Nr. 96 vom 17.03.2022
Ostalbkreis stellt Außergewöhnliche Einsatzlage fest und ruft Außergewöhnlichen Einsatzalarm aus
Dr. Joachim Bläse: "Damit sind wir flexibler bei den erforderlichen Maßnahmen hinsichtlich der Aufnahme, Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten aus den Kriegsgebieten der Ukraine."
Im Zusammenhang mit den Kriegshandlungen in der Ukraine treffen auch im Ostalbkreis immer mehr Flüchtlinge ein. Rund 750 Menschen sind inzwischen in den Städten und Gemeinden des Landkreises teils privat, teils über den Kreis und die Kommunen untergekommen. Wegen des bundesweit erwarteten weiteren Zustroms werden aus der Ukraine Geflüchtete jetzt vom Bund nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer und dort nach dem Bevölkerungsanteil auf die Landkreise verteilt. Die Kapazität der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen ist in Kürze erreicht, der Ostalbkreis und seine Kommunen arbeiten fieberhaft an Unterbringungsmöglichkeiten. Deshalb hat der Ostalbkreis zusätzlich zu den bereits zur Verfügung stehenden größeren Unterbringungsmöglichkeiten wie etwa in Bopfingen, Lorch oder Neresheim jetzt in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Bosch in Schwäbisch Gmünd eine Notunterkunft mit rund 130 Plätzen eingerichtet, die als Zwischenlösung für eine erste Versorgung für einige wenige Tage gedacht ist.
"Hier haben wir dank der Unterstützung der Firma Bosch einen Puffer, wo wir die Menschen kurzfristig unterbringen und versorgen können, bevor wir Ihnen eine dauerhaftere Unterkunft zur Verfügung stellen können", erklärt Landrat Dr. Bläse.
Der Aufwand zur Bewältigung der Situation nehme mittlerweile Dimensionen an, die mit den lokal vorhandenen Mitteln nicht in der gebotenen Zeit zu bewerkstelligen seien. "Wir werden zunehmend mehr ehrenamtliche Kräfte zur Unterstützung brauchen. Deshalb haben wir als Untere Katastrophenschutzbehörde nun die im Landeskatastrophenschutzgesetz vorgesehene ´Außergewöhnliche Einsatzlage´ förmlich festgestellt und den ´Außergewöhnlichen Einsatzalarm´ ausgerufen. Dies bedeutet, dass wir beispielweise die vier Einsatzeinheiten des Ostalbkreises, die Notfallseelsorge und die KatsD-Führung der Feuerwehr Schwäbisch Gmünd in Bereitschaft gesetzt haben und somit flexibler sind, wenn wir ehrenamtliche Helfer auch während der Arbeitszeit von den Arbeitsstätten heraus aktivieren müssen", so Bläse weiter. Wann dies der Fall sein werde, sei aktuell nicht absehbar. Man wolle aber für etwaige Zuweisungen gerüstet sein und entsprechende Vorbereitungen konzentriert durchführen.
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