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Pressemitteilung

Nr. 575 vom 03.12.2021

Corona-Lage in den Kliniken Ostalb wird zunehmend kritischer - Landrat informiert über Ergebnisse der Lagebesprechung

Nach wie vor tagt der Krisenstab unter Vorsitz von Landrat Dr. Joachim Bläse mehrere Male wöchentlich. Am heutigen Freitag zogen die Mitglieder eine erste Bilanz nach dem Start der kreisweiten Impfkonzeption mit vier Impfstützpunkten in Aalen, Schwäbisch Gmünd, Ellwangen und Bopfingen. Bereits in den ersten drei Tagen konnten täglich über die neue eingerichtete Impfstruktur rund 1.000 Impfungen zur Unterstützung der niedergelassenen Ärzte verabreicht werden. Auch steigt die Zahl der Erstimpfungen wieder an. Verschlechtert hat sich die Situation an den Kliniken Ostalb. Ebenso die Verfügbarkeit von Antigen-Schnelltest.

Impfangebote werden angenommen
Erfreulicherweise entschließen sich wieder mehr Menschen zu einer Erstimpfung. Dezernent Thomas Wagenblast konnte von einer Impfquote - bezogen auf die Gesamtbevölkerung im Kreis - von 67,2 Prozent bei den Erst- und 64,2 Prozent bei den Zweitimpfungen berichten. Damit ist die Impfquote binnen einer Woche um 0,9 bzw. 0,6 Prozent gestiegen. Auch in dieser Woche haben sich deutlich mehr Menschen dafür entschieden, sich erstmals impfen zu lassen. Für den Landrat ist dies ein deutliches Signal dafür, dass die niederschwelligen Impfangebote dezentral vor Ort auch von Teilen der Bevölkerung angenommen werden, die man bisher nicht erreicht hatte. In Schwäbisch Gmünd, wo ab diesem Wochenende anstelle der Schwerzerhalle im CongressCentrum im Stadtgarten geimpft wird, kann ein vergrößertes Impfangebot gemacht werden. Dort sind noch Termine verfügbar, die über die Homepage der Stadt gebucht werden können. Erfolgreich ist der unterschiedliche Mix aus Terminbuchung und freiem Zugang zum Impfen in den Kommunen.

Impfstoff steht für die Impfstützpunkte und die Mobilen Impfteams des Kreises ausreichend zur Verfügung. Auch habe der Ostalbkreis Personal für das Impfstoffmanagement beim Land zur Verfügung gestellt. "Allerdings können wir nicht in jedem Fall den Wunschimpfstoff zur Verfügung stellen. Deshalb bitte ich alle über 30-Jährigen auch für Moderna offen zu sein, vor allem bei Booster-Impfungen. Auch ich habe mich mit Moderna boostern lassen, denn dieser Impfstoff ist genauso gut und wirksam wie BioNTech", so Bläse.

Soldaten wieder angefordert
Seit diesen Donnerstag sind erneut Kräfte der Bundeswehr im Kreis. Fünf Soldaten wurden über einen Hilfeleistungsantrag des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr angefordert. Die Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade Jägerbataillon 291 leisten logistische Unterstützung für die Impfstützpunkte und Impfteams.

Engpässe bei Testkits
Lieferschwierigkeiten zeichnen sich bei der Versorgung der Städte und Gemeinden mit Antigen-Schnelltests ab. "Der Bedarf an Testkits ist wegen der 3G- und 2G+-Regelungen überall stark gestiegen. Dies wirkt sich zum einen auf die Preise und zum anderen auf die Verfügbarkeit aus. Uns erreichen erste Meldungen, dass Tests in den Schulen knapp werden", informiert der Landrat. Er betont aber, der Ostalbkreis werde versuchen, bei der Versorgung zu überbrücken oder der Koordination zwischen den Kommunen zu unterstützen.

Intensivstationen sind belegt - Situation spitzt sich zu
Von 27 Intensivbetten sind am heutigen Freitag 12 mit Coronapatienten belegt. Wie die Erfahrung zeigt, kommen Coronapatienten mit einem zeitlichen Nachlauf von zwei bis drei Wochen in den Kliniken an. Angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen ist deshalb damit zu rechnen, dass der Druck auf die Intensivstationen noch weiter steigt. Nicht mit Corona infizierte Intensivpatienten wurden bereits in die Klinik nach Neresheim verlegt, um Entlastung für die Kliniken Ostalb zu schaffen. "Weil wir bereits vor längerem alle planbaren Operationen aufgeschoben oder abgesagt und zudem die klinischen Ambulanzen geschlossen haben, konnten wir bislang auf Intensiv Platz schaffen für absolute Notfälle und Coronainfizierte", erläutern Dr. Bläse und Prof. Dr. Ulrich Solzbach, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Ostalb. "Wenn die Entwicklung aber so weiterläuft, dann müssten wir auf Notfallstufe gehen. D. h. Operationen müssten noch weiter reduziert werden mit der Folge, dass dann nur noch akute Notfälle wie Herzinfarkt oder Schlaganfall behandelt werden könnten. OPs von Krebspatienten z. B. müssten wir dann möglicherweise hintanstellen." Dies sei zwar von niemandem gewollt und stelle sowohl für die Patienten als auch für Ärzte und Pflegekräfte eine enorme Belastung dar, lasse sich unter Umstände aber nicht mehr allzu lange vermeiden.

Es werden deshalb Überlegungen angestellt, wie Personal aus weniger belegten Stationen auf die Corona-Isolier- und -Intensivstationen umgeschichtet werden kann. Als Ersatz wolle man dann Personal, eventuell auch über die Helfenden Hände der Bundeswehr, für diese Bereiche suchen. Auch Verlegungen von Corona-Intensivpatienten über die Cluster in andere Bundesländer wollen Solzbach und Bläse nicht gänzlich ausschließen, sollte die Infektionswelle nicht gestoppt werden.

Die Einrichtung von Behelfskrankenhäusern in Sporthallen wie in der ersten und zweiten Coronawelle ziehen der Landrat und Prof. Solzbach nicht in Erwägung, denn wie die Erfahrung gezeigt habe, seien nicht die Betten das Problem, sondern der Mangel an Pflegekräften, vor allem solche mit Intensiv-Ausbildung.

Beide appellieren deshalb eindringlich, die Notaufnahmen in den Kliniken Ostalb auch wirklich nur im äußersten Notfall aufzusuchen und bei anderen gesundheitlichen Problemen die niedergelassenen Ärzte zu konsultieren.

Aktuelles zum Coronavirus

Der ärztliche Leiter der Impfstützpunkte und Mobilen Impfteams Peter Schmidt boostert Landrat Dr. Bläse mit Moderna.

Der ärztliche Leiter der Impfstützpunkte und Mobilen Impfteams Peter Schmidt boostert Landrat Dr. Bläse mit Moderna.
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