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Pressemitteilung

Nr. 13 vom 11.01.2023

Netzausbau im Ostalbkreis - Landrat Dr. Bläse im Austausch mit den Energieversorgungsunternehmen

Vertreter der Stadtwerke Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd, der Netze ODR sowie der Netze BW trafen sich am vergangenen Dienstag (10.01.2023) im Aalener Landratsamt mit Landrat Dr. Joachim Bläse. Zentrales Thema war der dringend erforderliche Netzausbau, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzubringen.

Landrat Dr. Bläse: "Mit Sorge höre ich immer wieder, dass die Netze im Ostalbkreis an ihre Kapazitätsgrenze kommen. Ich erhalte auch immer mehr Anfragen, weshalb Anträge auf einen Anschluss einer Anlage zur Erzeugung von Erneuerbaren Energien abgelehnt werden. Im Mittelspannungsnetz im Ostalbkreis gibt es Engpässe, es sind in bestimmten Bereichen keine Netzkapazitäten vorhanden, um Einspeisestrom abzuführen. Ich habe deshalb die Netzbetreiber Netze BW GmbH und Netze ODR GmbH sowie die Stadtwerke Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd zu einem Austausch über die Netzentwicklungsplanung, den notwendigen Netzausbau, die Koordination der Ausbaupläne und die strategischen Planungen eingeladen. Die Netzbetreiber haben mir ihre Ziele und Ausbaupläne vorgestellt und die an sie gestellten Aufgaben der Energiewende diskutiert."

Zielbild Erneuerbare Energien im Ostalbkreis
Im Rahmen des 5. KreisentwicklungsDIALOGs im September vergangenen Jahres hatte Bläse zum Zukunftsforum Energie im Kreishaus eingeladen. Gerade vor dem Hintergrund einer zukunftsfähigen und sicheren Energieversorgung wurde dabei gemeinsam ein Zielbild mit zentralen Herausforderungen formuliert. "Unser Bekenntnis zum Ausbau der Erneuerbaren Energien wird begleitet von dem Bewusstsein, dass gerade der Ländliche Raum weitere Flächen für den Ausbau der Erneuerbare Energien bereitstellen muss. Nur damit schaffen wir Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit und Klimaneutralität", so der Ostalb-Landrat. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist allerdings von vielen diversen Faktoren abhängig wie beispielsweise der Flächenverfügbarkeit und den gesetzlichen Rahmenbedingungen einerseits und der Stabilität des Strompreises andererseits. Das notwendige Grundgerüst, das Rückgrat für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, sind vor allem die Netze auf allen Spannungsebenen.

Moderne Netze transportieren Strom im Gegenverkehr und koordinieren Einspeisung und Verbrauch
Private Haushalte und Betriebe sind an die Verteilnetze angeschlossen. Früher wurde der Strom, der in einem Großkraftwerk erzeugt wurde, über die Übertragungsnetze und die Verteilnetze zum Verbraucher transportiert. Heute müssen die Netze Stromtransport "mit Gegenverkehr" bewältigen, das Verteilnetz muss den Verbraucher mit Strom versorgen, zahlreiche Anlagen für Erneuerbare Energien anschließen und die erzeugte grüne Energie "im Gegenverkehr" effizient zum nächsten Verbraucher transportieren. Damit werden Verteilnetze immer wichtiger, denn das ist eine deutlich größere Herausforderung als der reine Transport von Energie zum Verbraucher.

Nicht nur, weil es in Baden-Württemberg beim Neubau Pflicht ist, sondern weil die Bürgerinnen und Bürger ihren Beitrag zur Energiewende und zur Klimaneutralität leisten wollen, erzeugen immer mehr private Haushalte und Betriebe mit zahlreichen kleinen und großen Erneuerbaren-Energien-Anlagen wie Windkraft- und Solaranlagen dezentral Energie und speichern diese selbst oder speisen sie ins Netz ein. Deshalb ist das Verteilnetz, das bis in jeden Haushalt reicht, unverzichtbare Grundlage einer erfolgreichen Energiewende. 95 Prozent aller Erneuerbaren-Energien-Anlagen sind in Deutschland an das Verteilnetz angeschlossen und werden auch in Zukunft dort ausgebaut.

