Nr. 506 vom 26.10.2021
Steinschlange am Härtsfeldsee eingeweiht: Inklusives Kunstprojekt des Ostalbkreises und des Landkreises Heidenheim
Es braucht viele "Mitspieler", um ein schönes Kunstwerk zu schaffen. Dies wurde kürzlich am Härtsfeldsee bei der Einweihung der Steinschlange deutlich, die im Rahmen eines gemeinsamen, inklusiven Kunstprojekts der beiden Landkreise Ostwürttembergs entstand, zu der der Dischinger Bürgermeister Alfons Jakl begrüßen konnte. Zwei kleine Mädchen, die mit Mama und Opa Steine bunt bemalten und am Härtsfeldsee ablegten. Eine aufmerksame Spaziergängerin der Lebenshilfe, die diese Steinidee in die Kunstgruppen der Lebenshilfe Heidenheim und Aalen einbrachte und schließlich offene Ohren bei der Gemeinde Dischingen und den Landratsämtern Ostalbkreis und Heidenheim, dass diese Steinschlange verewigt werden müsse.
Sozialdezernentin Julia Urtel vom Landratsamt Ostalbkreis überbrachte die Grüße des Landkreises. Sie sprach von einer erfolgreichen Zusammenarbeit ohne bürokratische Hindernisse. Die Vorsitzenden der Lebenshilfe Aalen, Helmut Dufek, und der Lebenshilfe Heidenheim, Peter Welsch, wiesen darauf hin, dass in Zeiten von Corona die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderung sehr reduziert wurden, es aber zumindest möglich war, unter Beachtung aller Corona-Regeln die Kreativität der Menschen mit Behinderung zu erhalten.
Wie es zu diesem einmaligen Kunstprojekt kam? Linda und Anika Voitl bemalten Steine und legten die ersten Steine zu einer Schlange, Susanne Schienle von der Lebenshilfe Aalen nahm Kontakt zu den Familie Voitl und Kröher auf, das Projekt wurde erweitert, sodass Menschen mit und ohne Behinderung Steine bemalten und die Schlange auf stolze 140 Meter anwuchs. Ein ganzes Jahr lang mähte der Senior der Familie Kröher den Platz um die Steine und setzte diese mit Hilfe des Bauunternehmens Karl Pappe aus Dischingen-Dunstelkingen in Beton, um das Kunstwerk haltbar zu machen. Die Gemeinde stellte dafür kostenlos am Härtsfeldsee eine geeignete Fläche zur Verfügung.
Den kommunalen Behindertenbeauftragten Petra Pachner vom Ostalbkreis und Iris Mack vom Landkreis Heidenheim konnte man bei der Einweihung die Freude und den Stolz auf die Künstler der Lebenshilfe vom Gesicht ablesen, da sie die Kreativität der Menschen mit Behinderung kennen und wissen, wie umfangreich der hinter einer solchen Aktion stehende personelle Einsatz in den jeweiligen Einrichtungen ist.
"Diese Aktion ist ein schönes Symbol für eine gelungene Inklusion. Menschen mit und ohne Behinderung können gemeinsam etwas Bemerkenswertes für die Allgemeinheit leisten", so Pachner. "In Fall des entstandenen Stein-Mosaiks wird ein Outdoor-Kunstwerk ein weiteres touristi-ches Highlight am Härtsfeldsee bilden."
Inklusion braucht Gesetze, finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen und Kooperationen - gelebt und vorgelebt werden müsse diese Gemeinschaft jedoch im Kleinen, von Beginn an im privaten, beruflichen oder gesellschaftlichen Kontext, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einweihung einig.
Sozialdezernent Matthias Schauz überbrachte den Dank des Landkreises Heidenheim und hatte kleine Geschenke für die Akteure dabei. Er erfreute sich wie alle Anwesenden an dem Gedicht, das eine der Künstlerinnen der Lebenshilfe vortrug:
"Stein zu Stein, so fing es an,
zwei kleine Mädchen, sie zogen uns in ihren Bann.
Bunt und schön, so sollt sie werden
eine Steinschlange auf Gottes Erden.
Viele Leute zogen mit,
rund um den Härtsfeldsee
Schritt für Schritt."
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