Nr. 122 vom 22.03.2021
Landesgesundheitsamt weist für Ostalbkreis Überschreitung der 7-Tage-Inzidenz von 100 an drei Tagen in Folge aus - Beschränkungen gelten voraussichtlich ab 25. März 2021
Der Führungsstab Corona im Aalener Landratsamt unter Vorsitz von Landrat Dr. Joachim Bläse hat heute (22. März 2021) wie angekündigt das Infektionsgeschehen im Ostalbkreis detailliert analysiert. Anlass war die an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschrittene 7-Tage-Inzidenz von 100. Dabei wurden vor allem die Neuinfektionen in Betrieben, Schulen und Kindertageseinrichtungen betrachtet. Damit die Ergebnisse der Bund-Länder-Schalte von heute noch berücksichtigt werden können, wird die Landkreisverwaltung am Dienstag, 23. März 2021, die Überschreitung der 100er-Marke amtlich bestätigen. Somit treten die in der Corona-Verordnung des Landes genannten Maßnahmen dann am Donnerstag, 25. März, in Kraft.
Nach dem vergangenen Wochenende haben die Mobilen Impfteams des Robert-Bosch-Krankenhauses und des Kreisimpfzentrums Ostalbkreis mittlerweile alle Bewohnerinnen und Bewohner in Altenpflegeeinrichtungen geimpft. Erste Nachimpfungen von erst kürzlich in Einrichtungen untergebrachten Personen laufen oder sind je nach Bedarf in Planung. "Damit ist das Infektionsgeschehen in unseren Altenheimen eingedämmt, was mich sehr zuversichtlich stimmt", erklärt der Landrat. Größere Ausbrüche sind derzeit nicht mehr zu verzeichnen, sodass die Heime keinen nennenswerten Anteil an den steigenden Infektionszahlen haben. Auch in den allermeisten Unternehmen herrscht ein gutes Hygiene- und Arbeitsschutzmanagement bis hin zu regelmäßigen Testungen der Arbeitnehmer. Deshalb kam es dort nur in einzelnen Betrieben zu Infektionen in größerem Umfang, die aber schnell und erfolgreich eingedämmt werden konnten. Ebenso kann bei Auftreten von einzelnen Infektionsfällen in den weiterführenden Schulen, also den 5. und 6. Klassen und den Abschlussklassen, die Präsenzunterricht haben, das Geschehen schnell eingedämmt werden. Dies unter anderem deshalb, weil Masken getragen werden, was ab sofort auch an den Grundschulen Pflicht ist.
Eine Herausforderung stellen die Kindertageseinrichtungen dar. Alleine im Laufe des März, also innerhalb der letzten drei Wochen, gab es hier Corona-Fälle in 26 Einrichtungen, davon zwei größere Ausbrüche. Infiziert waren in diesen Einrichtungen insgesamt 24 Erzieherinnen und 31 Kinder. Weil in den Kitas keine Abstände eingehalten werden können und keine Masken getragen werden, müssen bei einzelnen Positivfällen ganze Gruppen in Quarantäne. Oft findet dann über den Weg der Familien eine Ansteckung von Geschwisterkindern statt, die wiederum andere Einrichtungen besuchen. Wegen des zunehmenden Anteils von Virus-Varianten ist das Ansteckungsrisiko zudem höher. "Angesichts von knapp 270 Kindertageseinrichtungen im Kreis wären generelle Schließungen nicht verhältnismäßig. Dennoch müssen wir die Kitas beobachten und gemeinsam mit den Trägern nachjustieren", kündigt der Landrat an. Mit den Städten und Gemeinden wird Bläse diesen Dienstag deshalb zunächst die von der Kreisverwaltung angedachten Maßnahmen vor Veröffentlichung besprechen. Geplant sind diese als Vorstufe, die möglichst einvernehmlich mit den Einrichtungsträgern umgesetzt und zunächst nicht vom Landkreis förmlich angeordnet werden sollen.
Deshalb werden im Ostalbkreis voraussichtlich ab diesen Donnerstag auch nur die ohnehin vom Land in der Corona-Verordnung genannten Beschränkungen bei einer Inzidenz über 100 kommen. Weil aber in der Bund-Länder-Schalte inzidenzabhängige Ausgangssperren sowie Regelungen für den Einzelhandel und die Gastronomie in der Diskussion sind, hofft Bläse auf positive Regelungen für letztere, die der Landkreis womöglich im Vorgriff auf eine Landesregelung per Anordnung festlegen könnte.
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