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Pressemitteilung

Nr. 594 vom 15.12.2021

Einjährige Fortbildung endet mit Abschlussfachtag Medien-Durchblick in der Gmünder Eule

Im vergangenen Dezember startete der Ostalbkreis mit dem Diakonieverband Ostalb, der Wissenswerkstatt Eule und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg die einjährige Fortbildungsreihe "Medien-Durchblick - Kompaktqualifikation Medienkompetenz". Mit einem Fachtag endete der Kurs kürzlich in der Eule Gmünder Wissenswerkstatt.

Rund 80 Teilnehmende, darunter Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter, Pädagogen, Erzieher und Präventionsfachkräfte sowie 12 Referentinnen und Referenten, gingen mit dem Ziel voran, das Medienkompetenznetzwerk im Ostalbkreis noch weiter auszubauen und Fachleute vor Ort mit einer Zusatzqualifikation zur Medienkompetenz und -pädagogik auszustatten. "Der digitale Wandel ist nach Corona für Gesellschaft und Schule von großer Bedeutung. Eine umfassende Kompetenzvermittlung ist jetzt von großem Interesse", erklärt Andreas Schumschal vom Landratsamt.

Nach einer Videobotschaft von Landrat Dr. Joachim Bläse begrüßte Michael Nanz, Geschäftsführer der Technischen Akademie und Leiter der Wissenswerkstatt Eule, alle Anwesenden. Als Gastredner des Fachtags, der als Hybridveranstaltung ausgerichtet wurde, konnte Prof. Dr. Daniel Hajok mit seinem Vortrag "Verändertes Heranwachsen mit digitalen Medien - neue Herausforderungen für eine angemessene pädagogische und erzieherische Begleitung" gewonnen werden. Hajok ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien (AKJM) und Honorarprofessor an der Universität Erfurt. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt seit fast 25 Jahren im gesetzlichen und präventiven Kinder- und Jugendmedienschutz sowie in der Erforschung des Medienumgangs junger Menschen.

Als Einstieg trat Hajok mit allen Teilnehmenden in Kommunikation und zeigte die Veränderungen für Kinder und Jugendliche aufgrund der Digitalisierung auf. Konflikte, Stress und Probleme seien ohne Begleitung von Medienkompetenz vorprogrammiert, sagte er. Präventive Ansätze seien aufgrund der schnell voranschreitenden Digitalisierung notwendig. Aus dem Vortrag wurde deutlich: Kinder und Jugendliche suchen vermehrt den digitalen Zugang. Leider sei der Medienumgang durch unzureichende Begleitung und Kontrolle durch Erwachsene gekennzeichnet. Vor allem Eltern müssten dafür sensibilisiert werden, aufmerksamer auf Gefahren im Umgang mit Smartphone und Co. zu werden. Dr. Prof. Hajok möchte zur Reflektion anregen, den Medienalltag auf der Basis bislang gemachter Erfahrungen bewusster zu gestalten. Zum Schluss zeigte er den Teilnehmenden eine Menge an präventiven Angeboten auf. Beispielhaft dafür nannte er den Medienführerschein Bayern für alle Altersgruppen, eine Internetseite, welche Lehrkräften und pädagogisch Tätigen kostenlos Ideen und Anregungen zum Thema Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen biete.

Das Organisationsteam aus Nikolas Danzinger von der Diakonie Ostalb, Alexander Weller von der Wissenswerkstatt Eule und dem Landratsamt Ostalbkreis plant, für nächstes Jahr einen weiteren Vortrag von Prof Dr. Hajok für Eltern und deren Kinder anzubieten.

Nach der Pause richtete Sylvia Caspari von der Diakonie Ostalb als Online-Teilnehmerin ein Grußwort an alle. Dabei unterstrich sie nochmals die Wichtigkeit dieser Veranstaltungsreihe und forderte zum Handeln auf. Sie sprach allen Akteuren einen Dank aus und lobt das gelungene Projekt.

Elke Wallenbein, Diakonisches Werk Baden-Württemberg, sprach allen Akteuren viele Glück-wünsche für das tolle Projekt aus und hoffte auf positive Resonanz. Anschließend stellte Winfried Tobias, stellvertretender Intendant und Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Aalen, das Stück "Alle außer das Einhorn" vor. Er berichtete, dass die Vorführung bis jetzt nur online stattfand. Seine Hoffnung für nächstes Jahr sei es, das Theaterstück in Präsenz vorspielen zu können. "Alle außer das Einhorn" ist ein Theaterstück über Cybermobbing. Netti, ein Mädchen einer Schulklasse, wird von den anderen Mitschülern ausgeschlossen und via Handy mit Hasskommentaren und Drohungen überfallen. Erwachsenen will sie nichts erzählen, die können ja sowieso gegen die anonymen Kommentare nichts ausrichten. Netti lässt es solange über sich ergehen, bis die Situation außer Kontrolle gerät. Cybermobbing nimmt unter Jugendlichen drastisch zu. Kirsten Fuchs nähert sich auf unterhaltsame und drastische Weise dem Thema. Alle Teilnehmenden der Veranstaltung lobten nach der Vorstellung das Theater der Stadt Aalen für die gelungene Umsetzung und befürworten das Theaterstück als präventiven Ansatz in Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Lisa Krauß, Theaterpädagogin der Stadt Aalen, ist für die Nachbesprechung mit den Schulklassen verantwortlich. Die gemeinsame Aufarbeitung mit den Kindern sei der entscheidende Teil der Vorstellung.

Am Ende der Veranstaltung überreichte Andreas Schumschal vom Landratsamt Ostalbkreis an alle Federführenden das Zertifikat der einjährigen Kompaktqualifikation und dankte allen Akt-euren für die gelungene Zusammenarbeit und kündigt die Fortsetzung der Medienkompetenz-reihe für das Jahr 2022 an.

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Andreas Schumschal, Koordinationsstelle Prävention des Landratsamts, (links) im Gespräch mit Schulsozialarbeiter Mario Kinsky vom Schulzentrum Leinzell und Schulsozialarbeiterin Annika Köhn von der Alemannenschule Hüttlingen.

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