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Pressemitteilung

Nr. 231 vom 07.06.2021

Geodätische Grundnetzpunkte werden bundesweit vermessen

24-Stunden-Messungen finden im Juni im Bopfingen-Trochtelfingen statt

In einer außergewöhnlichen Aktion des amtlichen deutschen Vermessungswesens werden im Frühsommer dieses Jahres die vermessungstechnischen Grundlagen für die gesamte Bundesrepublik Deutschland millimetergenau überprüft. Dazu entsenden die zuständigen Landesämter und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie Messteams in das Bundesgebiet. Ihr Auftrag: eine vollständige Überprüfung der drei-dimensionalen Position von 250 grundlegenden Vermessungspunkten, den sogenannten geodätische Grundnetzpunkten. Die insgesamt 35 hochmodern ausgerüsteten Vermessungsteams der Länder und des Bundes führen vom 7. Juni bis 14. Juli 2021 Vermessungen mit Hilfe von Satelliten durch, teilweise auch während der Nacht. Zwei Messteams des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg werden daran teilnehmen.

Im Ostalbkreis finden Messungen am Messpunkt 2960 in Trochtelfingen statt. Am 22. Juni wird ab 10:00 Uhr ein Messteam aus Baden-Württemberg vor Ort sein, am 30. Juni wird ein rheinland-pfälzisches Messteam ab 12:00 Uhr mit den Messungen beginnen.

Eine bundesweite Wiederholungsmessung nach der sogenannten Nullmessung 2008 sollte erstmals nach dem vollständigen Aufbau des europäischen Satellitensystems Galileo vorgenommen werden, spätestens im Jahr 2020, und danach alle 12 Jahre. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Messungen aber um ein Jahr verschoben werden.

Ziel dieses Projektes ist:

- Die landesweite Detektion von Bewegungen der Erdoberfläche und deren Darstellung in einem einheitlichen geodätischen Bezugsrahmen als eine zentrale Aufgabe der Landesvermessung.

- Qualitative und quantitative Aussagen über die großräumige Stabilität des Rahmennetzes und die Aktualität der Koordinaten. Diese können nur durch Wiederholungsmessungen erhalten werden.

- Alle nicht zerstörten Messpunkte der Nullmessung aus dem Jahr 2008 mindestens mit gleicher Qualität, d.h. in der Lage im Mittel 1 mm und in der Höhe im Mittel 2 mm, zu überprüfen.

Um die geforderten Genauigkeit mit Satellitenmessverfahren erreichen zu können, sind Messzeiten von 24 Stunden erforderlich. Zur Kontrolle der Messungen werden alle 250 Messpunkte mindestens doppelt beobachtet. Die Satellitenmesskampagne ist aus diesem Grund auf insgesamt sechs Wochen angesetzt. Die Messtrupps sind dazu jeweils drei mal je elf Tage ununterbrochen im Einsatz.


Hinweis für die Redaktionen:
Bitte richten Sie Ihre Anfragen an das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, Referat 21 – Bürgerinformation des LGL BW (Telefon 0711/95980-184 bzw. E-Mail ina.nicklis[at]lgl.bwl.de).

Weitere Infos zu geodätischen Grundnetzpunkten:
http://www.adv-online.de/

Kontakt

Landratsamt Ostalbkreis

Pressestelle
Susanne Dietterle

Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen

Telefon 07361 503-1312
Telefax 07361 50358-1312