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Pressemitteilung

Nr. 397 vom 30.08.2022

Was hat der Wald mit Nachhaltigkeit zu tun?

Dieser Frage gingen Azubis der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd, des Landratsamtes und Schüler der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd nach. Sie waren Teil eines Projekts zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung, ausgerichtet vom Landratsamt Ostalbkreis gemeinsam mit den Gmünder Bildungsakteuren EULE Gmünder Wissenswerkstatt, dem Suppenstern und MUNDI, der Bildungsinitiative für Nachhaltige Entwicklung der Stadt Schwäbisch Gmünd und der Weleda AG.

Insgesamt acht Gruppen von Jugendlichen besuchten je vier Workshops der unterschiedlichen Akteure im und um den Himmelsgarten in Schwäbisch Gmünd. Zentrales und verbindendes Thema bei jedem Workshop: Nachhaltigkeit am Beispiel Wald. Bildend, interaktiv, handlungsorientiert und motivierend vermittelt. Und immer mit dem Bezug zum eigenen Lebensalltag.

Nachhaltiges Wirtschaften mit dem Fokus auf das eigene Arbeitsleben war das Thema im Waldpädagogikzentrum Ostalbkreis, durchgeführt von MUNDI. Zum Einstieg setzten sich die Teilnehmenden mit dem Begriff Nachhaltigkeit auseinander. Er kam erstmals im Jahr 1713 als forstwirtschaftliches Prinzip auf, nur so viele Bäume zu fällen, wie durch Aufforstung wieder nachwachsen können. Bezogen auf alle Ressourcen gilt dieses Prinzip bis heute und wird häufig in Kombination mit einem Drei-Säulen-Modell kombiniert: Die ökologische Säule befasst sich mit der Umwelt und dem Schonen natürlicher Ressourcen. Die soziale Säule beschreibt unter anderem das faire Zusammenleben aller Menschen. Ein wichtiger Grundsatz der ökonomischen Säule ist, dass Gewinnerzielung nicht das einzige Ziel von Unternehmen sein sollte. Im weiteren Verlauf des Workshops wurden die Schüler und Azubis gedanklich durch jede Säule und immer weiter vom großen Ganzen, hin zum eigenen Leben geleitet. "Es ist schon spannend, dass man sich bisher nicht so sehr mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt hat", bemerkte eine Teilnehmerin, "schließlich geht es uns ja alle an."

Im zweiten Workshop wurden im nahen Stadtwald die verschiedenen Funktionen des Waldes herausgearbeitet und kreativ mit Naturmaterialien wie Ästen und Moos nachgebildet. Dass der Wald neben der Erholungsfunktion für die Menschen und der Nutzungsfunktion als Holzlieferant auch eine tragende Rolle als CO²-Speicher einnimmt und somit für angenehmes Klima und gute Luft sorgt, waren spannende Einblicke für die Jugendlichen. Simone Strobl, Waldpädagogin des Ostalbkreises, stellte den Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler her und so wurde schnell klar, dass der Wald allein das Klima nicht retten kann und jeder einzelne im Alltag seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten muss.

Im Suppenstern wurde während der Zubereitung einer leckeren veganen "Zukunfts-Suppe" mehr über die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele gelernt. Die Ziele "Kein Hunger", "Gesundheit und Wohlergehen" oder "Qualitative Bildung" sind für die meisten Deutschen selbstverständlich, aber kein Standard in der Welt. Wie man lösungsorientiert und Schritt für Schritt vom regionalen Gemüse zu einem leckeren Mittagessen kommt und dabei sowohl die eigenen Wünsche für das Leben als auch die Verantwortung für andere im Blick behält ist eine besondere Kunst, welche durch die Koordinatorin des Suppenstern-Projekts, Margret Schnürle-Baier, vermittelt wurde.

Am Fuß des wunderschönen Waldes in der EULE Wissenswerkstatt wurde es dann nochmal spannend. Nach einer kurzweiligen Einführung in das Thema Fotografie konnten Azubis und Schülerinnen und Schüler ausgestattet mit hochwertigen Spiegelreflexkameras in Kleingruppen auf eigene Faust den Wald entdecken. Der eigenen Kreativität wurde freien Lauf gelassen. "Es soll schließlich Bock machen", meinte Referent Dominik Minet. Positiver Nebeneffekt der Aktion. Man schult automatisch die eigenen Sinne, Achtsamkeit und Achtung der Natur gegenüber und erlebt das zuvor gelernte Wissen nochmals ganz neu.
"Ich werde mir auch eine Kamera anschaffen", äußerte ein begeisterter Teilnehmer, ein weiterer sprach aus, was das anvisierte Ziel des Workshop-Reihe war: "Wir müssen wirklich alle was ändern!"

Und das Wichtigste spricht einer der begleitenden Lehrer, Rainer Nagel, aus, indem er die Nachhaltigkeit des Programms bestätigt: "Es bleibt definitiv was hängen."

Die Workshop-Reihe wurde von Wolf Noack, Leiter des Waldpädagogikzentrums Ostalbkreis, initiiert und wird im Herbst unter der Regie von MUNDI fortgesetzt.

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