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Pressemitteilung

Nr. 443 vom 06.09.2023

Straßenböschungen im Ostalbkreis werden zum Rückzugsort für Tiere und Pflanzen

Wildwuchs an der Kreuzung, ungemähte Grasstreifen auf der Straßenböschung – die Natur am Straßenrand dringt eigentlich nur dann ins Bewusstsein der Menschen, wenn sie "unordentlich" aussieht oder die Verkehrssicherheit gefährdet.

Im Normalfall fährt der Verkehrsteilnehmer am Straßenbegleitgrün, wie es in der Fachsprache genannt wird, achtlos vorbei. Doch aus Sicht des Naturschutzes bergen diese Nebenflächen des mehr als 1.000 km umfassenden Straßennetzes im Ostalbkreis ein immenses Potenzial.
Sie können der Schaffung von Lebens- und Rückzugsräumen für Tier- und Pflanzenarten und damit zum Erhalt der Biodiversität dienen. Mit dem Verschwinden artenreicher Wildblumenwiesen infolge der Landnutzung haben sich die grünen Seitenstreifen entlang von Straßen und Wegen vermehrt zum Rückzugsraum und Vernetzungselement für seltene Tier- und Pflanzenarten in der Kulturlandschaft entwickelt.

Um diese Bereiche zu stärken, setzen die Straßenmeistereien des Ostalbkreises in diesem Sommer schrittweise ein neues Mähkonzept um, mit dem Ziel wildlebende Tiere wie Insekten und bodenbrütende Vögel zu schonen. Ziel dieser Grünpflege an Straßen ist es, im Einklang mit dem Naturschutz, die Lebensräume aufzuwerten und so die Artenvielfalt zu fördern. Dabei jedoch die Verkehrssicherheit nicht zu vernachlässigen.
Natürlich werden die Bankette, Entwässerungseinrichtungen und Sichtfelder weiterhin intensiv gemäht, um die Verkehrssicherheit jederzeit zu gewährleisten. Straßenböschungen und von der Fahrbahn abgewandte Nebenflächen werden jedoch künftig dort wo es möglich ist nur streifen- oder abschnittsweise gemäht. Dabei wird nicht die gesamte Fläche auf einmal, sondern räumlich und zeitlich versetzt gemäht. Damit bieten die stehengelassenen Abschnitte einer Vielzahl von Insekten und Kleintieren die Möglichkeit sich von den gemähten Flächen zurückzuziehen, um Schutz und Deckung vor Fressfeinden zu finden.

Durch die abschnittsweise Pflege wird die Strukturvielfalt gesteigert und die negativen Auswirkungen eines plötzlichen und großflächigen Verschwindens von Nahrungsquellen reduziert.

Dieses neue Mähkonzept sieht vor, dass die Flächen, die in diesem Jahr nicht gemäht wurden, dann im kommenden Jahr zur Mahd anstehen und umgekehrt.

Ausgenommen sind natürlich alle Bereiche mit Schadpflanzen, diese werden nach wie vor komplett gemäht, um deren Ausbreitung zu verhindern. Zudem werden auch die Blühflächen im Rahmen des Förderprogrammes zur Erhöhung der Biodiversität ausgehagert, das heißt sie werden abgemäht und abgeräumt.

"Die Mitarbeitenden der Straßenmeistereien des Ostalbkreises leisten durch die Schaffung von Refugialflächen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt einer vielfältigen heimischen Fauna und Flora.", so Landrat Dr. Joachim Bläse.

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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312