Nr. 35 vom 19.01.2023
Prävention wird im Ostalbkreis großgeschrieben - Neue Gewaltformen und fehlendes Bewusstsein für Demokratie erfordern neue Strategien
Der Präventionsarbeit im Ostalbkreis kommt nach wie vor ein hoher Stellenwert vor. Die Koordinationsstelle Prävention im Aalener Landratsamt blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem zusammen mit vielen Akteuren die unterschiedlichsten Veranstaltungen und Angebote umgesetzt werden konnten. Im Vergleich zu vorangegangenen Jahren sind neue Gewaltformen wie etwa Cybermobbing noch deutlicher zutage getreten. Und auch das Bewusstsein für Demokratie als Privileg zu stärken, gewinnt an Bedeutung und wurde ein Teilziel der Präventionsarbeit.
Waldpädagogik
Besonders das Waldpädagogik-Programm konnte im vergangenen Jahr nach einem Jahr Corona bedingter Pause wieder stattfinden. In Kooperation mit ForstBW und der Schillerrealschule in Schwäbisch Gmünd, wurde ein dreitägiges Waldprojekt mit finanzieller Unterstützung durch Soroptimist Schwäbisch Gmünd. Das Projekt beinhaltete ein Programm, in dem die Kinder und Jugendlichen in Begleitung von Waldpädagogen und Lehrern gemeinsam gekocht, gespielt, gearbeitet, gebastelt und im Wald in ihren Zelten übernachtet haben. Immer im Hinblick darauf, die Hilfsbereitschaft, das Teilen und das Miteinander zu stärken und dadurch positive Auswirkungen auf den Schulalltag zu erreichen. Das Highlight waren die selbstgebauten Autos aus Holz, das die Teilnehmden selbst gesägt haben und die drauffolgende Fahrt mit ihnen.
Medien
Nach großen Erfolgen im Jahr 2021 startete die zweite Runde der Inforeihe „Medien-Durchblick“. Bei dieser Medienkompetenz-Reihe spielen vor allem die Sensibilisierung für eine komplexe Mediengesellschaft und das Aufzeigen von Chancen und Risiken moderner Technologien eine beachtliche Rolle. Das begonnene Programm findet auch dieses Jahr fortführend statt. Dort werden Themen behandelt wie „Der Einsatz der App Actionbound zu sozialpädagogischen Zwecken“, „Diagnose Mediensucht, die Risiken und Nebenwirkungen “ oder Workshops für Schüler wie „Ran ans Mikro! Podcast = genau mein Ding“. Neben dieser Kompetenzreihe gab es über das Jahr hindurch einen „Digitalen Elternabend“ von Clemens Beisel in Zusammenarbeit mit dem Suchtbeauftragten des Landratsamts Ostalbkreis. Dies fand in mehr als zehn Video Einheiten statt, in denen er den gesunden Umgang mit Smartphones und den damit verbundenen Einsatz der Sozialen Medien thematisierte.
Gewaltprävention
Das Max Besser-Programm blieb auch 2022 sehr gefragt, und es erschien bereits die dritte Auflage. Die Anfragen von Kindergärten als auch Schulen gehen mittlerweile weit über Baden-Württemberg hinaus, was für den Erfolg des Programmes spricht. Mit seinen grundlegenden Themen wie Respekt, Akzeptanz und Toleranz verknüpft mit Hochaktuellem kann sich das Konzept optimal in den Schulstunden umsetzen lassen. Damit der Einstieg in das Programm Max Besser für Lehrkräfte noch einfacher wird, gibt es seit dem vergangenen Jahr einen Erklär-Film. Die Eltern werden seitdem auch miteinbezogen, denn es gibt nun ergänzende Beihefte mit dem systematischen Ansatz, einem Kalender und einem Elternbrief. Ein weiteres Highlight war die Aufnahme von Musik durch professionelle Sängerinnen, die Max Besser begleitend unterstützen. Außerdem startete die 19. Auflage der thematischen Reihe Gewaltprävention. Sie richtete sich an die pädagogischen Fachkräfte, um diese in den unterschiedlichsten Fachbereichen für ein umfassendes Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche zu schulen.
Das Theater als erfolgreiches Mittel der Prävention
Das Theater als Präventionsmethode hat sich weiter bewährt. In Zusammenarbeit mit der STOA e.V. Aalen konnten zwei neue Stücke für das Klassenzimmer ergänzt werden. Das erste Stück, „Goldzombies“, behandelt die Themenbereiche Krieg, Identität und inneren Druck. „Schwalbenkönig“ ist das zweite Präventionsstück und diskutiert die Themen Erwachsenwerden und Identität. In diesem Jahr wird es, nach den bisherigen Lehrersichtveranstaltungen, möglich sein, das Theater für das Klassenzimmer zu buchen.
Im vergangenen Jahr wurde also in der Prävention einiges erreicht. Dazu gehört auch der Ausbau der Kooperation mit den Präventionsbeauftragten an den Schulen, aber auch das Zusammenwirken mit den Schulsozialarbeitenden und den Pädagoginnen und Pädagogen. Darüber hinaus wurde in Absprachen mit der Kommunalen Kriminalprävention (KKP) und der Polizei gearbeitet. Im Gesamten hat dies zum deutlich verbesserten Austausch zwischen der Koordinationsstelle Prävention und den einzelnen Fachleuten, aus den unterschiedlichsten Bereichen, geführt, so das Resümee der Koordinationsstelle Prävention.
Alle Veranstaltungen, Fortbildungen und Aktionen für 2023 gibt es unter www.praevention.ostalbkreis.de bei der Koordinationsstelle Prävention.
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