Nr. 6 vom 08.01.2021
Corona-Pandemie im Ostalbkreis: Landrat Dr. Bläse berichtet zum Jahresauftakt über die aktuelle Situation und informiert über den Start des Kreisimpfzentrums Ostalbkreis (KIZ)
Mit dem Start der Impfungen am 27. Dezember 2020 haben die neun Zentralen Impfzentren (ZIZ) des Landes Baden-Württemberg die Arbeit aufgenommen. Trotz der Tatsache, dass das Kreisimpfzentrum (KIZ) des Ostalbkreises aufgrund des fehlenden Impfstoffes voraussichtlich erst am 22. Januar 2021 − und nicht wie geplant am 15. Januar 2021 − in den Betrieb gehen kann, sind die weiteren Vorkehrungen für den Impfstart in der Aalener Ulrich-Pfeifle-Halle weitestgehend abgeschlossen.
Zusätzlich sind Mobile Teams (MIZ) unterwegs, um Menschen in Alten- und Pflegeheimen zu erreichen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Wer wird zuerst geimpft?
Zu Beginn der Impfungen stehen nur begrenzte Impfstoffmengen zur Verfügung. Daher können nicht alle Menschen direkt geimpft werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat in der Impfverordnung festgelegt, wer zuerst geimpft wird. Es gibt drei Stufen der Priorisierung, gestartet wird mit Stufe 1.
Stufe 1:
- Personen im Alter von 80 Jahren und älter
- Bewohnerinnen und Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen sowie das dortige Personal
- Personal in der ambulanten Altenpflege
- Personal in medizinischen Einrichtungen mit besonders hohem Ansteckungsrisiko zum Beispiel bei Rettungsdiensten, in Notaufnahmen, in der medizinischen Betreuung von COVID-19-Patientinnen und Patienten, als Leistungserbringer in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung sowie in den Corona-Impfzentren
- Personal, das in medizinischen Einrichtungen regelmäßig Personen behandelt, betreut oder pflegt, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht, insbesondere in der Onkologie oder Transplantationsmedizin
Mobile Impfteams führen bereits Impfungen gegen Corona im Ostalbkreis durch
Die Mobilen Impfteams des ZIZ beim Robert-Bosch-Krankenhaus führen in 24 von 52 Alten- und Pflegeheimen im Ostalbkreis Impfungen durch. "In 14 Einrichtungen im Ostalbkreis wurden bereits insgesamt 43 Impftermine fest vereinbart, so dass zeitnah über 25 Prozent der Alten- und Pflegeheime im Ostalbkreis vor Corona-Infektionen geschützt sind! Der Altkreis Aalen und der Altkreis Schwäbisch Gmünd wird hierbei in einem ausgewogenen Verhältnis bedient", zeigt sich Landrat Dr. Bläse zufrieden und lobt die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem ZIZ Stuttgart. "So konnten seit dem 31. Dezember 2020 im Ostalbkreis bereits 605 Bewohner und Beschäftigte geimpft werden. Bis 13. Januar 2021 liegt die Zahl der geimpften Personen bereits bei 939 Personen." Das Land Baden-Württemberg hat festgelegt, dass 80 Prozent des gelieferten Impfstoffs für die über 80-Jährigen und 20 Prozent für Mitarbeitende im Gesundheitssystem eingesetzt werden soll.
Sobald das Kreisimpfzentrum seinen Betrieb aufnimmt, werden auch die Mobilen Impfteams des KIZ Ostalbkreis in den weiteren 28 Alten- und Pflegeheimen sukzessive Impfungen durchführen. "Die Einwilligungserklärungen zur Impfbereitschaft wurden schon im Vorfeld eingeholt, so dass mögliche Tourenpläne festgelegt werden können. Sobald das Lieferdatum und die Liefermenge des Impfstoffes bekannt sind, steht auch einem zügigen Start des Impfens durch die Mobilen Impfteams des KIZ Ostalbkreis nichts entgegen", so Landrat Dr. Bläse.
Aktuell steht noch nicht für alle, die zur priorisierten Personengruppe gehören, genug Impfstoff bereit. Deshalb erging von Seiten des Landes die Entscheidung, zuerst in Alten- und Pflegeeinrichtungen zu impfen. Für Senioren, die in der eigenen Häuslichkeit leben, ist das Ansteckungsrisiko deutlich geringer als in einem Alten- oder Pflegeheim, wo sich der Virus aufgrund der vielseitigen Kontakte schnell unter den Bewohnern und Beschäftigten ausbreiten könnte. Auch ist der aktuell zur Verfügung stehende BioNTech-Impfstoff für sogenannte "aufsuchende Impfungen" in privaten Räumen aufgrund von Lager- und Transportvorgaben nicht geeignet (so wird beispielsweise eine Lagertemperatur von minus 70 Grad Celsius benötigt). "Ziel ist es, jede Impfdosis zu verimpfen und so wenig wie möglich zu verwerfen", fügt Landrat Dr. Bläse hinzu.
