Nr. 507 vom 21.10.2022
Netzwerk "Jüdisches Leben im Ostalbkreis" will zentrale Gedenkorte weiterentwickeln
2019 hat sich das Netzwerk gegründet, kürzlich trafen sich die Mitglieder im Aalener Landratsamt mit Landrat Dr. Joachim Bläse und Kreisarchivar Uwe Grupp zur dritten Sitzung. Neben einer Rückschau auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres wurden auch neue Projekte vorgestellt.
Bläse erinnerte an den Film zum Thema Jüdisches Leben, der derzeit erstellt wird. Ergänzend wird es eine Publikation des Kreisarchivs geben. Geplant ist eine gemeinsame Ausstellung des Trägervereins der ehemaligen Synagoge Oberdorf sowie der Stadtarchive Bopfingen und Schwäbisch Gmünd in der Ott-Pauserschen Fabrik. Außerdem will man sich in Schwäbisch Gmünd nicht nur auf die Verlegung von Stolpersteinen beschränken, sondern Führungen, Ausstellungen und digitale Schnitzeljagden anbieten. Auch Lauchheims Bürgermeisterin Andrea Schnele kündigte die Verlegung von weiteren Stolpersteinen am 21.11.2022 und dazu einen Vortrag des Künstlers Gunter Demnig, dem Initiator der Stolpersteine, am selben Abend an. In Neuler werden am gleichen Tag Stolpersteine für Euthanasie-Opfer verlegt. Eine generelle Ausweitung der Arbeit des Netzwerks auf Euthanasie-Opfer wurde angeregt.
Die Sanierung der Gedenkstelen für die Opfer der Todesmärsche von Kochendorf und Hessental wurde im Juli 2022 abgeschlossen. Eine gemeinsame Begleitpublikation mit dem Kreisarchiv Schwäbisch Hall soll laut Kreisarchivar Grupp im ersten Halbjahr 2023 erscheinen. Für die Stadt Ellwangen stellte Dr. Anselm Grupp die Planungen für den Steinbruch bei Neunheim vor. Dort soll ein Mahnmal für die Opfer des Hessentaler Todesmarschs entstehen. In der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 wurden hier rund 30 ermordete Gefangene des Todesmarschs begraben. Das Mahnmal wird von Bildhauer Rolf Kurz gestaltet.
Oberstudiendirektor Jens-Peter Schuller von der Agnes von Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd präsentierte die Möglichkeiten, die das Projekt SCORA - Schools opposing Racism and Antisemitism - bietet. So können in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium z.B. Schüleraustausche mit Israel, Schulpartnerschaften, Workshops durchgeführt werden. Auch die Stolperstein-Aktion in den Kommunen wird in der Schule thematisiert, verbunden mit Ortsbesichtigung. Der aus Israel stammende Rapper Ben Salomo hat dieses Jahr die Schule unter großen Sicherheitsvorkehrungen besucht. Und bei einer Veranstaltung mit dem Neonazi-Aussteiger Philip Schlaffer wurde den Jugendlichen konkret vor Augen geführt „Wie funktioniert Antisemitismus?". Für Neresheim berichtete Stadtarchivar Dr. Holger Fedyna über das Begegnungsprojekt "Meet a Jew", das nach dem Auftakt im vergangenen Jahr auch in 2022 stattfindet.
Über das Projekt "Imhofstraße 9" informierten der Schwäbisch Gmünder Oberbürgermeister Richard Arbold und Stadtarchivar Dr. Niklas Konzen. Sie berichteten von guten Fortschritten. Die Renovierung der ehemaligen Gmünder Synagoge gehe voran, ein vielschichtiges Nutzungskonzept wird von einem eigens eingerichteten Arbeitskreis vorbereitet. Vorgesehen sind u.a. Schulprojekte, eine Nutzung als Stipendiatenwohnung sowie eine Dauerausstellung. Freiherr Michael von Tannhausen und die Bopfinger Stadtarchivarin Johanna Fuchs berichteten, die Neugestaltung des Außenbereichs der ehemaligen Synagoge Oberdorf sei weitgehend abgeschlossen. Sieben Stelen für eine Ausstellungseinheit sind aufgebaut, die zugehörigen Infotafeln werden zeitnah angebracht und Grünanlagen erneuert.
Laut Aalens Stadtarchivar Dr. Georg Wendt werden im Aalener Neubaugebiet "Wohnen am Tannenwäldle" zwei Straßen nach jüdischen Frauen benannt. Am Volkstrauertag wird eine Lesung und Diskussion von Auszügen aus den Briefen von Willi Klumpp stattfinden, Rahmenthema ist "Wie funktioniert Verblendung?". Das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd plant die Edition des Familienregisters der jüdischen Gemeinde, die Veröffentlichung ist vorgesehen im Januar 2023.
Landrat Dr. Bläse bedankte sich bei allen Mitgliedern des Netzwerks für die wichtige geleistete Arbeit, die das Ziel hat, die zentralen Gedenkorte des jüdischen Lebens im Ostalbkreis weiterzuentwickeln und die Erinnerungskultur wach zu halten.
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