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Pressemitteilung

Nr. 22 vom 16.01.2023

Schweinefachtagung des Landwirtschaftsamtes - "Neue Wege in der Schweinehaltung"

Viele Gesetzesänderungen für mehr Tierwohl stellen vor allem die Schweinezuchtbetriebe vor große Herausforderungen. Mit der Aussicht der derzeitig sehr niedrigen Notierungen stehen viele Schweinehalter vor der Frage investieren oder die Schweinehaltung aufgeben. Der Geschäftsbereich Landwirtschaft des Landratsamts Ostalbkreis informierte dazu bei der 25. zentralen Fachtagung für Schweinehalter im Kellerhaus in Aalen-Oberalfingen umfassend. Mitveranstalter waren der Verein für Landwirtschaftliche Fachbildung Ostalbkreis und der Beratungsdienst Schweinehaltung Baden-Württemberg e.V.

Dr. Anne-Claire Gehrig, Geschäftsbereich Veterinärwesen des Ostalbkreises, berichtete über das aktuelle Geschehen der Afrikanischen Schweinepest und über den Aktionsplan Ringelschwanz im Ostalbkreis. Erfreulich zu hören war, dass über die Hälfte der Schweinehaltungsbetriebe nicht mehr kupiert. Signifikant wichtig für das Gelingen des Langschwanzes beschrieb Gehrig das Beschäftigungsmaterial, ausreichend Platz und das Angebot an frischem Wasser.

Lukas Schmidle von der LSZ Boxberg referierte über Umsetzung und Erfahrungen mit dem Langschwanz an der Landesanstalt für Schweinezucht. Auch hier waren die Hauptpunkte für das Gelingen von Langschwanz das Klima, die Fütterung, die Genetik, die Gesundheit und die Buchtenstruktur. Schmidle stellte zudem noch Erste Hilfe-Maßnahmen für Schweinehalter vor, wenn es doch mal zum Beißen kommt. Er machte auch klar, dass von Seiten der EU der Druck auf die Umstellung zu Langschwanz weiter steigen wird. Über die praktische Umsetzung berichtete Martin Stodal. Er knüpfte mit den eigenen Erfahrungen über Langschwanz an seine Vorredner an. In erster Linie müssten die Ferkel gesund sein, hierbei sind vor allem das Wasser und die Toxinbindung aus dem Futter notwendig, berichtete Stodal. Bei gleichzeitiger Stressverminderung durch das Absetzen und Umstallen könne hier schon viel bewirkt werden.

Benjamin Unangst, LSZ Boxberg, berichtete über die Änderungen bei den FAKT-Förderungen. Neu ist nun auch bei Teil C Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen – Schwein die Förderung der Rassen Deutsche Landrasse und Deutsches Edelschwein. Bei den G-Maßnahmen wurden Änderungen in der Mastschweinehaltung-Einstiegsstufe und -Premiumstufe genannt und gleichzeitig aufgezeigt, wie sich diese zügig im Stall umsetzen lassen. Neu hinzugekommen sind die G6-Maßnahmen für die Ferkelaufzucht und G5 für die Ferkelerzeugung. Die G5-Maßnahmen können aufgeteilt in Deckzentrum, Wartestall und Abferkelung individuell beantragt werden. Wichtig für die FAKT-Förderungen ist, dass der Vorantrag bis zum 31. Januar 2023 gestellt werden muss.

Lukas Schmidle, LSZ Boxberg, referierte anschließend zum Thema Herausforderungen für die Ferkelerzeuger - Deckzentrum und Abferkelbuchten. Durch die Änderungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung müssen die Sauen vom Absetzten bis nach der Besamung mehr Platz erhalten. Es wurden dabei die Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten erläutert. Auch wurde auf gesetzliche Anforderungen mit mögliche Umbaumöglichkeiten in der Abferkelung hingewiesen. Abgerundet wurde dieses spezielle Thema von Tobias Urban, der über eigene Erfahrungen mit dem freien Abferkeln und den Umbau des Deckzentrums sprach. Er zeigte den Landwirten, wie er die Gesetzesänderungen umsetzte und wie die ersten Erfahrungen damit sind.

Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie brisant die Themen für die Schweinehalter sind. Die Landwirte brachten in ihren Beiträgen zum Ausdruck, dass zusätzliche rechtliche Vorgaben und höhere Anforderungen zwangsläufig zu höheren Produktionskosten führen. Damit dies von den Betrieben überhaupt umgesetzt werden kann, müssten aus Sicht der Landwirte in der Folge auch die Verbraucherpreise ansteigen.

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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312