Das Kreisimpfzentrums Ostalbkreis (KIZ) wird voraussichtlich am 22. Januar 2021 seinen Betrieb aufnehmen
Die Infrastruktur des KIZ Ostalbkreis ist von Seiten des Landkreises nahezu fertig gestellt. Von Seiten des Landes wird die notwendige EDV-Ausstattung und Software am 8. Januar 2021 angeliefert und kann über das Wochenende von der Landkreisverwaltung des Ostalbkreises installiert werden. Alle technischen Einrichtungen zur Aufbewahrung und Aufbereitung des Impfstoffs, wie beispielsweise Spezialkühlschränke und eine Laborwerkbank, sowie alle Verbrauchsmaterialien werden ebenfalls zentral vom Land beschafft und dem Landkreis zur Verfügung gestellt. Die im KIZ Ostalbkreis federführenden Hilfsorganisationen Malteser Hilfsdienst und die DRK-Kreisverbände Aalen und Schwäbisch Gmünd organisieren aktuell das Personal für die Impfstraßen. Die ärztliche Leitung des Kreisimpfzentrums übernehmen die Ärzte Peter Schmidt und Hariolf Zawadil der Kliniken Ostalb in Abstimmung mit den Pandemiebeauftragten der Kreisärzteschaften/Kassenärztlichen Vereinigung Dr. Manuel Kieninger und Dr. Bertold Schuler.
Für die Registrierung der zu impfenden Personen im Kreisimpfzentrum wurde ein Hilfeleistungsantrag an die "Helfenden Hände" der Bundeswehr gestellt und die Landkreisverwaltung des Ostalbkreises hat zwischenzeitlich die Bewilligung erhalten. "Damit stehen dem Ostalbkreis bis zu 18 Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 461 der Nibelungenkaserne Walldürn zunächst bis Ende März 2021 zur Verfügung", freut sich Landrat Dr. Bläse.
Das Kreisimpfzentrum des Ostalbkreises befindet sich in der Ulrich-Pfeifle-Halle in Aalen, Parkstraße 15. Es besteht die Möglichkeit, mit Bus und Bahn nach Aalen zu fahren und über die Buslinie 31 der OVA im Halbstundentakt vom Zentralen Omnisbusbahnhof (ZOB) vor dem Hauptbahnhof Aalen in das KIZ Ostalbkreis auf den Greutplatz zu gelangen. Darüber hinaus haben sich die Städte und Kommunen des Ostalbkreises am 7. Januar 2021 darüber verständigt, in Härte- und Einzelfällen die Seniorinnen und Senioren mit Mobilitätsangeboten zu unterstützen und beispielsweise Bürgerfahrdienste anzubieten.
Wie können Impftermine vereinbart werden?
Impftermin in den Zentralen Impfzentren
Für die Zentralen Impfzentren können bereits über die Impftermin-Servicehotline des Landes, die über die Rufnummer 116 117 zu erreichen ist, Termine gebucht werden. Auf der Website www.impfterminservice.de besteht ebenfalls die Möglichkeit, selbst einen Termin zu buchen. Voraussetzung hierfür ist eine eigene E-Mail-Adresse beziehungsweise die Möglichkeit, eine SMS zu empfangen. Die Impfung wird dann in einem der zentralen Impfzentren, vor allem im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, durchgeführt.
Impftermin im Kreisimpfzentrum (KIZ) des Ostalbkreises
Für das KIZ des Ostalbkreises kann momentan über die o. g. Rufnummer bzw. Website noch kein Termin vereinbart werden. Die für den 18. Januar 2021 erwartete Impfstoff-Lieferung vom Bund soll anteilig über das Land Baden-Württemberg den Kreisimpfzentren zur Verfügung gestellt werden. Erst ab diesem Zeitpunkt ist die Terminvergabe für das KIZ Ostalbkreis freigeschaltet, worüber die Landkreisverwaltung des Ostalbkreises unverzüglich informieren wird. Eine Impfung in den ZIZ bzw. im KIZ des Ostalbkreises ist nur nach vorheriger Terminvergabe möglich.
Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen untergebracht sind oder dort arbeiten, bekommen über mobile Impfteams die Möglichkeit einer Impfung und benötigen keinen Termin in einem Impfzentrum.
Aktuelles Infektionsgeschehen im Ostalbkreis
"Nach wie vor verzeichnet der Ostalbkreis eine hohe Anzahl an Neuinfektionen, welche weitestgehend auf Infektionsgeschehen in Einrichtungen und im familiären Bereich zurückzuführen sind", erklärt Landrat Dr. Bläse. "Die Zusammenarbeit mit den Alten- und Pflegeheimen sei hervorragend, weshalb kleine Ausbruchgeschehen schnell unter Kontrolle seien. Auch die Kontaktpersonennachverfolgung kann durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung und durch die Bundeswehr tagesaktuell abgearbeitet werden."
Auch der Amtshilfeantrag für 40 Soldatinnen und Soldaten des Transporthubschrauberregiments 30 aus Niederstetten für den Ostalbkreis, die seit Ende Oktober 2020 zur Kontaktpersonennachverfolgung im Einsatz sind, wurde bis 26. Februar 2021 verlängert. "Ich will an dieser Stelle erneut der Bundeswehr, aber auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landkreisverwaltung einen großen Dank aussprechen für den Einsatz in der Pandemie!", betont Dr. Joachim Bläse. "Die Herausforderungen sind angesichts der Menge der Infektionszahlen, der Dynamik der Entwicklung und der Pandemie-Dauer nach wie vor gigantisch. Es ist deshalb unumgänglich, dass jeder Einzelne weiterhin Abstand wahrt und Kontakte vermeidet! Das Impfen der Bevölkerung wird eine längere Zeit beanspruchen, weshalb es für alle Bürgerinnen und Bürger gilt, die nötige Geduld aufzubringen und Verantwortungsbewusstsein für unsere Gesellschaft zu zeigen!"
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