Nr. 344 vom 05.07.2023
Kleine RadHelden an der Braunenbergschule stärken ihre motorischen Fähigkeiten
Mit einem schwungvollen "Guten Morgen! Freut ihr euch aufs Fahrradfahren?" begrüßte Landrat Dr. Bläse am vergangenen Donnerstag die rund 160 Schülerinnen und Schüler zum Radaktionstag an der Braunenbergschule in Wasseralfingen. Prompt kam dann auch die nicht minder schwungvolle und hochmotivierte Antwort der Grundschülerinnen und -schüler in Form eines langgezogenen "Ja". Damit war der Ton gesetzt für einen Schulvormittag ganz im Zeichen des sicheren Umgangs mit dem Fahrrad im Rahmen der Aktion RadHelden@School.
Hierfür hatte sich die Braunenbergschule wie auch viele andere Schulen in ganz Baden-Württemberg beworben und für Konrektorin Anja Abele-Öhlert sowie den Elternbeirat erfreulicherweise eine Zusage erhalten. Träger und Organisator des Projekts ist der Württembergische Radsportverband (WRSV). Ziel der Aktion ist es, die motorischen Fähigkeiten von Grundschulkindern auf dem Fahrrad zu verbessern und dadurch die Sicherheit auf dem Fahrrad zu erhöhen. Dabei kooperiert der WRSV mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung. Klaus Maier, Präsident des WRSV und Bürgermeister i.R., war ebenfalls vor Ort und schwor alle Anwesenden auf den gemeinsamen Radaktionstag ein: "Ihr seid alles RadHelden, liebe Kinder! RadHelden sind aber auch eure Lehrerinnen und Lehrer und eure Eltern, denen eure Sicherheit auf dem Fahrrad und im Straßenverkehr so viel wert ist", zeigte er sich wertschätzend gegenüber den vielen ehrenamtlichen Helfern an diesem Tag, ohne die eine solche Aktion nicht umzusetzen wäre. Ebenfalls anwesend war Ortsvorsteherin und Kreisrätin Andrea Hatam, die den Kindern viel Spaß und vor allem Sicherheit im Verkehr wünschte, wofür eines am wichtigsten sei: Übung, Übung, Übung.
Vor dem Start der praktischen Fahrübungen erklärte Radhelden-Übungsleiterin Karolina Hammer (WRSV) alles Organisatorische und gab Tipps zum korrekten Sitz des Helmes: Zwischen Kinn und Kinnriemen sollten noch knapp ein Finger passen. Das Gurtdreieck sollte direkt unter dem Ohrläppchen sitzen. Die Gurte, die das Dreieck bilden, sollten auch fest am Kopf anliegen und dem Helm wenig Spiel zur Bewegung bieten. Mit dem Rädchen am Hinterkopf kann der Helm auf den eigenen Kopfumgang angepasst werden. Zur Gegenprobe sollte der Helm bei geöffnetem Kinnverschluss und nach vorne gebeugtem Kopf nicht herunterfallen.
Dann ging es unmittelbar an die insgesamt neun Stationen des Tages. Dabei wurden die Kinder auch ordentlich gefordert: Neben klassischen Slalom- und Bremsübungen mussten an weiteren Stationen im Fahren Wäscheklammern von einer Leine geholt werden oder Bälle aus einem Korb erst herausgefischt und an anderer Stelle wieder darin platziert werden. Die größte Herausforderung wartete dann in Form eine Wippe und anschließender scharfer Kurve auf die Kinder. Bis auf ein paar kleinere Wackler und wenige Stürze ohne schlimmere Folgen meisterten die Grundschüler die Stationen mit viel Begeisterung und Motivation. "Dennoch lässt sich nicht verleugnen, dass viele Kinder inzwischen motorische Probleme beim Radfahren haben", merkte Karolina Hammer an. "Dies schlägt sich dann auch in der bekannten Fahrradprüfung in der vierten Klasse nieder. Hinzukommt der Leistungsdruck, der die Kinder noch mehr verunsichert. Daher ist aus Sicht der Projektorganisation so ein Radaktionstag der ideale Übungsraum, um sich ohne Druck auf dem Fahrrad auszuprobieren und eigene Fähigkeiten zu entdecken und zu stärken. Nach ein, zwei Runden merkt man so deutliche Fortschritte, die allerdings in der Freizeit auch weiter eingeübt werden müssen."
Ostalbkreis unterstützt finanziell
Erstmalig unterstützt der Ostalbkreis in diesem Jahr die Aktion RadHelden@School finanziell. Dadurch konnten fünf zusätzliche Radaktionstage im Ostalbkreis realisiert werden, die aufgrund der hohen Nachfrage seitens der Schulen im Land und den beschränkten finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten des WRSV andernfalls nicht hätten realisiert werden können. Insgesamt konnte so neun Schulen in Aalen, Rosenberg, Ruppertshofen, Schwäbisch Gmünd, Täferrot und Westhausen ein Radaktionstag ermöglicht werden. Landrat Dr. Bläse zeigte sich begeistert von der Aktion und wies auf deren Wichtigkeit hin. "Wie bremse ich richtig und sicher? Wie muss ich mein Gewicht verlagern, um eventuell nur mit einer Hand am Lenker und Handzeichen um eine Kurve zu kommen? Das sind essentielle Dinge, die wir unseren Kindern aktiv beibringen müssen." Zudem betonte der Landrat auch das Ziel der Landkreisverwaltung, mit der Unterstützung der Aktion einen Gegentrend zum Thema Elterntaxis setzen zu wollen, indem Kinder dazu befähigt werden, den Schulweg selbstbestimmt und aktiv zu bestreiten.
WRSV immer auf der Suche nach RadHelden-Instruktoren
Um der steigenden Nachfrage nach Radaktionstagen gerecht zu werden, sucht der WRSV immer auch interessierte Übungsleiter, die die jungen RadHelden anleiten. Weitere Informationen und Rückfragen beim Geschäftsbereich Nachhaltige Mobilität beim Landratsamt unter E-Mail radverkehr[at]ostalbkreis.de und unter www.radhelden.club
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