Im Gespräch mit den Vertretern der Energieversorgungsunternehmen wurde erneut deutlich, dass moderne Verteilnetze den Ausgleich zwischen Einspeisung und Verbrauch koordinieren können müssen, damit die Energie immer genau dort ankommt, wo sie gerade gebraucht wird.
Es werde aber nicht ausreichen, Netze und Erneuerbare Energien in dem Umfang auszubauen, wie der Ausstieg aus Kohle und Kernkraft erfolgt, darüber waren sich alle Teilnehmenden im Klaren. Denn alleine die Mobilitätswende, Elektromobilität, Wärmepumpen und Wasserstoff setzen hier neue Anforderungen. Das bedeutet, dass kontinuierlich weiter in den Ausbau der Netze investiert werden muss. Der Strombedarf steigt und gleichzeitig ändert sich die Art der Stromerzeugung: Kleine Ergänzungen reichen da nicht mehr aus. Ohne angemessene und kontinuierliche Investitionen in Deutschlands Netze, insbesondere in die Verteilnetze, gibt es keinen erfolgreichen Klimaschutz. Auch diese Erkenntnis betont der Landrat, weshalb es wichtig sei, nicht nur Strom-, sondern auch Gasnetze im Blick zu haben, um Synergien zu nutzen und eine resiliente Netzinfrastruktur für die Energieversorgung von morgen zu schaffen.

Fazit: Verteilnetze brauchen individuelle Lösungen
Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Energiewende nur möglich ist, wenn individuelle Lösungen für Verteilnetze entwickelt werden. Um diese Aufgaben entschlossen anzugehen, braucht es politischen Mut und Innovationen mit Zukunftsperspektiven. "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bis zur Klimaneutralität kann nur zusammen mit dem Ausbau des Strom- und Gasnetzes gelingen - das ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und der Kommunen mit den Energieversorgern", so Bläse. Gleichzeitig dürften die Kosten für den Netzausbau aber nicht nur regional umgelegt werden. "Im Ländlichen Raum werden die Anlagen der Erneuerbaren Energien gebaut und zusätzlich muss der Ländliche Raum bislang auch die Kosten für den hierfür notwendigen Netzausbau tragen. Da müssen wir gemeinsam Lösungen finden, um die Akzeptanz für die Maßnahmen zu fördern."

Wollen gemeinsam Lösungen für den Ausbau der Verteilnetze im Ostalbkreis vorantreiben: Landrat Dr. Joachim Bläse (Mitte), Volker Engelhardt (Stadtwerke Ellwangen - 4. v. r.), Hartmut Reck (Netze ODR GmbH -  3. v. r.), Fred Oechsle (Netze BW GmbH - 2. v. r.), Christoph Trautmann (Stadtwerke Aalen - vorne r.), Peter Ernst (Stadtwerke Schwäbisch Gmünd - 2. v. l.) sowie Erste Landesbeamtin Gabriele Seefried (Landratsamt Ostalbkreis - 4. v. l.), Jürgen Eisenmann (Geschäftsbereichsleiter Geoinformation und Landentwicklung des Landratsamts - 3. v. l.) und Werner Riek (Leiter Breitbandkompetenzzentrum des Landratsamts - vorne links)

Wollen gemeinsam Lösungen für den Ausbau der Verteilnetze im Ostalbkreis vorantreiben: Landrat Dr. Joachim Bläse (Mitte), Volker Engelhardt (Stadtwerke Ellwangen - 4. v. r.), Hartmut Reck (Netze ODR GmbH - 3. v. r.), Fred Oechsle (Netze BW GmbH - 2. v. r.), Christoph Trautmann (Stadtwerke Aalen - vorne r.), Peter Ernst (Stadtwerke Schwäbisch Gmünd - 2. v. l.) sowie Erste Landesbeamtin Gabriele Seefried (Landratsamt Ostalbkreis - 4. v. l.), Jürgen Eisenmann (Geschäftsbereichsleiter Geoinformation und Landentwicklung des Landratsamts - 3. v. l.) und Werner Riek (Leiter Breitbandkompetenzzentrum des Landratsamts - vorne links)
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