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Pressemitteilung

Nr. 109 vom 29.03.2022

Für künftige Herausforderungen gut gerüstet -
Abschlussfeier der Landwirtschaftlichen Fachschulklasse in Aalen

Anlässlich der Abschlussfeier bezeichneten die Studierenden Maximilian Wörle und Matthias Kucher die Ausbildung zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau“ der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell am Standort Aalen als eine sehr lehrreiche Zeit, in der nicht nur viel gelernt wurde, sondern sich eine sehr gute Klassengemeinschaft entwickelt hat.

Helmut Hessenauer, Leiter des Geschäftsbereiches Landwirtschaft beim Landratsamt Ostalbkreis und Schulleiter, konnte zur Abschlussfeier der Landbauklasse in Aalen neben den zehn Absolventen auch deren Eltern und Freundinnen begrüßen. Anspruchsvolles Ziel der Fachschule ist es, den Studierenden alle Kompetenzen zu vermitteln, die sie für eine moderne Unternehmensführung brauchen. Sie können nun mit den erlangten Kompetenzen die vor ihnen liegenden Herausforderungen trotz der derzeit schwierigen Lage zuversichtlich angehen und die notwendigen unternehmerischen Entscheidungen treffen. Wichtig ist dabei, das Lernen als Lebensaufgabe zu verstehen. Es gelte, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern die berufliche Fortbildung stets im Blick zu haben.

Schulbeauftragter Otto Reiß blickte auf das breit gefächerte Unterrichtsangebot der Fachschule zurück. So konnten die Studierenden ihre Kenntnisse in der Produktionstechnik vertiefen, den rechtlichen und politischen Rahmen kennenlernen und sich intensiv mit ihren betrieblichen Daten und der Weiterentwicklung ihrer Betriebe auseinandersetzen. Er ging auch auf den Besuch von Staatsekretärin Sabine Kurtz vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR) im vergangenen November ein und lobte den offenen Austausch der Fachschüler mit der Staatssekretärin über alle Fragen der landwirtschaftlichen Ausbildung.

Abteilungspräsident Dr. Kurt Mezger vom Regierungspräsidium Stuttgart zeigte die Vielfalt der Herausforderungen auf, die auf die zukünftigen Betriebsleiter zukommen. Als Beispiele nannte er die Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes des Landes und den Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl. Er zeigte aber auch auf, welche Auswirkungen die Ukrainekrise auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln hat. Während diese bei uns gesichert ist, wird sie global zu einer deutlichen Zunahme von Hunger führen. Die Auswirkungen mit den extrem gestiegenen Dünger- und Energiepreisen sowie Verwerfungen auf den Agrarmärkten sind aber auch bei uns sehr weitreichend. Es wird immer deutlicher, wie wichtig die heimische Landwirtschaft für die Versorgung mit Lebensmitteln ist. Er forderte die Absolventen auf, bei allen Schwierigkeiten die Liebe zum Beruf nicht zu verlieren und die zukünftigen Aufgaben mutig anzugehen.

Die Fachlehrer, Tomma Bieling und Dr. Stefanie Vogt, hatten die Studierenden ermuntert, am Wettbewerb "Biodiversität und Landwirtschaft" der Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH in Kooperation mit der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) und dem MLR teilzunehmen. Die Studierenden entschieden sich, das Projekt öffentlichkeitswirksam zu gestalten. Insgesamt wurden sechs Infoschilder an fünf verschiedenen Standorten aufgestellt. Auf den Schildern sind die Ergebnisse der von den Schülern kartierten Grünlandbestände detailliert und gut verständlich dargestellt. Das überraschende an dem Projekt ist, dass selbst auf Wirtschaftsgrünland 30 bis 50 verschiedene Arten zu finden sind. Das Projekt wurde mit einem Preis ausgezeichnet.

Lob gab es auch durch die Grußwortredner. Hubert Kucher, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Ostalb-Heidenheim, forderte die Absolventen auf, sich in die Gesellschaft einzubringen und Ehrenämter zu übernehmen. Es gelte, der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Petra Mayer, Vorsitzende des Vereins Landwirtschaftliche Fortbildung im Ostalbkreis (VLF), gab den Schülern auf den Weg, wie wichtig Wertschätzung und gegenseitiger Respekt gerade in der Landwirtschaft und auf den landwirtschaftlichen Betrieben sind. Stephan Stoll, Abteilungsleiter Landwirtschaft an der Justus-von-Liebig-Schule in Aalen, freute sich, die Absolventen zukünftig in Prüfungsausschüssen und als Richter beim Berufswettkampf der Landjugend wiederzusehen.

Zum Abschluss fassten die Studierenden Matthias Kucher und Maximilian Wörle mit ihrem Beitrag die Fachschuljahre zusammen und ließen mit Episoden die Schulzeit Revue passieren. Sie bedankten sich bei allen Lehrerinnen und Lehrern mit einem kleinen Geschenk.

Mit dem Fachschulabschluss ist für die meisten Studierenden die Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Acht Schüler aus dem Ostalbkreis sowie ein Studierender aus dem Landkreis Heidenheim stellen sich der Landwirtschaftsmeisterprüfung, die eng mit der Fachschule verzahnt ist, aber noch weitere Prüfungsleistungen erfordert.

Ihre Urkunden zum "Staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau" erhielten: Andreas Abele, Sven Böhm, Julian Fritz, Tobias Helmer, Matthias Kucher, Florian Mayr, Julian Seitzer, Moritz Weiß und Maximilian Wörle. Preise für besonders gute Leistungen erhielten Matthias Kucher, Florian Mayr und Julian Seitzer. Einen Preis für sehr gute Leistungen erhielt Moritz Weiß.

INFO:
In der Landwirtschaft endet die duale Ausbildung nicht mit Abschluss einer landwirtschaftlichen Lehre. In der Regel besuchen Landwirte darauf aufbauend eine weitere Bildungseinrichtung wie beispielsweise eine Fachschule für Landwirtschaft. Eine solche Einrichtung ist die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell - Standort Aalen. Dort können sich die Landwirte nach Abschluss der Berufsausbildung zum "Staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau" weiterbilden. Gleichzeitig bereitet die Fachschule auf die Prüfung zum Landwirtschaftsmeister vor.

Träger der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft - Standort Aalen ist der Ostalbkreis. Die Lehrkräfte kommen aus dem Geschäftsbereich Landwirtschaft des Landratsamtes Ostalbkreis und aus dem Landwirtschaftsamt des benachbarten Landkreises Göppingen.

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Die Absolventen mit Abteilungspräsident Dr. Kurt Mezger (links) und dem Geschäftsbereichsleiter Landwirtschaft und Schulleiter Helmut Hessenauer (rechts).

Die Absolventen mit Abteilungspräsident Dr. Kurt Mezger (links) und dem Geschäftsbereichsleiter Landwirtschaft und Schulleiter Helmut Hessenauer (rechts).
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Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

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Stuttgarter Straße 41
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Telefon 07361 503-1312
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