Nr. 359 vom 03.08.2022
Holzarbeiten nach Tornado bei Abtsgmünd sind weitgehend abgeschlossen
Am späten Nachmittag des 20. Mai dieses Jahres wütete ein kurzer und heftiger Tornado zwischen Fachsenfeld, Abtsgmünd und Schechingen. Dabei wurden Fahrzeuge und Stromleitungen beschädigt und vor allem wurde ein großer Teil der Waldfläche in einer großen Schneise zwischen dem Laubbach-Stausee und Fachsenfeld zerstört. Am vergangenen Dienstag (02.08.2022) machten sich Landrat Dr. Joachim Bläse, der Abtsgmünder Bürgermeister Armin Kiemel, Kreis-Forstdezernent Johann Reck und der zuständige Revierleiter Peter Kommander vor Ort oberhalb des Laubbach-Stausees ein Bild von den Aufräumarbeiten, die unverzüglich nach dem Unwetter gestartet waren.
Insgesamt waren rund 80 Waldbesitzende erheblich betroffen. Diesen wollten das Landratsamt Ostalbkreis und die Gemeinde Abtsgmünd mit einer konzertierten Aktion bestmögliche Unterstützung bieten, da viele nicht in der Lage waren, die enormen Sturmschäden selbst zu beseitigen. Auch wären diese Arbeiten mit hohen Gefahren verbunden gewesen wäre, da die Bäume teils unter einer enormen Spannung standen und somit bei fehlender Expertise möglicherweise Lebensgefahr gedroht hätte. Gemeinsam mit der Gemeinde Abtsgmünd organisierte das Forstdezernat des Ostalbkreises deshalb die Beseitigung des Sturmholzes. Das Kreisforstamt koordinierte die Arbeiten über die Eigentums- und Gemarkungsgrenzen hinweg und konnte die meisten Waldbesitzenden für ein einheitliches Vorgehen gewinnen. Dabei wurden zuerst die Grenzen festgestellt und markiert, anschließend wurden die Räumungsarbeiten organisiert und beaufsichtigt. Schließlich wurde die Holzmenge aufgenommen und im Auftrag der Eigentümer verkauft.
Inzwischen sind die Holzaufräum- und -rückearbeiten abgeschlossen. Diese waren wegen der anspruchsvollen Topografie des Geländes mit Knollenmergel im Untergrund sehr aufwändig. Das Holz wurde in den letzten Wochen über mehrere hundert laufende Meter, teilweise bis zu fünf Meter hoch, entlang des Waldweges im Poltern zwischengelagert. Gemeinsam mit den Forstunternehmen Wieland aus Großerlach, Haas Forstmaschinen und -geräte aus Pommertsweiler, und Müller aus Alfdorf konnten die Arbeiten sehr rasch ausgeführt werden. Mit Holzvollerntern arbeiteten sich die Profis Meter für Meter durch das Durcheinander, schnitten die Stämme kurz und sortierten das Holz dabei nach Art und Verwendungszweck.
Revierleiter Peter Kommander informierte darüber, dass in allen Waldbesitzarten insgesamt 22.500 Festmeter Sturmholz angefallen sind, davon ist die Gemeinde Abtsgmünd mit rund 1.500 Festmeter betroffen - das ist mehr als das doppelte als normalerweise im ganzen Revier in einem Jahr nachhaltig geerntet wird. Rund 30 Hektar Wald dürften komplett zerstört worden sein. Eine unfassbare Menge Holz, die vor allem auch völlig wild durcheinanderlag und vorsichtig entwirrt und sortiert werden musste. Zu 90 Prozent war privater Wald betroffen. Daher waren die meisten Waldbesitzenden sehr dankbar, dass sie tatkräftige Unterstützung bekommen haben.
Landrat Dr. Bläse zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Kreisforstdezernats und der Forstunternehmen und freute sich über die unkomplizierte und professionelle Zusammenarbeit zwischen Kreis und Gemeinde Abtsgmünd. Bürgermeister Kiemel habe dies dadurch möglich gemacht, dass er sofort bereit gewesen sei, als Gemeinde eine Garantenstellung zu übernehmen, falls etwa eine Zwischenfinanzierung der Aufarbeitungskosten notwendig werden sollte. "Ein Paradebeispiel kommunaler Zusammenarbeit!", so Bläse. Forstdezernent Johann Reck lobte den zügigen Fortgang der Arbeiten, der den Beschäftigten des Kreisforsts, allen voran Peter Kommander, in der letzten Zeit sehr viel abverlangt habe. Bürgermeister Armin Kiemel lobte den enormen Einsatz aller: "Ein Kraftakt, der hier in kürzester Zeit gestemmt wurde. Das geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen."
Der Abtransport der verschiedenen Holzarten wird jetzt noch etwas dauern, da bei den Unternehmen teils Kapazitäten fehlen oder aber die Sommerpause ansteht. Glück im Unglück: gute Wetterverhältnisse zum Aufarbeiten und die Holzpreise waren noch gut, sodass sich das Holz verkaufen ließ. Dadurch konnte auch dem Borkenkäferbefall vorgebeugt werden.
Voraussichtlich im Herbst wird mit der Aufforstung der Waldflächen begonnen. Je nach Verfügbarkeit der Baumsetzlinge und von Arbeitskräften wird dies bis weit ins Jahr 2023 hinein dauern.
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