Nr. 618 vom 21.12.2022
Mit Zuversicht und Zusammenhalt den Krisen trotzen - Ein Jahresrückblick von Landrat Dr. Joachim Bläse
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
am Ende eines Jahres steht regelmäßig der Rückblick auf das Erreichte - und auf die überraschenden Wendungen, die es zu bewältigen galt. Der Jahresbeginn 2022 wird als drittes Jahr der Corona-Pandemie in die Geschichte eingehen. Bis März war das öffentliche und private Leben mit vielfältigen Beschränkungen belegt, und erst kürzlich - Mitte November - hat das Land Baden-Württemberg die Absonderungspflicht im Falle einer Corona-Infektion aufgehoben. Zum Jahresende werden Land und Kreise schließlich ihre Aktivitäten rund ums Impfen einstellen. Das Regelsystem, also die niedergelassenen Ärzte, werden Corona-Impfungen nun wie alle anderen Impfungen auch wieder vollständig übernehmen können. Gefragt sind mehr denn je Eigenverantwortlichkeit und Rücksichtnahme auf die vulnerablen Gruppen unserer Gesellschaft.
Die Freude über den Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie wurde am 24. Februar durch den brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine überschattet. In der Folge waren viele Menschen gezwungen, die Ukraine zu verlassen, und haben inzwischen auch im Ostalbkreis Schutz gefunden. Rund 3.500 aus der Ukraine Geflüchtete haben durch Verwandte, von privaten Vermietern, in Gemeinschaftsunterkünften des Kreises oder in Wohnraum der Städte und Gemeinden Unterkünfte erhalten. Unterstützt werden sie im Alltag durch ein breites Netzwerk an Ehrenamtlichen. Ihnen allen danke ich für Ihren Einsatz, denn nur gemeinsam kann uns diese außerordentliche Integrationsleistung gelingen.
Als Reaktion auf die im großen europäischen Schulterschluss verhängten Sanktionen gegen Russland sehen wir uns nach wie vor mit einer möglichen Gasmangellage konfrontiert, die wir nur durch deutliche Energiesparmaßnahmen aller Bereiche - Wirtschaft, öffentliche Hand und Privathaushalte - vermeiden können. Kreis und Kommunen sind mit guten Beispiel vorangegangen und haben die Gas- und Energieverbräuche so weit wie möglich reduziert. Wir alle haben bereits gemeinsam erreicht, dass sich ein möglicher Gasmangel weit ins nächste Frühjahr hinauszögert. Lassen Sie uns dranbleiben und hoffen, dass uns kein allzu kalter Winter bevorsteht.
Trotz Lieferengpässen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise und der bis vor kurzem verfolgten Null-Covid-Politik Chinas ist ein Einbruch des Arbeitsmarkts in der Region weitgehend ausgeblieben. Im November lag die Arbeitslosenquote im Kreis bei 3,1 Prozent und damit nur 0,1 Prozent über dem Vorjahresmonat. Mit einem 11 Mio. Euro-Paket unterstützt der Ostalbkreis von 2022 bis 2027 die Schaffung von zukunftsfähigen Transformations- und Innovationsstrukturen. Damit wollen wir den aktuellen Veränderungsprozessen, verursacht durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie, wirksam begegnen. Auf regionaler Ebene haben wir unter Federführung der IHK mit dem Prozess "Zukunft Ostwürttemberg" inzwischen einen Masterplan erarbeitet, der konkrete Maßnahmen vorsieht, wie der Wirtschaftsstandort diese Herausforderungen bewältigen kann. Dazu zählen vor allem der schnelle Breitbandausbau, die beschleunigte Digitalisierung aller Lebensbereiche, der Ausbau erneuerbarer Energien samt Leitungsinfrastruktur, innovative Mobilitäts- und Wohnkonzepte sowie der Erhalt und Ausbau der jeweiligen Infrastruktur, aber auch die Fachkräftegewinnung und -sicherung durch die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Bildung und Ausbildung.
Qualitativ hochwertig und für alle in gleichem Maße erreichbar und verfügbar müssen auch die Strukturen im Bereich der Gesundheitsversorgung sein. Dass unsere bisherige Klinikstruktur nicht zukunftsfähig ist, machen Personalmangel und hohe finanzielle Defizite seit Jahren deutlich. Der Kreistag hat mit großer Mehrheit diesen Sommer beschlossen, dass ein "Weiter so" nicht mehr möglich ist. Das gemeinsamen Ringen um die beste und nachhaltigste Lösung für eine integrierte Gesundheitsstruktur, in der ambulante und stationäre Angebot Hand in Hand gehen, werden wir im Frühjahr 2023 unter Einbeziehung der Bürgerschaft fortführen.
Dass es für jeden und jede wichtig ist, sich auf schwierige Lebenslagen einzustellen, hat das Jahr 2022 erneut deutlich gemacht. Deshalb haben wir die Strukturen unseres Katastrophenschutzes im Zusammenspiel mit den 42 Städten und Gemeinden gestärkt. Auch werden wir mit Bundesförderung im hohen sechsstelligen Bereich ein Resilienzzentrum einrichten. Wir wollen daran arbeiten, die Menschen widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen. Mit dem "Solidaritätsschirm Ostalbkreis" haben wir bereits ein Netzwerk ins Leben gerufen, das Menschen in schwierigen Lebensumständen außerhalb staatlicher Hilfen Unterstützung bietet. Ein weiterer Baustein ist das dieses Jahr gegründete Präventionsnetzwerk gegen Kinderarmut.
Die Landkreisverwaltung hat im Verbund der kommunalen Familie und mit vielen weiteren Akteuren und Engagierten im Ostalbkreis ein pralles Aufgabenbündel bewältigt. Damit wir unsere Arbeitsabläufe optimieren können, werden wir auf dem Aalener Union-Areal einen zweiten Verwaltungsstandort bauen und dort alle bislang anderweitig eingemieteten Aalener Dienststellen bündeln. Der Kreistag hat uns dafür jetzt grünes Licht gegeben. Auf unserer Website www.ostalbkreis.de haben wir die wichtigsten Meilensteine in einem Jahresrückblick zusammengestellt.
An dieser Stelle danke ich herzlich allen Beschäftigten des Landratsamts, der Kliniken Ostalb, der GOA, allen Mitgliedern des Kreistags und auch Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, wo auch immer Sie im Einsatz für unsere Gemeinschaft waren!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und erholsame Feiertage! Lassen Sie uns allen Unwägbarkeiten zum Trotz zuversichtlich in die Zukunft blicken, wir sind eine starke Gemeinschaft! Ich freue mich auf zahlreiche Begegnungen mit Ihnen im Jahr 2023 - dem Jahr des 50-jährigen Bestehens des Ostalbkreises mit einem tollen Festprogramm!
Ihr
Dr. Joachim Bläse
Landrat des Ostalbkreises
Videobotschaft von Landrat Dr. Joachim Bläse:
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