Nr. 379 vom 16.08.2022
Die Waldschaukel - Grundschulkinder inszenieren Theaterstück im Wald, an dem sie selbst mitgeschrieben haben
Jungen und Mädchen im Alter zwischen acht und zehn Jahren setzten sich zu Beginn der Sommerferien künstlerisch mit dem Buch "Die Waldschaukel" auseinander und führten nach sieben Tagen ihr eigenes Theaterstück im Wald auf.
Die Geschichte
Lilo ist traurig. Sie hatte sich so sehr auf den Urlaub in den großen Ferien gefreut. Doch dann kommt alles anders: Der Reise wird wegen Renovierungsarbeiten am Haus der Familie abgesagt. Da klingelt die Postbotin und bringt ein Paket für Lilo. Darin befinden sich seltsame Dinge: eine rote Mütze, eine Lederhose, ein Fernglas, ein Naturbuch und ein Brief von ihrer Lieblingstante Lisbeth mit einer Einladung zu ihr ins Forsthaus. Am Eingang zum Wald beginnt Lilos Abenteuerreise. Sie begegnet einem Einhorn, den streitenden aber dennoch hilfsbereiten Zwergen, furchteinflößenden Wilderern und zuletzt den Elfen. Diese brauchen die Hilfe eines Menschenkindes, um den Wald von den Wilderern zu befreien. Nicht zuletzt muss Lilo ihre Angst vor Spinnen überwinden. Nachdem alle Abenteuer bestanden sind, geleiten die Bewohner des Waldes Lilo zum Forsthaus von Tante Lisbeth und zur hoch aufgehängten und weitausschwingenden Waldschaukel.
Unterstützung von Profis
Über sechs Tage wurden die Jungen und Mädchen bei den Proben von Ulrike Hanne und Coline Petit (Schauspiel), Kerstin Müller (Text), Katja Hentschel und Leila Kleinheins (Tanz und Choreografie) und Elke Knötzele (Musik und Künstlerische Leitung) künstlerisch und pädagogisch begleitet. In allen Bereichen waren die Kinder miteingebunden. Ermöglicht wurde das Projekt dank finanzieller Unterstützung des Landesverbands Freier Tanz- und Theaterschaffender Baden-Württemberg, der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd und des Landratsamt Ostalbkreis sowie des Musiktheaters Zumhof. Das umfangreiche waldpädagogische Begleitprogramm der Waldpädagoginnen des Ostalbkreises, Katharina Schönemann und Simone Strobl, machte das Projekt zu einem erlebnisreichen Sommerhighlight mit Natur-Lerneffekt für die teilnehmenden Kinder.
Aufführung im Wald
Am vergangenen Samstag durften die Kinder das Ergebnis ihrer Arbeit dem Publikum vorstellen. Beginnend beim Waldpädagogikzentrum im Himmelsgarten und sieben weiteren Stationen im ErlebnisWaldpfad Naturatum führten die Kinder das Stück in einer Mischung aus Musik, Tanz, Choreografie und klassischem Theater auf. Dazu schlüpften gleich zwei Mädchen in die Hauptrolle der Lilo, ein Junge spielte nacheinander den Bruder Max und den Zugschaffner, bevor er sich als Musikkind mit den passenden Klängen in diversen Szenen beschäftigte. Die größte Rolle hatte die Erzählerin: sie verknüpfte geschickt die einzelnen Szenen und führte die über hundert Gäste zählende Zuschauergruppe charmant und gekonnt auf verschlungenen Wegen zu immer neuen Aufführungsplätzen. Eigene Lieder, Musikstücke und Hintergrundklänge mit Trommeln, Klangschalen, Rasseln, Xylofon sowie weiteren Instrumenten erfreuten Jung und Alt im Publikum.
Die Botschaft: Gemeinsam lässt sich mehr erreichen als alleine
Die Botschaft des Stücks kommt an. Sie lautet: Gemeinsam lässt sich mehr erreichen als alleine und im Wald ist es schön! Und so war das gemeinsame Abschlussfest bei selbstgebackenen Kuchen, selbst gemachtem Holunderschorle und Spielstationen zum Thema Wald nur allzu verdient für alle Beteiligten. Lange anhaltender Applaus belohnte alle Mitwirkenden für das gelungene Theaterprojekt "Die Waldschaukel".
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