Nr. 387 vom 31.08.2021
Nichts verkommen lassen gilt auch für Streuobst - Gelbe Bänder auch im Ostalbkreis
Streuobstwiesen sind in vielen Gemeinden des Ostalbkreises ein prägendes Element der vielfältigen Kulturlandschaft. Sie erfreuen nicht nur mit Blütenpracht und leckeren Früchten, sondern sind auch extrem wertvoller Lebensraum für über 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Der Erhalt und Förderung dieser Flächen und Bäume sind deshalb sehr wichtige Maßnahmen gegen den Artenrückgang. Leider wird Fallobst oft nicht geerntet, weil es aufwändig ist. Jährlich verderben viele Tonnen kostbares Obst ungenutzt unter den Bäumen.
Deshalb hat der Ostalbkreis für diesen Herbst eine Initiative gestartet. Das Landratsamt stellt allen interessierten Gemeinden ab September gelbe Bänder zur Verfügung. Diese werden an gemeindeeigenen Streuobstbäume befestigt und weisen darauf hin, dass das Obst dieser Bäume verfügbar ist und von jedermann geerntet werden darf. Diese Bänder bestehen aus speziellem Papier und zersetzen sich, ohne dass die Umwelt belastet wird. Die Gemeinde können die Bänder auch an Privatleute weitergeben, deren markierte Bäume dann ebenfalls frei gepflückt werden dürfen. Bei manchen Gemeinden ist eine Vorabreservierung von Bäumen möglich. Die Einzelheiten müssen interessierte Bürger mit dem zuständigen Rathaus klären.
Landrat Dr. Bläse ist von der Maßnahme überzeugt: "Es tut mir weh zu sehen, wie viele Früchte jedes Jahr verderben, weil sie nicht eingesammelt werden. Dabei gibt es auch viele Bürger, die gerne selber mosten möchten, aber nicht wissen, wo sie das Obst herbekommen. Ich bin sicher, dass eine Nutzung des Obstes längerfristig auch dazu führt, dass die Bäume wieder wertgeschätzt und so erhalten werden. Da müssen wir etwas tun."
Ähnliche Aktionen haben bislang schon in anderen Landkreisen dafür gesorgt, dass deutlich mehr Früchte geerntet und verarbeitet worden sind.
Um optimale Qualität und Geschmack der Früchte und der daraus entstehenden Produkte zu gewährleisten, sollten sie unbedingt erst dann geerntet werden, wenn sie ihre Pflückreife erreicht haben. Bei vielen späteren Sorten entwickelt sich die eigentliche Genussreife für den Direktverzehr sogar erst nach entsprechender Lagerung.
Landrat Dr. Bläse ist zuversichtlich: "Ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger diese Gelegenheit nutzen und künftig ihren eigenen Saft und andere köstliche Streuobstprodukte genießen können. Sie leisten damit auch einen Beitrag zur Biodiversität."
Folgende Gemeinden nehmen an der Aktion in diesem Jahr teil:
Altkreis Aalen: Stadt Aalen, Gemeinden Abtsgmünd, Stödtlen, Tannhausen, Westhausen, Wört
Raum Schwäbisch Gmünd: Bartholomä, Durlangen, Eschach, Gschwend, Iggingen, Mögglingen, Mutlangen, Obergröningen, Schechingen, Spraitbach, Täferrot, Waldstetten.
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