegestützpunkt, eine regionale Demenz-Beratungsstelle oder die telefonische Beratung der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg. Auch im Internet gibt es entsprechende Informationen dazu.
Die genannten Beratungsstellen helfen auch weiter, wenn sich der Verdacht bestätigt und man wissen möchten, woran man jetzt denken sollte und was entschieden werden muss. Wichtig zu wissen: Gerade zu Beginn einer Demenzerkrankung können die Schwierigkeiten noch gut ausgeglichen werden und vieles, das Freude macht und Erfüllung gibt, bleibt trotz und mit der Demenz möglich.
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Was brauchen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen?
Menschen mit Demenz leben auch im Ostalbkreis. Viele von ihnen haben ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung, nach Kontakten und Selbstbestimmung im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Zu Beginn einer Erkrankung wünschen sie sich vor allem, weiterhin selbstverständlich dabei sein zu können und nicht auf ihre Erkrankung reduziert zu werden. Im weiteren Verlauf braucht es passende Angebote der Betreuung und Pflege.
Angehörige von Menschen mit Demenz brauchen Information und Beratung, aber auch den Austausch mit Menschen in einer vergleichbaren Situation. Sie suchen nach Perspektiven, wie sie trotz der Betreuungs- und Pflegeaufgaben Lebensqualität erfahren und am Leben in der Kommune teilhaben können – auch gemeinsam mit ihrem an Demenz erkrankten Angehörigen. Im Verlauf der Erkrankung unterstützen professionelle und ehrenamtlich getragene Dienste dabei, dringend benötigte Auszeiten zu bekommen und gute Pflege zu leisten: unter anderem Angebote der Nachbarschaftshilfe, Betreuungsgruppen, Pflegedienste, Tagespflege und viele weitere.
"Vor allem aber brauchen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Sie: Angehörigen tut Anerkennung ebenso gut, wie ein nachbarschaftliches Hilfsangebot. Menschen mit Demenz spüren es, wenn Sie ihnen mit Geduld begegnen und sie mit kleinen Gesten unterstützten. So können sie alle trotz der Erkrankung mittendrin bleiben – im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, im Verein", so Rebecca Waldenmeier vom Landratsamt Ostalbkreis und die Alzheimer Gesellschaft.
INFO:
Haben Sie Fragen? Benötigen Sie weiterführende Informationen oder Beratung?
• Informationen im Internet: www.kompassdemenz-bw.de | www.alzheimer-bw.de
• Beratung und Unterstützung vor Ort finden: www.alzheimer-bw.de
• Hilfe vor Ort: Pflegestützpunkt Ostalbkreis, www.pflegestuetzpunkt.ostalbkreis.de , Tel.: 07361 503-1820, E-Mail: pflegestuetzpunkt@ostalbkreis.de
• Beratungstelefon der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg: 0711 24 84 96-63
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