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Pressemitteilung

Nr. 152 vom 27.03.2023

Spannende Einblicke in die Arbeit von Go-Ahead in Essingen - Betriebsführung im Rahmen des Kreisjubiläums "50 Jahre Ostalbkreis"

Der Monat März des diesjährigen Kreisjubiläums „50 Jahre Ostalbkreis“ widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Mobilitätsverhalten bedeutet in diesem Zusammenhang die Nutzung von möglichst klima- und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Die Eisenbahn zählt hierbei zu den klimafreundlichsten Verkehrsträgern überhaupt. Deshalb kommt ihr bei den Zielen im Rahmen der Klimaschutzbemühungen und der angestrebten Mobilitätswende eine entscheidende Rolle zu. Bis 2030 streben der Bund und das Land eine Verdopplung der Fahrgastzahlen im Öffentlichen Verkehr an, bei gleichzeitiger Reduzierung des Kfz-Verkehrs in Stadt und Land um ein Fünftel. Das Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr verfolgt hierzu eine ambitionierte Ausbaustrategie. Bis zum Jahr 2030 soll sich die bestellte jährliche Verkehrsleistung gegenüber 1994 auf etwa 110 Millionen Zugkilometer verdoppeln. Die steigende Nachfrage trifft allerdings auf ein schwer belastetes Streckennetz, das von der DB Netz AG betrieben wird. Auch der Zustand der Infrastruktur ist in vielen Bereichen überaltert und deshalb störanfällig. Hinzu kommen aktuell Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21, was erhebliche Beeinträchtigungen für Bahnreisende und Pendelnde zur Folge hat.

Nach dem Mobilitätsforum im Landratsamt Anfang des Monats fand mit der Betriebsbesichtigung bei Go-Ahead in Essingen am 16. März 2023 eine weitere gut besuchte und interessante Veranstaltung im Rahmen des diesjährigen Kreisjubiläums statt. Knapp 70 Interessierte nahmen die Möglichkeit wahr, spannende Einblicke in die Betriebsabläufe in Essingen zu gewinnen. Go-Ahead beschäftigt am Wartungsstützpunkt in Essingen ca. 100 Personen und wartet dort die rund 70 Züge der Flotte an Stadler Triebzügen. Diese Züge sind auf den von Go-Ahead betriebenen Netzen unter anderem auf der Rems- und Oberen Jagstbahn zwischen Stuttgart und Crailsheim, der Filstalbahn zwischen Stuttgart und Ulm sowie der Murrbahn zwischen Stuttgart und Nürnberg im Einsatz. Damit die Züge bei Fahrleistungen von bis zu 1.000 Kilometern pro Tag stets in einem technisch einwandfreien Zustand sind, ist spätestens nach 40 Tagen eine große Wartung fällig. Hierbei werden neben der Innenreinigung fristgemäße Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Am Wartungsstützpunkt in Essingen werden außerdem Abwasser entsorgt und Frischwasser nachgeführt, sowie Schäden und grobe Verschmutzungen an den Fahrzeugen beseitigt. In einer separaten Halle neben der B 29 ist eine 120 Meter lange vollautomatische Waschanlage für die Außenreinigung der Fahrzeuge untergebracht. Darüber hinaus sind am Standort Essingen Leitstelle, Betriebsplanung und Personaleinsatzplanung von Go-Ahead Baden-Württemberg angesiedelt. Damit ist der Wartungsstützpunkt in Essingen mehr als eine reine Werkstatt und stellt vielmehr das Herzstück für einen zuverlässigen Bahnbetrieb von Go-Ahead in ganz Baden-Württemberg dar.

Der Standort in Essingen hat sich dabei als betrieblich überaus sinnvoll erwiesen, da die Züge verkehrsgünstig vom Betriebsgelände auf das Streckennetz der Deutschen Bahn gelangen. Go-Ahead verweist im Zusammenhang mit der Planungs- und Bauphase auf die gute Zusammenarbeit insbesondere mit der Gemeinde Essingen und den zuständigen Genehmigungsbehörden unter anderem im Landratsamt des Ostalbkreises.

Im Rahmen der Betriebsführung konnten die Teilnehmenden die eindrucksvolle Halle in Augenschein nehmen, in der bis zu zwei komplette Triebzüge Platz finden. Dabei kann durch die Wartungsmitarbeiter sowohl unter den Fahrzeugen als auch mittels Plattform auf dem Dach gearbeitet werden, da dort neben den Stromabnehmern beispielsweise Klimaanlagen und Löscheinrichtungen untergebracht sind. In der Leitstelle wurden die Besucher über die Abläufe bei notwendigen betrieblichen Änderungen und Störungen aufgeklärt. Dabei kümmern sich bis zu drei Leistellenmitarbeiter zeitgleich, die Betriebsabläufe zu koordinieren, Anschlüsse zu gewährleisten und die Fahrgastinformation zu speisen. Die Beschäftigten versuchen dabei bestmöglich auf unvorhersehbare Ereignisse wie Unwetter, Unfälle oder technische Störungen an der Schieneninfrastruktur oder den Fahrzeugen zu reagieren. Auf den stark ausgelasteten Strecken wie der Remsbahn mit Mischverkehren zwischen Fernverkehr, S-Bahnen, Regionalbahnen und Güterverkehr können bereits kleine Zwischenfälle größere Probleme und Verspätungen zur Folge haben. Im laufenden Jahr verkehren gemäß Report von Go-Ahead zur Betriebsqualität insgesamt dennoch etwa 80 bis 90 Prozent der Züge pünktlich (bis 05:59 Minuten verspätet). Darüber hinaus stellt der Fachkräftemangel die gesamte Bahnbranche wie auch Go-Ahead vor erhebliche Probleme. Um dem entgegen zur wirken, bildet Go-Ahead in einer eigenen Akademie unter anderem Triebfahrzeugführer aus. Dabei können sich auch Quereinsteiger in etwa 10 Monaten zum Lokführer ausbilden lassen. Die Teilnehmenden der Betriebsführung konnten unter anderem im Führerstand Platz nehmen und die Perspektive eines Lokführers auf sich wirken lassen.

Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden, den Vertretern der Landkreisverwaltung und den Verantwortlichen von Go-Ahead als überaus gelungen wahrgenommen. Insbesondere den Mitarbeitern von Go-Ahead, des Service-Dienstleisters EUCO Rail AG und des Geschäftsbereichs Nachhaltige Mobilität der Landkreisverwaltung gilt dabei der Dank für die Organisation und Durchführung der Betriebsbesichtigung.

Betriebsführung im Rahmen des Kreisjubiläums

Betriebsführung im Rahmen des Kreisjubiläums '50 Jahre Ostalbkreis'
4 Bilder

Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
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