Nr. 22 vom 21.01.2021
Palliativstation wurde vorsorglich vorübergehend geschlossen
Auf der Palliativstation des Stauferklinikums kam es zu mehreren Covid-Infektionen. Als Sicherheitsmaßnahme wurde die gesamte Station vorübergehend geschlossen. Darüber informieren Landrat Dr. Joachim Bläse und der Vorstand der Kliniken Ostalb.
Die Schließung der Palliativstation wird aus Sicherheitsgründen bis mindestens Sonntag dieser Woche dauern. Insgesamt sind 21 Beschäftigte der Station 1, der Palliativstation des Stauferklinikums, infiziert. Auch vier Patienten haben sich angesteckt. Sie wurden auf die Isolierstation verlegt. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs waren neun Patienten auf der Station. Die nicht-infizierten Patienten wurden auf andere Stationen innerhalb der Klinik verlegt.
"Die Schließung der Palliativstation trifft uns natürlich hart", betont Landrat Dr. Joachim Bläse, der in ständiger Abstimmung mit der Klinikleitung steht. "Die Auslastung am Stauferklinikum ist derzeit sehr hoch, die Situation entsprechend belastend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die wir auch eine Fürsorgepflicht haben." Durch die Schließung der Palliativstation würden nun Bettenkapazitäten anderer Stationen in Anspruch genommen, sodass die Gesamtbelastung steige. Der Landrat macht aber deutlich, dass Notfälle weiterhin behandelt werden können. Durch die personellen Ausfälle müssten nun leider alle elektiven (keine notfallmäßigen) Eingriffe zunächst komplett ausgesetzt werden.
Zur Ursache des Ausbruchs berichtet der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostalb Prof. Dr. Ulrich Solzbach: "Aufgrund der aktuellen Infektionslage und des dynamischen Geschehens werden wir vermutlich nicht mit Sicherheit sagen können, wie das Virus in die Klinik gelangt ist und ob dies überhaupt auf eine Einzelperson zurückzuführen ist. Selbstverständlich arbeiten wir bei der Rückverfolgung auf allen Instanzen eng zusammen. Unsere Klinikhygiene steht im ständigen Kontakt mit dem Gesundheitsamt des Ostalbkreis, auch beim Landesgesundheitsamt wurde eine Sequenzierung angefordert. Unsere wichtigste Erkenntnis derzeit ist, dass glücklicherweise seit 24 Stunden keine neuen Erkrankungen mehr dazukamen, die auf diesen Ausbruch zurückzuführen sind."
Aus Sicht der Klinikleitung ist deshalb die Einschränkung von privaten Kontakten für Beschäftigte und Patienten, aber auch die Einschränkung von Besuchen in der Klinik von großer Bedeutung. Dass dies vor allem auf der Palliativstation sehr schwierig ist, weiß der Ärztliche Standortleiter und Chefarzt der Inneren Medizin Prof. Dr. Holger Hebart. Zu einer der Besonderheiten der Palliativstation gehöre, dass bei sterbenden Patienten weiterhin Besuche ermöglicht würden. "Gerade Patienten auf der Palliativstation haben den Wunsch, Angehörige noch einmal sehen zu wollen. Wir versuchen natürlich, dies in Abwägung auch weiterhin zu ermöglichen." Hinzu komme: Aufgrund der Schwere der Erkrankung könnten einige Patienten der Palliativstation keine FFP-2 Maske tragen. Auch dies könne ein Grund für die rasche Ausbreitung sein. Das Tragen von FFP2-Masken ist innerhalb der gesamten Klinik ansonsten für Mitarbeiter und Patienten verpflichtend.
Was für die Klinik nun erschwerend hinzukommt: Wenn durch Infektionen Beschäftigte ausfallen oder sich in Quarantäne begeben müssen, steigt die Belastung in der Pflege und bei Ärzten extrem. "Wir sind aktuell wirklich maximal gefordert, sind aber zuversichtlich, dass wir es mit vereinten Kräften durch diese schwierige Situation schaffen", sind sich Landrat und Klinikleitung sicher.
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